Gedanken, Kommentare, Meinungen zu Aktuellem & Vergangenem oder einfach nur etwas, was wert sein könnte von aller Welt gelesen werden zu können.

Donnerstag, 31. Dezember 2009

Rückblick, oder: Gedanken beim köchelnden Chili

Die letzten vier Stunden des Jahres brechen demnächst an und ich sitze hier in der Küche bei meinem vor sich hin köchelnden Chili con carne.
Die letzten Stunden des Jahres, der letzte Text des Jahres. Das klingt so, als ob die kommenden Zeilen überschwappen werden vor Melancholie und Sentimentalität! Nun ja, das ist eigentlich nicht das, was ich mir vorgenommen habe, aber falls es doch so kommen sollte würde ich mich ganz gern an dieser Stelle schon mal ein bisschen dafür entschuldigen.
Die letzten zwei Wochen hatte ich schon oft jenen Gedanken, den wahrscheinlich gegen Ende eines Jahres viele kennen: nochmals über alles in diesem Jahr Geschehene nachzudenken und die wichtigsten Ereignisse Revue passieren zu lassen. Es ist aber auch zu verlockend, speziell in diesem Jahr! In diesem Jahr ist viel passiert, zu viel um an dieser Stelle alles anzuführen – und das möchte ich auch gar nicht. Es gab Ereignisse in 2009, die in Verbindung stehen mit dem Ende des ersten Jahrzehnts dieses Jahrtausends. Auch das ist ein Grund auf vieles der letzten zehn Jahre zurückzublicken. Manches, das einem wie eine Ewigkeit vergangen scheint – nur als Beispiel das Abitur!
Ich möchte jetzt eigentlich nicht anfangen aufzuzählen, was in diesem Jahr für besondere Dinge passiert sind oder was zu Ende ging. Dann säße ich nämlich wahrscheinlich noch um Mitternacht hier, und das will sowohl ich nicht, als auch sicher keiner, der diesen Blog verfolgt!

Lieber mache ich noch ein Bier auf, rühre das Chili nochmals um und freue mich auf das, was vor mir liegt – aber immer in dem Bewusstsein der Dinge, die vergangen sind!!

Montag, 28. Dezember 2009

Skurrile Küchengesellschaft



Ich kann mich ehrlich gesagt nicht erinnern, wann ich das letzte mal im Kino war. Das muss wohl mindestens zwei Monate her sein, also eine viel zu lange Zeit, dafür, dass ich mich schon als einen regelmäßigen Kinogänger bezeichnen würde.
Außerdem hatte ich mir ja vorgenommen wieder mehr zu schreiben, da bietet sich doch direkt ein Kommentar zum huete Abend gesehenen neuen Film von Fatih Akin an.
Dieser trägt den Titel "Soul Kitchen", spielt in Hamburg und lässt natürlich sofort Assoziationen zu Jan Delays aktuellem Album "Wir Kinder vom Bahnhof Soul" entstehen. Warum? Naja, der Film spielt im schönen Hamburg, woher auch Jan Delay stammt wenn ich mich nicht täusche (man muss nicht alles googeln) und im Soundtrack (inkl. Abspann) ist dessen charakteristische Stimme auch mehrmals zu vernehmen.
Wie dem auch sei, Akin hat wieder eine interessante Schauspielerriege um sich geschart und alles in allem einen netten, oft witzigen, manchmal melancholisch traurigen Film geschaffen. Wobei - die Melancholie nehme ich dem Film nicht ganz ab. Ebenso wenig die Versuche die Geschichte etwas tragisch zu gestalten. Zu eindeutig ist es, dass der Film mehr oder weniger auf ein Happy End zulaufen wird, auch wenn dieses natürlich nichts mit dem zwischenzeitlichen Höhepunkt des Restaurant-Projekts "Soul Kitchen" zu tun hat. Dieses entsteht eher zufällig in einem abgewrackten ehemaligen Fabrikgebäude und wird schließlich von dessen bandscheibenvorfallgeplagten Besitzer (gespielt von Adam Bousdoukos [gegoogelt]), dessen (Knast-)Bruder (Moritz Bleibtreu) und einem liebenswerten Team nebst skurrilem Koch (toll: Birol Ünel) und verführerischer Bedienung (wirklich verführerisch: Anna Bederke) geleitet. Der Film besteht im weiteren Verlauf aus den kleinen und größeren Unwegbarkeiten, die das Leben dieser Truppe in den Weg stellt.
Wie schon gesagt, an die süchtig machende Melancholie von z.B. "Im Juli" kommt er nicht heran - dafür macht er es durchaus mit einer ordentlichen Prise Skurrilität wett, z.B. die Szene mit dem türkischen "Einrenker", der griechische Untermieter, Frau Schulz vom Finanzamt oder Jan Vedder als Vertreter vom Gesundheitsamt. Ein allemal sehenswerter Film für einen unterhaltsamen, kurzweiligen Abend "zwischen den Jahren".

Dienstag, 22. Dezember 2009

Update

Lange ist es her, dass ich das letzte Mal etwas geschrieben habe. Viel ist seither passiert. Das Wichtigste ist aber für mich, dass ich die letzten Wochen nach der letzten mündlichen Prüfung einfach ohne jegliche Hintergedanken an Studium, Prüfungen und solche Dinge genießen konnte und dies die nächsten zweieinhalb Wochen noch ebenso tun werde. Lesen, im Netz nach Musik stöbern, in die Stadt zum Einkaufen und Bummeln gehen, Freunde und Familie treffen und die schnellste Wohnungssuche aller Zeiten.

Den Anfang machte ein Wochenende in Mönchengladbach und im Anschluss daran 3 Tage Stockholm. Ich konnte richig spüren, wie der Rest Anspannung wich und sich eine gewisse Ruhe und Gelassenheit einstellte. Ein tolles Gefühl! Da waren wunderbare Gespräche dabei, Zeit für mich selbst beim ausgiebigen Erkunden der Stockholmer Innenstadt und Zeit zum Lesen.

Über die Feoertage habe ich mir nun vorgenommen wieder etwas mehr zu schreiben. Mal sehen, was dabei herauskommt!

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Tolle Nachricht!

Die letzten Tage und Wochen gab es eigentlich nicht viel Neues. Außer vielleicht die verschiedenen Bibliotheken und der wechselnde Speiseplan der Mensa. Das wird ab nächsten Dienstag (letzte Prüfung) ja dann wieder anders!
Eine wichtige Information, welche die nächsten 1 1/2 Jahre betrifft und von daher nicht ganz unerheblich ist, gab es dann Anfang der Woche doch: Die Antwort auf die Frage: Wo werde ich mein Referendariat machen?
Die Antwort lautet: am Goethe-Gymnasium Ludwigsburg, Seminar Stuttgart.
Besser hätte es eigentlich nicht kommen können.

Montag, 19. Oktober 2009

Nachtrag

Nun ist der Beitrag von John Gray - "Gebt die Drogen frei" - aus der aktuellen ZEIT online.

Freitag, 16. Oktober 2009

So viele Dinge...

...gibt es, über die ich gerne ausführlicher schreiben würde. Z.B. über die nach dem Mittagessen in der Mensa beim obligatorischen Kaffee entstandene spannende Diskussion über die "BILD"-Werbetafeln (meiner Meinung nach ist es geschickte Werbung, auch wenn vermeintlich "Kritik" geübt wird und ich verstehe es absolut nicht, dass Philipp Lahm sowie Hans-Dietrich Genscher sich für so etwas hergeben), die "BILD" an sich (demokratiegefährdend? abschaffen? völlig legitimer "Journalismus"?), die NPD (abschaffen?) und die damit zusammenhängende Frage wie weit ein demokratisches System Meinungen verbieten darf.
In diesem Zusammenhang muss ich sagen, dass mir diese äußerst liebgewonnen, seit langem täglichen Mittagessen mit guten Freunden in der Mensa wirklich sehr, sehr fehlen werden!

Ich würde auch gerne ausführlicher über diesen von Gratian mir empfohlenen Artikel auf FAZ.de schreiben, den ich (und auch Gratian) unsäglich finde, da einmal mehr ein Ruf nach Verboten hierin laut wird und die Frage nach den wirklichen, tief in der Gesellschaft sitzenden Problemen und Ursachen von Gewalttaten höflich umgangen wird. Ist es damit getan, dass in Innenstädten, U-Bahnen und sonstigen öffentlichen Orten Alkoholflaschen verboten werden? Im Einzelfall ist es egal, ob es ein solches Verbot gibt, oder nicht. Socle Gewalttaten wird es trotzdem geben!

Es ließe sich im Vergleich dazu auch sicher einiges über einen Artikel von John Gray sagen, der an der London School Of Economics Philosophie lehrt und in der ZEIT einen Artikel veröffentlicht hat mit dem Titel: "Gebt die Drogen endlich frei". Er sagt, dass der Kampf gegen Drogen ein riesiger Irrtum der Neuzeit ist und es im Endeffekt mehr "kostet" Drogen zu verbieten und zu bekämpfen als wenn man sie legalisiere. Er argumentiert mit: Kriminalisierung Drogenabhängiger (Beschaffungskriminalität), dem verzweifelten und brutalen Kampf gegen die Drogenmafia (Beispiel Südamerika) und einer vorhandenen Doppelmoral. (Der Artikel ist leider noch nicht online)

Auch würde ich gerne über eine Veranstaltung mit Friedrich Schorlemmer, einem Theologen, ehemaligen Pfarrer und früheren DDR-Bürgerrechtsaktivisten, der 1989 eine wichtige Rolle spielte und gestern im Theodor-Heuss-Haus in Stuttgart zu einem Gespräch mit zwei SWR-Journalisten zu Gast war. Hochinteressante Aussagen, Meinungen und Geschichten über die DDR, seine oppositionelle Haltung, sein Leben und gesellschaftlichen Haltungen von Ost und West. ich konnte ihm danach auch noch die ein oder andere Frage stellen und bin sehr gespannt, wie er heute in einer Talkshow im WDR auftreten wird. Das Gespräch wird wohl am 31.10. auf SWR2 gesendet und im Internet zu finden sein.


Tja, aber da die Themen meines Examens, das in 2 1/2 Wochen ansteht, doch immer noch am meisten Raum einnehmen, muss es nun mit diesen Andeutungen getan sein.

Samstag, 10. Oktober 2009

Traumwandlerische Leichtigkeit


Nein, mit der Überschrift ist nicht gemeint, dass ich leicht und locker durch den zu lernenden Stoff komme - da ist manchmal schon etwas Mühe dabei, vor allem an einem Samstagabend.
Aber umso angenehmer und einfach wunderbar ist es dem neuen Album der Band Kings Of Convenience zu lauschen: "Decleration Of Dependence". Schon lange hat mich keine Band mehr insgesamt so sehr angesprochen wie dieses norwegische Duo! Klar, es ist mal wieder keine Weltneuigkeit, die ich hier schreibe, schließlich machen die Beiden schon seit 1999 zusammen Musik und zwei Jahre später kam ihr erstes Album "Quiet Is The New Loud" heraus.
Es ist diese Ansammlung an herrlichen, eigentlich recht simpel klingenden Melodien, gepaart mit einem eigentlich relativ ausdruckslosen, nicht unbedingt abwechslungsreichen Gesang, mit dem es Erlend Oye - einem der beiden - auch bei seinem Projekt The Whitest Boy Alive auf wundersame Weise seinen musikalischen Stempel aufzudrücken. Ich kann mich diesen Klängen, diesem Fluss der drei Alben, in keinster Weise entziehen. Ich träume mich weg, finde Ruhe, erlebe kleine Glücksmomente.

Da ist solch ein Samstagabend, an dem man sich schweren Herzens von einem Abend mit Freunden in der Stadt bewusst ausklingt, doch mehr als erträglich!

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Überdenkenswerte Prüfungspraxis

Gestern gab es mal wieder Post vom Llpa - dem Landeslehrerprüfungsamt. Neben der schriftlichen Bestätigung meines mündlichen Prüfungstermins (hatte ich schon über die Neuerung geschrieben, dass die Prüfung zweigeteilt ist? Zwischen dem Literaturteil und dem Linguistik-/Mediävistikteil liegen 4 1/2 Stunden!!) gab es die für die Prüfungsanmeldung relevanten Scheine zurück. Das hat mich nochmals etwas schmerzhaft daran erinnert, dass ich mit meinen durchaus passablen Scheinen aus dem Hauptstudium im übertragenen Sinne die Klowand behängen oder sonstwas damit tun kann. Was ich meine ist, dass diese Leistungen rein gar nichts zu meiner Staatsexamensnote hinzuzählen. Natürlich waren die Seminararbeiten, die ich für die Scheine angefertigt habe nicht umsonst, nur weil sie mir jetzt nichts für die Note einbringen. Die intensive Auseinandersetzung mit einem Thema und das Anfertigen an sich haben mich hinsichtlich wissenschaftlichen Arbeitens und auch fachlich durchaus weitergebracht.
Aber das Engagement und die Mühe, die dahinter steckt, könnte durchaus auch durch die Miteinbeziehung der Scheinnoten in die Staatsexamensnote belohnt werden. Schon der Anteil der Zulassungsarbeit zur Gesamtnote ist mit ca. zehn Prozent schon etwas kläglich, wenn man sich den Aufwand betrachtet, den die meisten für diese Abschlussarbeit aufbringen.

Ebenso fände ich es überlegenswert, ob die Zahl von sieben Themen für eine Stunde Prüfung nicht doch etwas zu viel ist. Eine Alternative wäre evtl. in einem Teilgebiet - das der Prüfling sich aussuchen kann - nur ein Thema zu prüfen, das aber ausführlicher geprüft wird, sodass ein intensives Gespräch zwischen Prüfer und Prüfling stattfinden kann. Würde das nicht viel eher dem universitären Anspruch der Wissensvermittlung (was heißt, dass man teilw. für einen Roman ein ganzes Seminar veranstaltet, um alle möglichen Aspekte zu beleuchten und in die Tiefe des Stoffes gehen zu können) nahekommen, als nun 10 Minuten (in Literatur) bzw. 7 1/2 Minuten in Linguistik und Mediävistik stichwortartik auf die Fragen zu antworten?

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Glückwunsch an Benjamin Adrion

Vor ca. eineinhalb Jahren hatte ich schon einmal "in einem Blog-Beitrag" auf das Projekt "Viva con Agua" hingewiesen, das von Benjamin Adrion, einem ehemaligen Profifußballer beim VfB und zuletzt bei St.Pauli, ins Leben gerufen hat. Wer in den letzten zwei oder drei Jahren auf einem größeren Festival war, wird das Projekt wahrscheinlich durch die Becherpfandaktionen kennen.

Nun hat Benjamin Adrion für sein Engagement das Bundesverdienstkreuz verliehen bekommen, was mich wirklich sehr freut, da er - so kommt er wenigstens in den Interviews rüber - ein Vertreter der leisen Worte ist, sprich kein Dampfplauderer und Marktschreier, und trotzdem großen Erfolg mit seinem Projekt hat.

Ein Interview mit ihm auf der 11-Freunde-Homepage gibt es "hier"

Montag, 28. September 2009

Zielgerade

Seit heute ist es klar: Am 3. November wird mein Studium nach sechs Jahren zu Ende gehen. Noch fünf Wochen lernen, lesen und sich motivieren! In diesen Wochen werde ich wohl nicht allzu viel Zeit haben um mir klarzumachen, was diese sechs Jahre für mich waren, was sie mir gebracht haben und wie es weitergehen wird. Nur eines kann ich jetzt schon sagen: Ein bisschen Wehmut wird sicher dabei sein!

Donnerstag, 24. September 2009

Falsches Regal

Da geht man auf dem Heimweg noch kurz etwas Einkaufen, da mit einem restlichen Eisbergsalat, Müsli und zwei Tuk-Keksen kein Festmahl mehr zuzubereiten ist. Und da man schon da ist, könnte man doch noch ne Flasche Wein für Einladung von Freunden am Abend mitnehmen. Nach kurzer Sondierung des Wein-Regals eine Flasche geschnappt und auf zur Kasse. Doch da dämmert es langsam: Moment, da war doch was...stimmt, die Schwangerschaft! Hmm, also vielleicht doch keinen Wein...vielleicht besser was Süßes, da haben beide was davon.
Und so ändert sich zur Zeit so einiges. Schwangerschaften, Kinder, Hochzeiten, Arbeitsbeginn, Wegzüge, Studienenden...es tut sich was in den Lebensläufen! Und wenn ich selber nicht gerade im Prüfungsstress wäre, würde ich mir noch etwas mehr Gedanken machen. Wobei: Etwas Neues, das die Welt noch nie gesehen hat, passiert hier natürlich nicht. Aber darum gehts nicht. Für mich ist es irgendwie neu, und das ist entscheidend.

Freitag, 18. September 2009

HH, P.S.

Noch ein paar kurze Anmerkungen zu Hamburg:

1. Warum hat sich das leckere türkische Fast-Food-Gericht Kumpir (den Schwaben dürfte vielleicht gleich klar sein, dass es sich um eine Kartoffel handelt - schwäbisch: "Grombir"!) noch nicht in Stuttgart durchgesetzt?

2. Tannenzäpfle scheint hier immer mehr zum Kultbier zu werden!

3. Irgendwie sehen die Prostituierten, die man auf der Straße sieht, seit Jahren gleich aus!

4. Sorry FC St. Pauli, aber ich kann dank der inflationären Verbreitung Eurer Pullis und T-Shirts einfach niemanden zweifelsfrei mehr als echten Fan erkennen, nur weil er Euren berühmten Totenkopf spazieren trägt! Kult oder Massenware?

5. Interessant ist, dass ich diese Stadt nicht wirklich mehr als Tourist, aber auch nicht als Einheimischer erlebe und sehe!

6. Sorry HSV, aber Euer Lotto King Karl, wie er vor dem Spiel auf dieser dämlichen Hebebühne vor der Heimkurve hochfährt, "Hamburg meine Perle" krächzt und dazu ein wenig mit dem Tambourin schettert, kann ich jetzt nach einigen Jahren einfach auch überhaupt nicht mehr ertragen!

7. Liebe VfB-Spieler: Wenn man vor der Saison und vor jedem Spiel die Klappe aufreißt, dass man auf jeden Fall um die ersten drei Plätze mitspielen will bzw. im kommenden Spiel ein anderes Gesicht zeigen will, dann sollte man nicht so pomadig daherspielen! Drei Tore aus mindestens 20 Metern...geht's noch?!?

8. Freue mich schon auf das nächste Mal Hamburg!

9. Nochmals ein dickes DANKESCHÖN an Anne!!!

Mittwoch, 16. September 2009

HH

Von letztem Donnerstag bis gestern war es mal wieder Zeit der schönen Hansestadt hamburg einen Besuch abzustatten. Irgendwie lustig, dass irgendwelche Menschen bei der Deutschen Fußball Liga seit ein paar Jahren entscheiden, an welchem Wochenende im Jahr ich in Hamburg bei Anne bin!
Nach der schriftlichen Prüfung und dem Flaschen-Vorfall hat es einfach mal gut getan für ein paar Tage richtig abzuschalten.
Am Donnerstag waren Anne und ich bei The Dodos im Molotow, einem wirklich angenehmen und coolen Club auf der Reeperbahn. Davor spielte die Band einen kurzen Schaufenster-Gig in "Michelle's", einem Plattenladen in der Innenstadt. Ziemlich tolle Angelegenheit, vor allem für Musikbegeisterte und -interessierte, die sich nicht jede Woche ein Konzert leisten können oder einfach mal schauen wollen, was es so an "neuen" Bands gibt (das "neue" hab ich deshalb in Anführungszeichen geschrieben, da für die meisten, die zu Michelle's gehen, die Bands wohl eben nicht neu sind...).
Das Konzert war klasse! The Dodods und auch ihre Vorband Wye Oak gehen alternative Wege, vor allem was die Besetzung und die Instrumente angeht. Wye Oak bestehen z.B. aus der Sängerin & Gitarristen sowie einem wirklich faszinierenden Drummer, der mit einer Hand Schlagzeug spielt und mit der anderen Synthis: Respekt!
Der Freitag war fürs Shoppen und für Bummeln reserviert. Außerdem leckeres indisches Essen und Tee im Schanzenviertel!
Die Schanze, das linke Herz Hamburgs (und evtl. vor einem ähnlichen Schicksal wie der Prenzlauer Berg in Berlin: es wird chic & teuer), war auch am Samstag zunächst das Ziel. Markus, ein guter Freund, der seit Mai in Bremen wohnt, kam vorbei und wir schlenderten gemütlich über den Flohmarkt des Schanzenfests und unterhielten uns prächtig!
Auch am Abend landeten wir wieder im Schanzenviertel. Es war ein wirklich tolles Fest, bis wieder einige Chaoten meinten randalieren zu müssen. Ich habe gelesen, dass es womöglich "Krawalltouristen" seien - keine Ahnung! Es ist jedenfalls einfach nur schade, dass man inzwischen wohl einen festgefahrenen Ablauf des Schanzenviertels zu "zelebrieren" scheint.
Der Sonntag und der Montag waren dann nochmals sehr gediegen und entspannend!
Ich freue mich jedenfalls schon auf das nächste Mal Hamburg!



Montag, 14. September 2009

1210

Um ca. 1 Uhr war ich daheim - glücklich, euphorisiert, hellwach. Bis um 2 Uhr bin ich noch durch die leere WG getigert: etwas gegessen, den Fernseher an- und gleich wieder ausgemacht, Musik gehört...und an die vergangenen sieben Stunden zurückgedacht. Ich liebe diesen Wechsel an Gefühlen an solchen Abenden. Sie sind intensiv und folgen einer bestimmten Dramaturgie:
Die Vorfreude, die sich schon am Abend vorher einstellt und am Tag des Auftritts sich zunehmend steigert.
Die Ungeduld beim Treffpunkt: wann kommen die anderen, wann ist der Aufbau fertig, wann können wir mit dem Soundcheck beginnen?
Die Freude, beim Anblick von all den Freunden, die sich an solch einem Abend Zeit nehmen, um einen spielen zu sehen und um die Musik zu hören, die man selbst spielt.
Die Nervosität, die sich langsam zwischen die freudige Erregung kurz vor dem Auftritt schleicht.
Die pure Freude während des Konzerts: Bei solch einem Auftritt gibt es ein paar Momente, in denen ich kurz die Konzentriertheit des Spielens verlasse, wahrnehme, wie die Leute zu unserer Musik tanzen und bewusst denke, wie toll doch dieser Moment ist: Das ist wirklich pure Freude, einfach wunderbar!
Die Euphorie nach dem Auftritt: Ich komme von der Bühne, umarme Freunde, sehe andere, die etwas später gekommen sind und befinde mich in einem wahren Glückszustand, der den restlichen Abend anhalten wird.
Die Erschöpfung: Gibt es einen besseren Schlaf, als nach einem solchen Abend, wenn man erschöpft, aber glücklich in die Kissen sinkt?

Das war ein Abend, den ich wohl für immer in Erinnerung behalten werde! Und der Lust auf mehr Konzerte macht!

Mittwoch, 9. September 2009

Unwohl bei "Inglourious Basterds"!

Es war ein seltsames Gefühl, das mich gestern im Kino bei "Inglourious Basterds" beschlich. Ich habe mich im wahrsten Sinne des Wortes irgendwie unwohl gefühlt. Ich bin mit der Erwartung einer satirischen, Tarantino-Meisterleistung in den Film reingegangen. Alle Stimmen und Kommentare von Freunden waren durchweg positiv mit Tendenz zur Begeisterung. Diese kann ich aber beim besten Willen nicht teilen. Okay, es gab einige wirklich komische Szenen, und ich schreibe bewusst "komisch", denn witzig waren sie in meinen Augen nicht.
Es hat viel mit der ersten halben Stunde des Films zu tun, vor allem mit der ersten Szene. Das war keine Satire, keine skurrile Überspitzung. Das war eine Szene, die mir nahe ging und die mich tief berührte. Sie war grausam. Man kann sich vorstellen, dass sie so gut während des Zweiten Weltkrieges irgendwo wirklich stattfand. Natürlich war die Szene an sich schon beeindruckend, da sie eine unfassbare Unmenschlichkeit darstellt und dabei gleichzeitig eine grandiose Dramaturgie in sich enthält.
Aber ich konnte mich danach einfach nicht auf die skurrile Darstellung des US-Guerrilla-Oberst durch Brat Pitt einlassen. Das passte für mich nicht!
Und da wäre ich dann schon beim inhaltlichen Kritikpunkt. Mir ist durchaus bewusst, dass die Sinnfrage bei Tarantino-Filmen meist nicht unbedingt angebracht ist. Doch wenn man solch eine erste Szene bringt, muss man damit rechnen, dass Zuschauer diesen Film nicht als reine Satire ansehen. Also was ist der Sinn der im Film thematisierten Rache von Juden an Nationalsozialisten, die ihnen über den Weg laufen? Denn sie töten nicht gezielt Verantwortliche für Gräueltaten, sondern scheinbar alle, die ihnen in deutscher Uniform begegnen. Die erfahren dann eine ungewohnte Brutalität. Z.B. das Skalpieren: Interessant, dass hier ein vermeintliches typisches Element (ich weiß nicht, ob es so stimmt) des Umgangs mit Gefangenen seitens der amerikanischen Ureinwohner verwendet wird. Aber vielleicht versuche ich zu viel hineinzulesen.
Aber zurück zu der Frage nach dem Sinn der Rache: Soll das ausgleichende Gerechtigkeit sein? Ist das brutale Verhalten der Einsatztruppe, die vornehmlich aus Juden besteht, gerechtfertigt und war das erste Kapitel dafür die Darstellung der Berechtigung? Oder soll es zeigen, dass jeder Mensch zu Gräueltaten fähig ist? Beide Lesarten wären meines Erachtens fatal! Für die Kriegsverbrechen deutscher Soldaten und den Massenmord an den Juden (und anderen Gruppen) gibt es keine "ausgleichende Gerechtigkeit". Wem würde sie etwas bringen? Höchstens dem geneigten Zuschauer, der hämisch über die "Nazis" lacht und mitfiebert, dass in der nächsten Szene noch mehr von ihnen umgebracht werden. Filmische Genugtuung bequemen Polstersessel bei Bier und Nachos im Jahre 2009, passend zu den 70-Jahre-Gedenktagen!
Oder wie wäre es mit dieser Lesart: "Da, schau - wenn die Juden gewollt hätten, dann hätten sie sich ja wehren können...neun Mann mischen das halbe Dritte Reich auf und am Ende war es ein Kinderspiel die kompletten Führungskader inklusive Hitler zu vernichten." Wäre ebenso fatal, wenn sich das bei dem ein oder anderen Zuschauer ins Unterbewusstsein schliche!
Wie gesagt, vielleicht interpretiere ich zu viel hinein - mag schon sein. Und ich will nicht sagen, dass alles an dem Film schlecht ist. Wie ebenfalls schon erwähnt ist die Dramaturgie des ersten Kapitels beeindruckend. Christoph Waltz spielt beeindruckend und grandios! (Daniel Brühl spielt wie meistens einen unscheinbaren jungen Charakter und Til Schweiger macht wie immer das, was er am besten kann: blöd dreinschauen!)
Einige Dialoge und Szenen sind wirklich komisch: Die Italienisch-Nummer im Filmtheater zum Beispiel oder die Szene in der Taverne.
Am Ende gab es sogar teilweise Applaus (lag das daran, dass wir ausnahmsweise - wegen der Originalfassung - im Cinemaxx waren?).
Alles in allem verlies ich das Kino mit einem unbestimmten, unwohlen Gefühl!

Dienstag, 8. September 2009

Netzwerke

So, jetzt habe ich dann wohl langsam alles beisammen.
Vor zwei Monaten hat es mich doch gepackt und ich bin wieder bei StudiVZ eingestiegen. Kurz darauf (oder davor?) auch bei Twitter und seit heute noch bei Facebook. Mal schauen, wie das auf Facebook so wird.
Twitter ist ne nette Sache nebenher, StudiVZ einfach praktisch wegen den Uni-Freunden.

Außerdem hab ich vor wieder etwas häufiger zu bloggen. Ist in letzter Zeit durch das Examen und andere unvorhergesehene Dinge etwas in den Hintergrund geraten.

Donnerstag, 27. August 2009

Wahlfang

Noch genau einen Monat bis zur Bundestagswahl. Meiner Meinung einer der wichtigsten, bei der ich teilnehmen werde, denn die Themen, um die es geht, sind grundlegend für die kommenden Generationen und können nicht weiter halbherzig (und das ist schon übertrieben) angegangen werden: Dienstwagennutzung, Essen im Kanzleramt, das Decolltée der Kanzlerin, die Koteletten von Özdemir usw.

Warum hat Hape Kerkelings Film Erfolg? Weil viele die Inhaltsleere der politischen Parolen erkannt haben, und sich mitfreuen wollen, wie diese vor einer großen Öffentlichkeit selbst ins Lächerliche gezogen werden. Es ist herrscht irgendwie eine seltsame Stimmung vor dieser Wahl. Kann man Plakate mit völlig abgedroschenen Slogans wie "Mehr Netto vom Brutto" noch ernst nehmen? Bzw. die Parteien, die dahinter stecken?

Man kann nur hoffen, dass sich sich nicht zu viele potentielle Wähler abschrecken lassen von dem derzeitigen Sommertheater.

Was ich eigentlich posten wollte, ist ein Wahlkampfspot der anderen Art. Ich weiß, dass die Leserschaft dieses Blogs nicht die Hauptzielgruppe ist - trotzdem möchte ich auf ihn aufmerksam machen, da ich es toll finde, wenn Künstler ihren Bekanntheitsstatus für die Wahl an sich und somit für den demokratischen Prozess einsetzen!

Dienstag, 18. August 2009

Zugfahrt

Sie betrat den Zug und setzte sich in den oberen Teil des Wagens, der um diese Uhrzeit doch noch recht gut gefüllt war. Das Buch, das sie dabei hatte, wollte sie jetzt nicht weiterlesen. Irgendwie kam sie nicht richtig in die Geschichte rein. Eine Chance von 20 Seiten sollte der Roman noch bekommen, mehr auf keinen Fall. Sie kramte in ihrer Tasche um stattdessen ihren MP3-Player herauszuholen. Gerade als sie nach einer halben Ewigkeit das Kabelgewirr der Kopfhörer entworren hatte, fiel ihr ein, dass die Batterien schon auf dem Hinweg am Morgen ihren Dienst quittiert hatten. Leicht genervt, und verärgert darüber nicht an neue gedacht zu haben, starrte sie in die Richtung des Typen auf der anderen Seite des Ganges. Erst nach einer Weile fiel ihr dessen durchaus als interessiert zu bezeichnenden Blick auf und sie sah, hastiger als es beabsichtigt war, schnell weg und aus dem Fenster hinaus. An was hatte sie gerade gedacht? Etwas verwirrt versuchte sie trotz der Spiegelung etwas in der draußen vorbeirauschenden Dunkelheit zu erkennen – mehr als ein paar vereinzelte Lichter waren dies nicht. Ein letzter mürrischer Gedanke an das zu grelle Licht im Abteil – dann kam der Gedanke von eben zurück. Sie hatte ihn heute Abend wieder daran erinnert: ein Buch wollte er irgendwann einmal schreiben. Ihm fiel es wieder ein. Diese Idee spukte in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder durch seinen Kopf. Heute dachte er an seine kürzliche Idee einen Roman aus ihrer Perspektive zu schreiben. Warum? Warum diese Gedanken an Dinge, von denen er meint, dass sie irgendwie gemacht werden müssen? War das etwa sein Problem zum Ende hin? Vielleicht ein Teil des Problems. Wie oft hatte sie sich z.B. das Gejammer über die Sache mit dem Ausland anhören müssen. Sie hatte es zum Schluss nicht mehr hören können und war jedes Mal schon im Voraus in der Lage zu erahnen, wann dieses Thema wieder aufkommen würde. Dieses Selbstmitleid, in dem er es genoss sich zu winden – so schien es wenigstens. Und immer versuchte sie ihn aufzubauen. Wo war diese Anfälligkeit für Melancholie heute? Einen kurzen Moment lang dachte sie, dass sie ihn wieder dazu gebracht hätte. Zu diesem Grübeln, diesem versonnenen Schweigen. Natürlich hatte sie zuviel geredet. Aber was heißt „zuviel“? Er hatte ja selbst das Thema angesprochen und sie sagte einfach, was sie dachte und fühlte. Das war nicht geplant. Sie setzte sich ja nicht einen Tag vorher hin und schrieb sich ein Konzept für ein mögliches Gespräch, das so womöglich gar nicht stattfinden würde. So natürlich nicht. Aber so ähnlich. Ja, das hatte sie schon irgendwie vermutet. Aber sein Schweigen war heute irgendwie anders. Da war weniger Stirnrunzeln, weniger Seufzen und keine herabhängenden Schultern. Überhaupt, er wirkte irgendwie verändert. Das merkte sie schon als er über die Straße ging und die letzten Schritte auf sie zukam. Sie sah ihn schon vorher und aus einem unbestimmten Grund fing sie an irgendetwas, von dem sie selber nicht wusste, was es sein sollte, in ihrer Tasche zu suchen, bis er vor ihr stand. Es war irgendwie alles: Bis vor Kurzem hätte er sich nie so gekleidet; er war locker; er lachte. Vielleicht eine Spur zu locker? Wirkte es nicht etwas zu von sich selbst eingenommen, zu überheblich, so wie er sich gab? Oder war dieser Gedanke nun doch nicht gerecht?
Der Zug fuhr an und eine Gruppe von Jugendlichen kam die Stufen zum Abteil herauf. Fünf Jungs, alle ungefähr sechzehn oder siebzehn. Wie er wohl in diesem Alter war? Hätte sie sich damals für ihn interessieren können? Nach dem, was er aus dieser Zeit erzählte wohl eher nicht. Naja, wer weiß.
So offen hatten sie jedenfalls schon lange nicht mehr miteinander geredet, und das war es, was sie freute. Sie freute, dass er trotz ihrer vielen ehrlichen Worte nicht geknickt und grüblerisch schien, sondern gefasst und aufgeschlossen gegenüber dem, was sie über ihn und die Zeit sagte. Natürlich braucht es noch ein bisschen, aber heute waren sie mehr als einen Schritt weitergekommen.
Ein Kronkorken, der sie am Kopf traf, riss sie aus ihren Gedanken – gerade rechtzeitig, denn gleich war sie am Ziel. Vier der Jungs lachten und kicherten, einer sah sie verstohlen an und wurde knallrot, als sie ihren Blick erwiderte.
Sie nahm ihre Tasche und trat in die frische Sommernacht.

Mittwoch, 12. August 2009

Passender Artikel

Einen passenden Artikel zu meiner Kritik des letzten Eintrags habe ich heute morgen auf SPIEGEL online gefunden.

Darin heißt es unter anderem:

"Einfacher schon dürfte sich die Neuorganisation des Spielplans durchsetzen lassen. Künftig, so erwarten die Autoren der Studie, werde wohl jeder Wochentag zum Bundesliga-Tag werden. Denn auf diese Weise hätten die Fans nicht nur die Gelegenheit, die Spiele ihres Lieblingsvereins zu betrachten - die Zahl der Zuschauer pro Spiel ließe sich auf diese Weise deutlich steigern."

Ja, die Zitrone...

Montag, 10. August 2009

Gedanken zum Liga-Auftakt

Am Freitag war es soweit: Das Auftaktspiel der neuen Bundesliga-Saison. Über das Spiel möchte ich nichts schreiben, kann ja auf allen enschlägigen Sportseiten nachgelesen werden.
Ich möchte das Spiel zum Anlass nehmen, um mir mal wieder ein paar Gedanken über die Entwicklung des Fußballs zu machen:

1. Klar, Wolfsburg gegen Stuttgart - da steckt Brisanz drin! Der Vorjahres-Meister, dessen neuer Trainer der Ex-Meister-Trainer des letztjährigen Dritten war und ausgerechnet nach einer Niederlage gegen seinen Verein gegen den eigens von ihm eingesetzten Assistenztrainer ausgetauscht wurde. Das füllt schon einige Minuten der Berichterstattung und einige Zeilen der Sportpresse!
Da ist es egal, dass die Auswärtsfans einmal mehr an einem Freitag bei Ferienende des zu bereisenden Bundeslandes 540 km Anfahrt auf sich nehmen müssen. Und alle, die jetzt denken, dass diese Fans das ja nicht "müssen", mit dem/der unterhalte ich mich gerne mal über die Psyche von Fußballfans. :-)

2. Okay, es gibt klare Regeln in deutschen Stadien: Das Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen ist unter Strafe (Stadionverbot) verboten. Punkt, aus, Ende.
Bei der "Eröffnungs-Zeremonie" wurde auf dem Rasen nun ein Feuerwerk abgebrannt, dass einem die Augen übergingen. Flammen, wohin das Auge blickte. Frage: Wie ist das mit der Vorbildfunktion? Warum werden Vorschläge zu einem kontrollierten Abbrennen von Pyrotechnik völlig ignoriert, die Deutsche-Fußball-Liga zündelt dagegen munter drauf los? Wie würde das ein Funktionär gegenüber einem 16-jährigen Fan aus dem Fanblock erklären? Würde mich interessieren!

3. Anstoßzeiten
Freitag 20.30 Uhr, Samstag 15.30 Uhr & 18.30 Uhr, Sonntag 15.30 Uhr & 17.30 Uhr. Das sind alle Anstoßzeiten der 1. Liga. Die der zweiten weiß ich auswendig nicht, drei Spiele sind jedenfalls sonntags um 13.30 Uhr.
Was das soll? Klar, der Fernseh-Zuschauer soll möglichst viel an sein Empfangsgerät gebunden werden - höhere Werbeeinnahmen. Diverse andere Gründe mögen auch noch im Spiel sein.
So macht man auf Dauer einen "Volkssport" kaputt. Die "Marke" und "Ware" Fußball wird immer weiter wie eine Zitrone gequetscht, um immer mehr Profit herauszuholen. Noch machen das immer mehr Menschen mit. Aber irgendwann könnte diese Blase platzen. Bei der schon erwähnten Eröffnungs-Zeremonie vor dem Auftaktspiel und den ewigen Einlasskontrollen (mittlerweile muss man in WOB seinen Namen auf die Karte schreiben...soll den Schwarzmarkt bekämpfen...welcher Depp schreibt denn zuerst seinen eigenen Namen drauf, um die Karte dann zu verkaufen?!?) habe ich mich och spontan nach einfachem, 4.- oder 5.Liga-Fußball gesehnt. Ein kleines, nettes Stadion, eine Wurst & ein Bier (bezahlbar ohne Chipkarte und nicht für je 3,50 €) und FUSSBALL...schlichter, einfacher FUSSBALL. Denn darum sollte es doch eigentlich gehen.

Nun ja, das alles ist kommenden Samstag wieder vergessen und man pilgert wieder in Richtung Stadion. Aber eventuell ist irgendwann die Zitrone ausgequetscht. Meine persönliche Tendenz geht sehr langsam, aber doch ziemlich sicher in diese Richtung!

Montag, 3. August 2009

Grenzen der Medien

Das muss jetzt spontan raus:
Ich habe vor ein paar Minuten folgende Twitter-Nachricht der Stuttgarter Zeitung erhalten:
"Amoklauf Winnenden: Der Brief von Tims Eltern im Wortlaut" + den Link dazu, den ich hier aus Prinzip nicht reinstelle.

Ich hab das in den letzten Tagen bei dem Gang an dem ein oder anderen Kiosk mitbekommen, dass die Eltern des Amokläufers mit den Eltern der Opfer in Verbindung treten wollen und wunderte mich schon, was dies in der Zeitung zu suchen hat. Warum muss das die Öffentlichkeit wissen? Wen interessiert das?
Und nun also der Brief im Wortlaut in der Zeitung und im Internet. Ich finde es wirklich grauenhaft, wie sich Teile vermeintlich seriöser Medien auf solch ein Niveau begeben. Schon die Berichterstattung kurz nach der Tat war teilweise über jede Grenze der Achtung und Wahrung von menschlicher Privatsphäre hinaus gegangen. Die Öffentlichkeit mag ein großes Maß an Informationsrecht haben (ein zentraler Punkt einer modernen Demokratie), aber es gibt Grenzen, die man einhalten sollte. Und von Medien wie der Stuttgarter Zeitung (oder ARD & ZDF in Bezug auf die Berichterstattung nach der Tat, z.B. wie im Heute Journal live zum spontanen Trauergottesdienst geschaltet wurde und auch bei diesen Sendern nicht davor zurückgeschreckt wurde unmittelbar nach der Tat Menschen sensationslüstern zu befragen.) erwarte ich, dass sie sich dieser Grenzen bewusst sind und nicht blindlings dem Auflagen- und Quotendruck hinterherrennen.
Und wer diese vermeintlichen "Informationen" mit Interesse (oder besser: Sensationsgeilheit) liest, dem rate ich ganz dringend mal darüber nachzudenken, was er/sie in solch einem Fall über sich selbst in den Medien lesen und hören möchte!

Sonntag, 2. August 2009

STUTTGART BRAUCHT MEHR BLUES-POP

Da ich an diesem Sonntagnachmittag nun doch zu faul bin einen extra Eintrag für meinen Blog zu schreiben, hier der Eintrag aus unserem myspace-Blog von Hawelka:


Tja, nicht nur in der Politik gibt es ein Sommerloch - auch bei uns! Leider können wir nicht mit irgendwelchen Skandälchen aufwarten...wobei man vielleicht mal wieder die Bandkasse nachzählen sollte...

Die lokalen Open-Air-Festivals haben unseren fröhlichen Sommersound leider verschmäht...somit entgeht den Liebhabern der Freiluft-Saison leider unser luftig-leichter Mix aus Pop, Blues und Indie-Electro-Polka. Aber wir wollen ja nicht nachtragend sein, sondern nutzen die Zeit um ZWEI NEUE SONGS aufzunehmen. Wann, steht zwar noch nicht fest - aber das wird schon!

Das Ende unserer Sommerpause fällt sogar noch in den kalendarischen (und hoffentlich auch metereologischen) Sommer - nämlich auf den 2.9. - dann spielen wir nämlich im Zwölfzehn, worauf wir uns jetzt schon mordsmäßig freuen!!!

Keine Angst...diesen Event wird auch keiner verpassen, da ab heute unsere mediale Offensive anläuft, in deren Verlauf unzählige E-Mails verschickt werden sollen! Außerdem gibt es nun auch eine StudiVZ-Gruppe von uns: Hawelka - Grenzgänger-Blues-Pop.

Ja, wir gehen jetzt aufs Ganze...keine halben Sachen mehr!
STUTTGART BRAUCHT MEHR BLUES-POP!!!

In diesem Sinne - bis bald und sommerliche Grüße!

Samstag, 25. Juli 2009

Auswärtsspiel

Soweit ist es schon gekommen...aus Mangel an selber besuchten Konzerten, schreibe ich nun schon über Konzerte, die ich nicht besuche:
Ja, man konnte in den letzten Wochen und Monaten in Stuttgart nicht nichts davon mitbekommen: Die Fantas werden 20 - Tusch, Applaus, happy birthday to you! Genau in diesem Augenblick beginnt ca. zwei Kilometern Luftlinie entfernt das Megakonzert auf dem Cannstatter Wasen, für das die vier Jungs (bzw. ihr Management) aber die komplette Werbenaschinerie in Gang setzten. Alle Radiosender (bestimmt auch SWR 4) brachten Berichte, Interviews und Gewinnspiele. Die Online-Ausgabe der Stuttgarter Zeitung und der Nachrichten brachten massenweise Berichte, Interviews und Gewinnspiele. Dazu ein Video-Countdown der Band, x Twitter-Meldungen usw. etc. pp.

Ganz ehrlich: es war zu viel, es ist zu groß, und vor allem ist es zu aufdringlich! Klar, es wäre ungerecht zu sagen, dass es ja eigentlich nur noch für einen der Vier ein echtes Heimspiel ist (bis auf And.Ypsilon sind alle schon vor einiger Zeit aus Stuttgart weg). Von daher passt es ja fast, dass sie nicht z.B. zwei oder drei Konzerte in stilechten 0711-Locations geben, über das Jubiläumsjahr verteilt. Klar, dann müsste man so oft zum eigenen Heimspiel fahren - auch blöd!
Es wäre auch gemein jetzt auf der Meldung herumzureiten, wer alles auf einem extra produzierten "Tribute-Album" einen Fanta4-Song verwursten darf: PUR, Scooter, Xavier Naidoo, Peter Maffay, Thomas Godoj, Revolverheld, Karat, Puhdys, Oomph, Thomas Anders, Mario Barth u.a.
Da darf einem ruhig mal völlig zu recht ein klein wenig schlecht werden - das haben sie einfach nicht verdient!

Nichtsdestotrotz sind sie eine tolle Band, keine Frage. Ich hatte das Vergnügen sie auf dem Terremoto-Festival 2003 mit einem ihrer ersten Unplugged-Auftritte zu erleben - wirklich genial (die Zeit VOR den Handy-Konzerten - deshalb kein YouTube-Video davon!). Sie haben Songs für die Ewigkeit geschrieben: "Die da", "Sie ist weg", "MFG", "Tag am Meer", "Populär" und viele andere mehr.

Dafür vielen Dank, alles Gute & für die nächsten Projekte wieder etwas mehr Understatement - steht Euch besser!

Mittwoch, 22. Juli 2009

Träume in der Bibliothek

Schon ist wieder Mitte der Woche. Wenn es morgen donnert, würde mich das nicht weiter wundern. Nur übermorgen kann ich mir leider nicht frei nehmen. Nun ja, da muss ich durch.
Unterdessen reifen aber in der alltäglichen Umgebung der Bibliothek und anderer, lieber, mitleidenden Prüfungszeitmitmenschen die Träume für die Zeit danach (ja, es soll sie geben!).
Träume von fernen Ländern, aufregenden Städten, interessanten Touren, bekannten und neuen Leuten; vom unbeschwerten Leben in den Tag hinein, vom Tun und Lassen, was man mag.
Träume sind manchmal etwas Herrliches - vor allem, wenn man weiß, dass es keine Träume bleiben müssen!

Sonntag, 19. Juli 2009

Was schreibe ich hier überhaupt?

Okay, dritter Anlauf für diesen Eintrag!
Das Thema des ersten Versuchs sollte das Geschäft deutscher Städte mit Cross-Boarder-Leasing und Swap-Geschäften sein, wozu aber der Link zum aktuellen Dossier der ZEIT noch nicht auffindbar ist - wird in den nächsten Tagen also nachgereicht.
Beim zweiten Anlauf für diesen Eintrag hatte ich die Absicht über meine neuen Web-Aktivitäten zu schreiben, vor allem über meine neu begonnene Twitter-Karriere (wie am linken Rand dieser Seite nachzuverfolgen ist) und über die Tücken von zu voreilig versandten E-Mails. Das wollte ich an dieser Stelle nun aber auch nicht zu breit treten - nicht so ergiebig und spannend für die zahlreichen Blog-Leser.

Tja, und nun sitze ich hier an meinem Schreibtisch an diesem Sonntagabend und weiß nicht richtig, was ich eigentlich genau mit diesem Eintrag noch machen soll. Wahrscheinlich hat eh jeder den Trick schon erkannt, wie ich hier doch noch die Zeilen zu füllen versuche: Einfach über die eigene Unfähigkeit, diese Zeilen sinnvoll füllen zu können, schreiben. Findet sich schließlich in jeder guten Zeitungskolumne ca. einmal im Jahr, und sicher auch als Beginn manches Buches.

Eine Möglichkeit wäre noch über meine langsam einsetzenden Gedanken bezüglich des langsam näher rückenden Studiums zu schreiben. Darüber, dass das weinende Auge wider erwarten gerade doch stärker ausgeprägt ist, als das lachende. Darüber, dass es toll ist, zum Ende hin nochmals so tolle Leute kennen- und schätzengelernt zu haben. Darüber, dass das Leben in den letzten Wochen und Monaten doch manche Überraschung bereitgehalten hat. Darüber, dass ich in den kommenden Wochen und Monaten doch nochmals richtig Gas geben sollte (und will). Über Fernweh, tolle Abende, Freunde, Musik und das Leben an sich.

Aber über all das schreibe ich dann vielleicht, wenn das Ende des Studiums wirklich da ist...und ich meiner kleinen melancholischen Ader wieder freien Lauf lassen kann.

Mittwoch, 15. Juli 2009

The BathroomGirl

YouTube ist ja eine Fundgrube für wirklich alles. Bei mir hauptsächlich beliebt für Kabarett-Ausschnitte und das ein oder andere Musikvideo.
Ich habe allerdings einen Kanal abonniert, den ich aus Anlass des neuesten Videos gern einmal vorstellen will, und zwar TheBathroomGirl, eine junge Britin, die akustische Songs - eigene & gecoverte - bevorzugt im Bad aufnimmt.
Ich bin auf der Suche nach einem Akustik-Cover von Chasing Cars auf sie gestoßen und war von ihrer Stimme absolut begeistert - passt auch gerade zum verregneten Wetter und einer Tasse Tee! Jedenfalls finde ich es faszinierend was für tolle Stimmen und Musiker noch relativ versteckt sich da draußen in der Welt tummeln!

Hier noch das neueste Video:

Montag, 13. Juli 2009

Ciceroos Stuttgart beim Winckelmann-Cup in Bamberg

Am heutigen Montag dürften neun wackere Helden sämtliche Knochen und Muskeln sowie heftige Sonnenbrände spüren, wenn sie am ersten Regenerationstag (wie ich) früh ins Bett fallen sollten. Grund ist der Winckelmann-Cup 2009 in Bamberg:

50 Mannschaften aus ganz Deutschland und Teilen Europas (Oxford, Cardiff, Neapel, Innsbruck, Brno ...) machten sich Ende letzter Woche auf den Weg in die beschauliche Gemeinde Kemmern bei Bamberg, wo um den diesjährigen Pokal gespielt werden sollte. Hauptsächlich nehmen hier Teams von Archäologie-Studenten teil, doch auch Althistoriker und sonstige verwandte Disziplinen sind mit dabei.
Da die Uni Stuttgart keine Archäologie beherbergt (und wenn, wäre sie sicher nicht mehr lange vorhanden...), hat sich die Existenz dieses Turniers bis jetzt nicht bis nach Stuttgart herumgesprochen, weswegen es nun an unserem Team lag, das erste Mal in der Historie dieser traditionsbeladenen Veranstaltung teilzunehmen (eine Veranstaltung übrigens, die wieder einmal zeigt, wie toll es gelingen kann knapp 600 Menschen aus unterschiedlichen Städten, Regionen und Ländern zusammenzubringen und eine wundervolle Zeit in freundschaftlicher und herzlicher Atmosphäre zu verbringen!).

Doch so einfach wie es klingt, war es nicht. Allein die Zusammenstellung des Teams erwies sich als nicht ganz problemlos! Hier eine Verletzung, dort Termindruck wegen Abschlussarbeit. Letztendlich waren wir neun Spieler, die sich am Freitag auf den Weg nach Bamberg machten und ein absolut tolles Wochenende erlebten. Zwei davon waren immer noch angeschlagen, sodass wir teilweise nur eine Auswechselspielerin hatten, was die Kondition ganz schön beanspruchte.

Sportlich können wir absolut zufrieden sein! Am Ende erreichten wir den 19. Platz und dürfen mit Stolz behaupten die einzige Mannschaft gewesen zu sein (außer den Siegern aus Tschechien im Finale), die es schafften ein 0-0 gegen den Vorjahressieger, diesjährigen Finalisten und haushohen Favoriten "Maradona Neapolis" zu holen und sie an den Rand einer Niederlage zu bringen. Wie uns das gelang? Mit einer ausgeklügelten 4-1-1-Formation und einer defensiven Meisterleistung, auch "schwäbisches Catenaccio" genannt!
Leider reichten uns 10 Punkte und ein Torverhältnis von 11:2 am Ende der Gruppenphase nicht zum Einzug in das Achtelfinale. Ein Tor in letzter Minute gegen den 1. FC Komast Berlin, nach 14 Minuten drückender Überlegenheit unserer Mannschaft bedeutete letztendlich den dritten Platz. Egal, ein starkes 2-0 gegen Mainz, ein 6-0 (oder 7-0?) gegen Innsbruck und ein 3-1 gegen Kiel waren respektable Ergebnisse.

Dafür konnten wir dann am Sonntag in der zweiten Gruppenphase weitere vier Spiele bestreiten. Gegen "The HU! Berlin" (2-0), die "Erlanger Dickbauchbolzer" (ärgerliches 0-1), Halle (3-1) und die "Cardiff Dragons" (0-0).
In nachbarschaftlicher Gemeinschaft haben wir dann im Achtel- und Viertelfinale "Festung Tübingen II" mit Spielern ausgeholfen.
Bei der Siegerehrung durften wir dann doch noch einen, wenn nicht DEN Pokal schlechthin in Empfang nehmen!

Am Ende schleppten wir uns noch auf einen kurzen Sightseeing-Spaziergang durch Bamberg (hat diese Stadt eigentlich den Titel des Weltkultur-Erbes aufgrund der höchsten Eisdielen-Dichte weltweit?).

Nächstes Jahr wird der Cup in Freiburg stattfinden - höchstwahrscheinlich mit der zweiten Teilnahme der "Ciceroos Stuttgart".




P.S.: Ein herzliches Dankeschön geht an alle Mitspieler (Flo, Josip, Markus, Rainer, Steffen, Sven & vor allem an unsere beiden Mädels Eva & Ina, die 2 Tage mit so alten Männern ausgehalten haben), an die "Katze von Kemmern" Raimund (der uns auf der Position des Torwarts sensationell aushalf), die Ausrichter sowie an die Teams aus Innsbruck (für den Spaß und die gute Laune), Kiel (für das Angebot vor dem Spiel - nächstes Jahr wird das nachgeholt), Mainz (für das Angebot nach dem Spiel - gute Besserung an Euren Teamkameraden), Bonn (für die Unterstützung & stellvertretend für das Rheinland), Leipzig (für die Unterstützung am Samstagabend), Cardiff (für die freundschaftliche Spiel-Atmosphäre) und natürlich Tübingen (ebenfalls für Samstagabend, dafür, dass wir doch noch etwas "Finalspielluft" schnuppern durften & natürlich für DEN Pokal schlechthin - der Mannschaftsausflug nach Tübingen ist fest eingeplant!)

Sonntag, 5. Juli 2009

Der Kessel dampft - cooler Sommersound

Ja, langsam hat mich das Wetter geschafft...heute war ich wirklich nah dran beim Treppensteigen von der U-Bahn zur WG mich einfach hinzusetzen, mein T-Shirt auszuziehen und es in der Funktion als Parlamentärsflagge, zum Zeichen der Aufgabe, zu schwenken. Ich weiß nicht, wie es außerhalb Stuttgarts ist, aber der Dampf, der hier im Kessel herrscht, wird beinahe unerträglich.

Zeit, um endlich zu meinem diesjährigen favorisierten Sommersound zu kommen."Letztes Jahr" lieferte Jason Mraz den passenen Sommersound, dieses Jahr ist es, wie Polarkreis 18 2007, wieder um einiges elektronischer.


Zunächst wäre da die Berliner Band The Whitest Boy Alive, deren Konzert im April in der Manufaktur ich leider verpasst habe!
Ich möchte die Musik gar nicht groß mit Worten beschreiben, sondern lasse sie besser selbst sprechen - zwei Songs von ihrem aktuellen Album (Dead End + 1517):






Und dann wäre da noch ein etwas durchgeknalltes Duo aus Australien: Empire Of The Sun - absolut poppig, mit dem Hang zum Trash, vor allem wenn man sich die Videos anschaut (We Are The People + Walking On A Dream).
Aber beide Bands liefern den absolut perfekten coolen Sound für diese schwülen Sommertage!





Samstag, 4. Juli 2009

Love is in the air

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen in der Sommerpause keinen Eintarg über Fußball zu schreiben. Aber da nun auch die Spieler schon wieder im Trainigslager Kondition bolzen, werfe auch ich meine Prinzipien an dieser Stelle mal geschwind über Bord.

Ein gewisser M.G. spielt ja nun in der kommenden Saison in M. Das gab eine stattliche Ablösesumme, die nun reinvestiert werden soll, was sich nun aber als gar nicht so einfach herausstellt. Es war ja auch eine riesige Überraschung, dass dieser Abgang zu verzeichnen ist!

Nun gut, Patrick Helmes zog sich nach Bekanntwerden des Stuttgarter Interesses in der Folge einen Kreuzbandriss zu.
Demba Ba, der nächste Kandidat, laboriert nun überraschenderweise an einer Entzündung im Knie, die sich, nach wohl nicht befolgten Anweisungen durch die Ärzte, nun wieder verschlimmerte.

Und da kommt nun der nächste Kandidat ins Spiel, bei dessen Verpflichtung es wohl einen Wettstreit der Fernseh-Kommentatoren geben wird, wem noch ein weiteres Wortspiel einfällt: Wagner Love.

Und da gäbe es so einige - etwa bei einer Verletzung oder einem entscheidenden Treffer:

http://www.youtube.com/watch?v=NzJ2NKp23WU


Oder auch bei einem sehenswerten Kopfball:

http://www.youtube.com/watch?v=NNC0kIzM1Fo


Na ja, vielleicht geht das mit den Verletzungen in Folge des Stuttgarter Werbens um einen Spieler weiter. Dann wird es wohl heißen:

http://www.youtube.com/watch?v=SMwZsFKIXa8

Freitag, 3. Juli 2009

Lauf der Dinge

Wahnsinn, schon wieder sind drei Wochen vergangen seit meinem letzten Eintrag. Klar, es gäbe viele Dinge, über die es sich zu schreiben lohnte: Iran, Wahlkampfversprechen, Arcandor, Bildungsstreik, Michael Jackson, das Wetter - um nur die Wichtigsten zu nennen.

Doch erstens wurde zu diesen Themen wohl schon alles gesagt und geschrieben, und zweitens habe ich es doch inzwischen wieder geschafft mein tägliches Arbeitspensum einigermaßen an die Wichtigkeit der anstehenden Aufgaben anzupassen.

In meinem Kopf spukt seit einigen Tagen ein Post zu meinem diesjährigen Sommersound und zu meiner kleinen Sucht der letzten Wochen herum - aber die zwei weltbewegenden Informationen müssen nun doch noch etwas warten, um der breiten Weltöffentlichkeit kundgetan zu werden...der Lesesaal öffnet nämlich just in diesem Moment die Pforten!

Sonntag, 14. Juni 2009

Flohmarkt

Der allwöchentliche Flohmarkt auf dem Stuttgarter Karlsplatz (hinter dem Alten Schloss) ist doch immer wieder einen Besuch wert!
Eigentlich sollte man denken, dass die tollen und interessanten Schnäppchen um 12 Uhr mittags schon lange von Frühaufstehern und den anderen Standbesitzern aufgekauft wurden. Deswegen aber auf das notwendige Ausschlafen und ein Frühstück zu verzichten, wäre doch aver zu viel des Guten. Vor allem, wenn man diese Strapazen gar nicht auf sich nehmen muss, um ein tolles Geschäft zu machen - nämlich für acht (!!) Euro diese Schuhe zu erstehen:


Glücklich, und mit zwei weiteren Büchern sowie dem ersten Pfund Kirschen des Jahres, ging es wieder raus aus der überfüllten Innenstadt.

Dienstag, 9. Juni 2009

Wer die Wahl hat...

Ich bin seit gestern dabei ein Referat zum Thema "DDR-Literatur" vorzubereiten. Das Thema DDR im Allgemeinen begleitet mich im Studium nun seit Oktober 2007, seit ich das interdisziplinäre Seminar "Politik und Literatur in der DDR" besuchte. Schließlich war das Thema meines schriftlichen Examens in Geschichte "Wendepunkte der DDR-Geschichte in den 60er- und 70er-Jahren".

Der Titel dieses Eintrags heißt "Wer die Wahl hat...". Gemeint ist dabei natürlich der vergangene Wahlsonntag. Was hat nun das Eine mit dem Anderen zu tun?

Die Wahlbeteiligung bei der Europawahl liegt in Deutschland bei 43,3 %. Das ist erschreckend und absolut enttäuschend. Ich möchte hier jetzt nicht mit Analsysen oder der Aufzählung möglicher Gründe beginnen. Man kann unzufrieden über die Politik sein, keine Frage. Man kann sich aufregen, hadern und schimpfen auf vermeintlich oder tatsächlich faule Politiker, auf nichtsnützige, machtgeile, beeinflussbare und korrupte.
Aber warum bekommt man es nicht hin, eine halbe Stunde seiner Zeit aufzubringen, um dieses demkratische Privileg zu nutzen!?
Ja, es ist ein Privileg!
Denn genau das ist ein entscheidender Faktor, welcher die DDR zu einem Unrechtsstaat mit einem totalitären Regime machte: unfreie Wahlen, bei denen schon der Begriff "Wahl" völlig falsch ist, da es keine (Aus)Wahl zwischen mindestens zwei Parteien gab.

Die ganzen Gründe, auf die Politik wütend zu sein, sind ja völlig legitim! Aber man könnte genauso gut protestieren, in dem man einen leeren Stimmzettel abgibt oder irgendwelche nicht-extremen Kleinstparteien wählt.
Aber einfach nicht zur Wahl zu gehen signalisiert meiner Meinung nach, dass es einem völlig egal ist! Dass es einem völlig gleichgültig ist, am demokratischen Prozess teilzunehmen! Dann allerdings braucht man sich auch nicht über die Politik zu beklagen, zu deren Zustandekommen man selber rein gar nichts beigetragen hat!

Mit einer solch konstant niedrigen Wahlbeteiligung wird die Demokratie auf lange Sicht gesehen ein Problem mit der Legitimation bekommen: Wenn nicht einmal mehr die Hälfte der Wahlberechtigten das politische und gesellschaftliche System mit ihrer prinzipiellen Handlung der Wahl unterstützen, gibt man zwangsläufig denen Auftrieb, die gegen die Demokratie an sich zu Felde ziehen!

Solche Vorschläge, die nun schon wieder von Politikern verbreitet werden (z.B. 50 € Strafe für Nichtwählen) sind natürlich absoluter Schwachsinn und führt genau weiter zu diesem Politikverdruss, der die Anzahl der Nichtwähler ansteigen lässt.
Vielmehr ist weiterhin Überzeugungsarbeit im Sinne der Demokratie nötig. Man muss den Menschen vor Augen führen, dass es durchaus mehr positive Seiten einer Demokratie gibt und dass jeder Einzelne - wie auch immer - etwas zu ihrem Gelingen beitragen kann.

Dass jede Stimme etwas bewegen kann, zeigt doch gerade der Ausgang der Stuttgarter Kommunalwahl, bei der es die Grünen sensationellerweise zur stärksten Fraktion im Gemeinderat geschafft haben!

Dass Protest nicht sinnlos ist, zeigen Arbeiterstreiks wie z.B. der der Erzieherinnen & Erzieher, Proteste gegen Studiengebühren, Demonstrationen gegen Rechtsradikale, Bürgerinitiativen oder so ein Protest wie gegen den "Masterplan" der Uni Stuttgart.
Oft wird nicht das erreicht, was ursprünglich gefordert wurde, aber sollte man es deswegen ganz lassen? Ist uns das alles egal? Von den noch viel schlimmeren Problemen in anderen Ländern und den globalen Problemen ganz abgesehen?

Sicher, ich könnte auch noch mehr tun. Mehr tun, als hier nur kluge Worte zu schreiben!

Aber dass die Mehrheit nicht einmal das Grundrecht einer demokratischen Ordnung nutzt, zeigt, dass noch ein harter Weg vor uns liegt!

Freitag, 5. Juni 2009

Bewährt und doch gut


Ja, ich weiß! Ich sollte lieber einmal anfangen das erste Buch des Stapels Bücher zu lesen, den ich gerade aus meinen Stamm-Bibliotheken ausgeliehen habe. Tolle Titel wie "Einführung in die Literatur der Romantik", "Räume der Romantik" oder auch "Städte in Utopia: Die Idealstadt vom 15. bis zum 18. Jahrhundert zwischen Staatsutopie und Wirklichkeit".

Stattdessen habe ich gerade "Slam" von Nick Hornby fertig gelesen. Ja, stimmt - das Buch ist schon vor einiger Zeit in England erschienen und ich hatte mir damals durchaus überlegt es zu kaufen. Doch irgendwie war ich von der Idee ein komplettes Buch auf englisch zu lesen noch nicht recht überzeugt (und bin es auch heute noch nicht - vielleicht etwas mehr als damals). Der Grund ist, dass ich befürchte, den ein oder anderen Witz nicht zu verstehen, eine tolle Wendung irgendiwe nicht sofort mitzubekommen oder irgend sowas in der Art.

Na ja, jedenfalls habe ich das letzte Buch von Nick Hornby nun gelesen. Und es hat mich nicht überrascht. Ich meine nicht, dass mich die Handlung nicht überrascht hätte - nein, ich meine das ganze Buch an sich. Der Stil, der Aufbau etc.
Es ist mittlerweile so, dass ein Buch von Hornby (vorausgesetzt, man hat alle seiner vorangegangenen Bücher ebenfalls gelesen) wie ein alter Bekannter ist. Man weiß, was man bekommt, und das ist gewiss nichts Schlechtes. Er schreibt nach wie vor toll. Man kann sich in die Hauptperson (In "Slam" ein Teenager, dessen Freundin nach dem ersten Mal schwanger wird) durchaus hineinversetzen, es sind einige sehr witzige und ironische Aussagen darin und die Geschichte spricht einen durchaus an.
Aber das überraschend Frische und Andere, das ich bei den ersten Büchern von ihm so faszinierend fand, ist irgendwie nicht mehr vorhanden.

Noch zum Buch selbst: In England lief es unter "Jugendbuch", was durchaus nachzuvollziehen ist. Es hat bei der Thematik immer so einen kleinen Schuss eines moralischen Hinweises und verliert womöglich dadurch einfach etwas an Schärfe - was aber ja durchaus nachzuvollziehen ist. Es wäre schlecht vertretbar, einen Roman über das Thema "Teenager-Eltern" zu schreiben, der vor Zynismus nur so strotzt und die Kernaussage enthält: "Egal, kümmert Euch nicht darum, habt einfach Euren Spaß und seit ruhig unverantwortlich".
Darum ist es doch ein zu empfehlendes Buch - aber vielleicht eben mit der Hauptzielgruppe der Jugendlichen.

Donnerstag, 4. Juni 2009

Kahlschlag

Wozu benötigt man eigentlich Geisteswissenschaften? Also bitte, in unserer heutigen Zeit! In einer Zeit des schnellstmöglichen technischen Fortschritts, in der Ingenieure, Techniker, Wirtschaftsfachleute etc. gebraucht werden! Aber Literaturwissenschaftler, Historiker, Anglisten, Philosophen, Soziologen usw.? Die studieren nur ewig, diskutieren in dieser Zeit über sinnlose Themen und werden doch schließlich eh meistens arbeitslos!


Nicht selten hört man in Gesprächsfetzen solche Meinungen oder kann sie bei Smalltalks auf Partys zwischen den Zeilen lesen.

Das aktuelle und gestern erstmals in den Medien (von der Universitätsleitung so nicht geplante) veröffentlichte Vorhaben der Universität Stuttgart zielt aber geanu in diese Richtung.
Es ist noch nicht lange her, da wurde die Geographie auf das Abstellgleis geleitet.
Nun sollen 24 Professuren, 16 davon aus der Historisch-Philosophischen Fakultät, mittelfristig "umgeschichtet" werden, wie es der Rektor der Universität, Wolfram Ressel, so schön formuliert.

Was heißt das?
Da heißt, um bei einem meiner Studiengänge zu bleiben, dass die Alte und Mittlere Geschichte abgeschafft werden sollen sowie die Abteilung Landesgeschichte zu einer "Wissenschaftsgeschichte Baden-Württemberg" umfunktioniert werden soll. Der Plan ist, das technische Profil der Universität Stuttgart zu stärken, also die Geisteswissenschaften nach diesem technischen Schwerpunkt auszurichten; sprich ihrer Eigenständigkeit zu berauben!
Das Ganze natürlich im Sinne des Wettbewerbs mit den anderen Universitäten! Denn schließlich sei, so die Grundaussage Ressels, die Universität Stuttgart eben auch ein Wirtschaftsunternehmen!
Um solchen Aussagen entegenzusteuern, genau dafür z.B. brauchen wir Geisteswissenschaften!

Der Plan hat natürlich weitere Auswirkungen:
Stichwort Lehramtsstudiengänge - die sind mittelfristig dadurch gefährdet, denn es müssen ja zwei Fächer studiert werden. Was passiert, wenn hier eben die Geschichte nicht mehr zu studieren ist? Und das wird der Fall sein, denn zwei Abteilungen sind ja wie gesagt mittelfristig vor dem Ende.
Was heißt das für die Studierenden? Noch vollere Seminare. Hier bewegt man sich meiner Meinung nach aber jetzt schon deutlich über dem Limit: 40 oder 50 Teilnehmer für ein Hauptseminar sind entschieden zu viele, und dieser Zustand ist eigentlich schon nicht mehr hinnehmbar.
In der Anglistik werden, wenn es hoch kommt, zwei Vorlesungen im Semester angeboten! Im Vergleich zu Tübingen ein schlechter Witz!

Laut Aussage von Herrn Resser bei der heutigen Pressekonferenz gibt es schon in Kürze massive Einschnitte für die Studenten: Einen Bachelor-Studiengang könne man in absehbarer Zeit noch beginnen und zu Ende bringen, beim anschließenden Master würde es dann schon schwierig.
Was bedeutet dies?
Dies bedeutet, dass viele zukünftige Studenten einen Bogen um die Universität Stuttgart machen werden.
Was bedeutet wiederum das?
Das könnte dazu führen, dass die sinkenden Studentenzahlen in den Geisteswissenschaften in absehbarer Zukunft genau das Argument der Universitätsleitung sein sein wird, um die Geisteswissenschaften - oder einen erheblichen Teil - ganz abzuschaffen.


Gegen diese Pläne erhebt sich gerade massiver Protest seitens der betroffenen Fakultäten und hoffentlich auch vermehrt durch die Studierenden.
Ein Anfang war heute der spontane Einfall in die Pressekonferenz des Uni-Rektors mit symbolischen Müllsäcken. Auch aus den Aussagen einiger Professoren ging massive Kritik an den Plänen hervor.
Erfreulich ist zudem, dass die Presse dieses Thema seit gestern intensiv begleitet.

Einen Artikel der Stuttgarter Zeitung zu den Plänen und der heutigen PK, gibt es hier.
Außerdem einen Kommentar sowie die Stellungnahme der Geschichts-Fachschaft.


Ich hoffe, dass der Widerstand Wirkung zeigt. Denn die Geisteswissenschaften müssen ihre Wichtigkeit für die Gesellschaft nicht erst noch beweisen!

WUMS!

Ja, man kann es eigentlich kaum nicht mitbekommen, am kommenden Sonntag ist Wahl. Hier in Stuttgart stehen die Kommunal-, Regional- und Europawahlen an.
Für mich wird es eine klare Farbwahl werden: grün!
Warum, wie und was - dazu will ich nun in aller Kürze eigentlich nichts schreiben.

Wer zum direkten grünen Wahlkampfgeschehen und hauptsächlich zu Grün im Netz etwas mehr wissen will, sollte am besten auf dem Blog von Henning Schürig vorbeischauen, der hier als Mitglied des Landesvorstands sehr aktiv ist.

Mir bleibt an dieser Stelle nicht mehr zu sagen, als dass es am Sonntag hoffentlich ordentlich WUMSt!


Dienstag, 2. Juni 2009

Lily Electric

Am Samstag ging es seit langer Zeit mal wieder spontan zu einem Konzert im Schocken, zu der dänischen Band Lily Electric.

Das Schocken war leider nicht übermäßig voll, was etwas schade war, denn die vier Jungs wussten mit tollen Sounds und teilweise schönen Melodien durchaus zu überzeugen. Das einzige Manko ist, dass es bei mir persönlich nicht unbedingt im Kopf hängen blieb, also nichts umwerfend Neues war, was man zu hören bekam. Trotzdem eine Stunde lang schöne Indie-Pop-Musik und durchaus mal einen Besuch auf der myspace-Seite lohnenswert.

34, 33 & die falschen Kaugummis

Ca. zehn Tage sind nun schon seit dem 34., d.h. letzten Spieltag der Bundesliga-Saison 08/09 vergangen, und es scheint schon wieder eine halbe Ewigkeit her zu sein.
Das Wechselkarussel dreht sich munter weiter und dass der VfL Wolfsburg Deutscher Meister geworden ist, interessiert außerhalb des VW-Städtchens eigentlich gar niemanden mehr.

Trotzdem ein kleiner Rückblick auf dieses letzte Spiel einer aus VfB-Sicht verrückten Saison:
Wir fuhren dieses Mal in der bequemen Familienkutsche gen München, was sich als absolut beste Entscheidung entpuppte. In München rafen wir eine erneut hervorragende Entscheidung, nämlich das Auto am Stadion abzustellen und die restliche Zeit in einem zufällig gefundenen lauschigen Biergarten, fünf U-Bahn-Haltestellen vom Stadion entfernt, zu verbringen.
Vor dem Stadion das immer gleiche Bild: Viele Möchtegern-Fußballfans, die zum ersten Mal im Münchner Stadion sind, wenn nicht sogar das erste Mal überhaupt in einem Stadion sind (wer sich wundert, ich benutze aus Prinzip das altbewährte unmissverständliche Wort "Stadion", und nicht das Wort, das ich eher mit Glaidatorenkämpfen assoziiere!). Man sollte annehmen, dass diese Knippserei mit dem Stadion als Hintergrundmotiv im vierten Jahr seit Eröffnung mal langsam aufhört, aber weit gefehlt!
Das Spiel versprach im Voraus deutlich mehr, als es einhielt: Der VfB verschlief die ersten zwanzig Minuten (bzw. erstarrte völlig unverständlich in Ehrfurcht), so dass die Bayern unbeschwert zum 1-0 und anfangs der zweiten Hälfte zum 2-0 kommen konnten. Die Messe war - trotz des Anschlusstreffers - gelesen. Die gute Nachricht war, dass unsere befreundeten Sportsfreunde aus Karlsruhe die Hertha mit 4-0 vom Platz fegten, was ihnen witzigerweise trotzdem nicht zum Klassenerhalt reichte!
Die völlig irrationalen Anflüge von Aberglauben, die Ihr schon in den Posts zu den letzten Spielen (wahrscheinlich verwundert) lesen konntet, erreichten or diesem letzten Saisonspiel ihren Höhepunkt. Kurz vor dem Spiel stellte ich fest, dass ich eine andere Kaugummisorte als beim sensationelle Sieg auf Schalke dabei hatte, wofür ich mich an dieser Stelle bei allen Fans nochmals entschuldigen möchte! Es sind eben oft Kleinigkeiten, die ein Spiel entscheiden (der fehlende Pullover und die fehlende Jacke sind aufgrund der 20 Grad Temperaturunterschied zu entschuldigen, denke ich!).

Am Ende einer wechselhaften Saison, in der die Hinrunde durch einen völlig demotiviert erscheinenden Armin Veh hergeschenkt wurde, landete der VfB durch eine sensationelle Aufholjagd auf dem dritten Rang, der zur letzten Qualifikationsrunde für die Champions League berechtigt. Ein absolut tolles Ergebnis!!

Wenige Tage danach wurde bekanntgegeben, dass die Nummer 33, dem der Verein in den ketzten drei Jahren sehr viel zu verdanken hatte, zu eben diesen Bayern wechseln wird. Nun ja, objektiv betrachtet mag das nachvollziehbar sein. Der Fußball lebt aber zu einem großen Teil davon, eben nicht objektiv betrachtet zu werden, von daher denke ich mir dazu meinen Teil...
Die Europapokalfahrten und -erlebnisse werde ich auch mit einem anderen Spieler an dessen Stelle genießen!

Nun ist also Sommerpause bis Anfang August. Tut auch mal gut, vor allem ist es ja nicht so, dass ich in dieser Zeit nichts zu tun hätte!

Freitag, 29. Mai 2009

Tanzkapelle Hawelka

Gibt es etwas Besseres, als irgendwann in der Nacht durch Stuttgarts verlassene Straßen zu fahren, mit dem Gefühl, am gerade zu Ende gegangenen Abend Menschen zum ausgelassenenen Tanzen gebracht zu haben?

Vielleicht - in diesem Augenblick, irgendwann um ein Uhr nachts allerdings kaum!

Vielen Dank an alle, die am Mittwoch in der TMS in Hohenheim und gestern im Z-Club dabei waren und sich zu unserer Musik treiben ließen.
Langsam bekommen wir den Eindruck, dass der Begriff "Tanzkapelle" doch nicht so aus der Luft gegriffen ist. Es macht uns jedenfalls riesigen Spaß, die treibenden Beats und die schnellen Akkordfolgen aus den Boxen zu jagen!

Am Mittwoch legten die Kimberlakes los und sorgten für eine tolle Stimmung in der gut gefüllten TMS.
Gestern spielten dann Sascha Santorineos & Band, die mit tollem "Songwriter-Folk-Punk" gut vorlegten und mit denen wir einen super Abend hatten!

In diesem Sinne bis zum nächsten Auftritt und zur nächsten Tanzrunde!

Donnerstag, 21. Mai 2009

Georg Schramm

Wer die Chance hat, Georg Schramm live zu sehen, sollte sich diese nicht entgehen lassen!
Alternativ gibt es das Programm auch auf DVD zu kaufen: http://www.georg-schramm.de/html/programm.html

Hier drei Ausschnitte zu dem, was ich im letzten Post teilweise schon beschrieben habe: Das korrupte Gesundheitssystem, die Überlegungen zur Ermordung eines Pharmareferenten und der Schlussmonolog.












Brilliant

Nach 2 1/2 Stunden des Zorns und des Aufrüttelns wird der Rentner Dombrowski auf einmal ganz ruhig, in sich gekehrt. Er schleudert seine Weltsicht und seine Meinung über untragbare Zustände in diesem Land nun nicht mehr dem Publikum zu, das vorher teilweise dankbar das eine oder andere Wortspiel oder einen Seitenhieb auf einen Prominenten belacht hatte, bevor es weiterging mit der zornigen Zustandsbeschreibung unserer Gesellschaft, wobei einem meistens nicht wirklich zum Lachem zumute war.
Nun, am Ende, ist es ein ruhiges Selbstgespräch, das dieser Rentner mit dem steifen rechten Arm und dem schwarzen Handschuh an der rechten Hand - die Paraderolle Georg Schramms - führt. In der Linken hält er einen Revolver, mit dem er vorher noch in einem brillianten Gespräch zwischen drei seiner Figuren (dem alten, desillusionierten SPD-Mitglied August und einem rheinischen, etwas blauäugigen Rentner) im Wirtshaus saß und sie zum bewaffneten Widerstand bewegen wollte. Nach einer Reihe möglicher Kandidaten, die eine Kugel treffen sollte, schlägt Dombrowski vor einen beliebigen Pharmareferenten zu erschießen. Damit bezieht er sich auf die erste Hälfte des Programms, in dem das Gesundheitssystems einen Schwerpunkt darstellte.
Doch plötzlich lässt die Wut des Rentners nach und es scheint so, als resigniere er. Sein neuer Plan ist es, sich von seiner Versicherung den genauen Tag ausrechnen zu lassen, wann seine Renteneinzahlungen aufgebraucht sind, also den Tag, an dem alles auf null steht. Die Gesellschaft schuldet ihm nichts mehr und er wird der Gesellschaft auch nicht mehr zur Last fallen. An diesem Tag will er mit Würde aus dem Leben treten. Die Waffe, die zuvor noch den Beginn eines bundesweiten Aufstands werden sollte, will er gegen sich selbst richten. Damit konterkariert er sein bisheriges Leben voller Zorn und Wut - er will ganz kostenneutral ableben.
Doch das ist doch noch nicht das (sein) Ende. Er sagt, dass er den Brief bekommen hätte, der Termin sei der Donnerstag vor der Bundestagswahl ("In diesem Jahr schon"). Wieder fängt er an, seinen zuvor beschlossenen Plan in Zweifel zu ziehen.

"Thomas Bernhard hätte geschossen" heißt Georg Schramms aktuelles Programm, das er gestern Abend in Pforzheim spielte, und es zeigt einen Kabarettisten in Hochform. Als wütenden Rentner Dombrowski, der am liebsten die ganze Republik gegen die bestehenden Verhältnisse aufbringen will, der Klartext redet und sich wundert, dass es niemanden zu kümmern scheint. Ein Hauptpunkt von Schramm ist, dass diese teils skandalösen Zustände nicht zufällig bestehen, sondern dass es immer eine Gruppe gibt, die davon profitiert.
Schramm scheut nicht vor heiklen Themen zurück. Er thematisiert den ehemaligen Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin-Schleyer und empört sich darüber, dass dieser nur noch als Opfer gesehen würde - seine Rolle während der Zeit des Nationalsozialismus (Mitglied der Hitlerjugend ab 1931, der SS ab 1933 und der NSDAP ab 1937; aktiv in der NS-Studentenbewegung; ab 1943 Sachbearbeiter des Zentralverbands der Industrie für Böhmen und Mähren, der für die "Arisierung" der tschechischen Wirtschaft und die Beschaffung von Zwangsarbeitern zuständig war) und während der Arbeitskämpfe in den sechziger Jahren vergessen würde und es ein Unding sei, eine Halle nach ihm zu benennen.
Das ist Schramm - direkt, zornig, mitreißend.
Zwischendurch blitzt allerdings eine weitere Facette in einer seiner Rollen durch: der des wirklich guten Schauspielers. Allein die Tatsache, dass er es versteht blitzartig die Rolle zu wechseln und so zweimal während des Programms ein Dreiergespräch darzustellen, ist faszinierend. Im ersten dieser Gespräche (in einem Wartezimmer einer Arztpraxis) erzählt Schramm in der Rolle des Alt-SPD-Mitglieds August von der Geschichte dessen Frau, die einen Schlaganfall hatte und nun pflegebedürftig sei. Beeindruckend gelingt Schramm hier eine tiefe Betroffenheit darzustellen, in dem er den Rentner von seinem Freund erzählen lässt, der seine Frau in ein Heim brachte, wo katastrophale Zustände herrschten. August macht sich nun Vorwürfe, dass er den Notarzt gerufen hatte - der unmittelbare Tod wäre ein würdigeres Ende für seine Frau gewesen!

Nach knapp 3 Stunden (20 Minuten Pause) ist man geschafft. Man hat viel gehört, muss viel verarbeiten und will vieles nicht gleich wieder vergessen.

Georg Schramm ist in meinen Augen ein großer Kabarettist unserer Zeit. Man spürt, wie Persönliches er in seine Rolle hineinsteckt. Er macht dies nicht zur Unterhaltung. Ich denke, er will wirklich, dass die leute nach Hause gehen und etwas mitnehmen von diesem Abend.
Eine Frage stellt sich natürlich noch (deren Patent nicht bei mir liegt): Warum brauchen wir in der heutigen Zeit Kabarettisten, um über diese Dinge nachzudenken? Warum bekommen wir das nicht von selbst auf die Reihe?

Diese Frage stellt sich Georg Schramm vermutlich auch!

Montag, 18. Mai 2009

Stuttgart Hymne

Stuttgart war für den deutschsprachigen Hip-Hop jahrelang die Metropole. Das hat sich, wenigstens für die große Öffentlichkeit, mittlerweile etwas geändert. Gut, es gibt immer noch die Fantas, die nun zu ihrem zwanzigsten Jubiläum ihre marketingstrategische Liebe zu ihrer Heimatstadt wiederentdeckt haben (klingt vielleicht hart, aber ich finde es einfach nicht passend, aus einem Jubiläumskonzert solch ein neun Monate lang beworbenes Massenevent zu machen).
Dazu muss man, wenn man mal wieder das Radio einschaltet, regelmäßig mitanhören, wie z.B. Peter Fox Berlin besingt (was die Musik an sich nun nicht unbedingt schlechter macht).
Gestern hörte ich allerdings auf DASDING einen Song, dessen Text mir schon etwas aus der Seele spricht. Nach "Mutterstadt" von den Massiven Tönen und dem unbekannteren "Stuttgart City" von Style Filet, gibt es nun von den beiden Stuttgarter Hip-Hopper Meni und Deve eine neue Stuttgart-Hymne, die zudem absolut ins Ohr geht. Perfekt für den kommenden Sommer in der 0711-Stadt.


Abwechslung

Als ich letzte Woche am Ende des ersten Akts Schillers Räuber angekommen war, überkam es mich plötzlich und unvermittelt: Ich musste etwas Anderes lesen. Nichts für die Uni, nichts, das ich für meine Zula oder für mein Deutsch-Examen lesen sollte - nein, ein ganz normales Buch!
Hurtig in die nächste Buchhandlung und nach kurzem Umschauen "Ich und Kaminski" von Daniel Kehlmann gekauft. Kehlmann kennt man spätestens seit seinem Erfolg "Die Vermessung der Welt", das ich, wie auch seinen neuesten Roman "Ruhm", nicht gelesen habe.
"Ich und Kaminski" ist eine erfrischend unkonventionelle Geschichte über den freien Kunstjournalisten Sebastian Zoilner, um die 30, der die Biographie des Malers Kaminski schreiben will und ihn deshalb in seinem Alterswohnsitz irgendwo in den Bergen besuchen will, um von ihm sensationelle Dinge zu erfahren, welche die Welt noch nicht über den Maler weiß, wobei seine Absicht eindeutig ist: Dieses Buch, das natürlich aus Gründen der Aufmerksamkeit kurz vor oder besser noch nach Kaminskis Tod herauskommen müsste, soll sein beruflicher Durchbruch werden, für den er keine Skrupel zu kennen scheint. Das Unkonventionelle ist meiner Meinung nach erstens die Tatsache, dass Kehlmann die Hauptfigur nicht wirklich sympathisch erscheinen lässt, es aber doch schafft, dass der Leser sich mit ihm identifizieren kann. Außerdem schafft er es, auf den 170 Seiten die ein oder andere Überraschung und Wendung zu platzieren, die den Roman wirklich kurzweilig machen.

Jetzt wartet also der zweite Akt der Räuber...

Samstag, 16. Mai 2009

Wichtig?!?

Wer hat sich diese Frage nicht schon einmal, zweimal, unzählige Male gestellt:
Was ist eigentlich wichtig im Leben?
Um es auf ein Schlagwort herunterzubrechen: zwischenmenschliche Beziehungen.
Das ist wohl das A und O eines menschlichen Lebens. Alles andere baut darauf auf, bezieht sich darauf.

Neulich habe ich wieder einmal gehört, dass mir der Fußball möglicherweise viel wichtiger sei als eine ganz besondere zwischenmenschliche Beziehung!
Wenn ich nun in diesem Post noch über das Spiel am Mittwoch auf Schalke und jenes, das in drei Stunden beginnen wird, schreibe, scheine ich wohl diese Aussage zu bestätigen. Ich tue es trotzdem, trotz der anderen eigentlich viel wichtigeren Dinge, über die ich mir Gedanken mache.
Seltsam, oder?
Wobei ich immer mehr zu dem Ergebnis komme, dass das ganze Leben seltsam ist und nicht rational erklärbar!

Mit dieser nebulösen Aussage beende ich meinen kleinen Exkurs in meine derzeitige Psyche und komme nun doch zum Fußball.
Wie ich in einem der letzten Posts geschrieben habe, muss ich schon aus Gründen des anonsten bei mir nicht wirklich ausgeprägten Aberglaubens darüber schreiben. Die Serie nicht verlorener Spiele bestätigt dies eindrucksvoll!
Am Mittwoch passierte das, womit wohl kaum einer, der in den letzten Jahren in der Schalker Turnhalle dabei war, gerechnet hatte: Der VfB holte nach einem intensiven und nervenaufreibenden Spiel die drei Punkte und ist weiter im Rennen um die ersten vier Plätze dabei.
Allein das ist schon ein Wahnsinn!
Nun sind wir an dem Punkt der Saison angekommen, an dem jedes Tor oder Gegentor entscheiden kann, an dem alle Mannschaften gleichzeitig spielen, an dem es kein Taktieren mehr geben kann, an dem ein Ohr am Radio, ein Auge auf der Videoleinwand hängt - an dem Punkt, an dem die ganze Faszination des Fußballs kulminiert zu einer unfassbaren Anspannung. 90 Minuten, in denen man vielleicht alles andere vergisst, zusammen mit anderen 55 000 Menschen, an einem Ort. Man kann im Prinzip nichts tun außer schreien. Auf den Ausgang hat man eigentlich keinen direkten Einfluss. Es ist vielleicht vergleichbar mit einem Casino. Außer dass der Einsatz und der Gewinn nicht materiell sind, sondern aus reinen Emotionen bestehen. Emotionen, für die man selbst nicht verantwortlich ist, sondern der Verlauf und der Ausgang eines an sich absolut simplen Spiels!

Ob das wichtig für mein Leben ist? Es gibt definitiv wichtigeres! Das muss allerdings für 90 Minuten warten!



P.S.: Ich muss es erwähnen: Heute bin das erste Mal in meinem Leben 10 km gelaufen! Und es war gut!!

Montag, 11. Mai 2009

Herausforderung

Mehr als zwei Wochen liegt nun schon das Geschichtsexamen zurück und die Zeit wird reif für den nächsten Schritt zum abgeschlossenen Studium - der Zulassungsarbeit.
Dummerweise erschweren zwei Dinge die konzentrierte und intensive Arbeitsaufnahme: die thrillerartige Endphase der Bundesliga-Saison sowie die abgeschlossenen Examina meiner Mitleidensgenossen der letzten Monate (in Verbindung mit dem weggefallenen Zang des Lernens auf eben das Examen).

Morgen beginnt schon der drittletzte Akt dieser völlig verrückten Saison mit dem Blick auf die anderen Partien, bevor es am Mittwoch in die wohl von allen Fans des VfB äußerst unbeliebten Arena auf Schalke geht. Dort hat es bis jetzt nur zu einem mageren Punktgewinn gereicht. Aber wer hätte denn gedacht, dass Wolfsburg mit seinem Super-Sturm mit 4-1 wieder nach Hause geschickt wird? Trotzdem überwiegt die Skepsis, diese treue Begleiterin jedes langjährigen VfB-Fans.
Überall sind nun Prognosen, Einschätzungen der Restprogrammen und sonstige Orakel-Bemühungen zu lesen und zu hören. Völlig umsonst - keiner weiß, wie es ausgehen wird, nicht einmal ahnen kann man es! Und wenn jemand nach einer Erklärung für die weltweite Faszination für diesen Sport sucht - im diesjährigen Saison-Finale kann er oder sie eine finden!

Die Herausforderung wird nun in den nächsten zwei Wochen sein, diese drei Dinge unter einen Hut zu bekommen. Den Bann des Fußballs, den Beginn der Zulassungsarbeit und die ein oder andere Feier zum Abschluss eines weiteren Examens.

Montag, 4. Mai 2009

B I E L E F E L D

Das ist der wahrnehmbarste Schlachtruf der Arminen: Jede Silbe deutlich betont schleudert die Heimtribüne den Namen ihrer Heimatstadt in Richtung der Gästetribüne. So, als wolle sie betonen, dass es die Stadt doch gibt und dieser Runninggag doch endlich aufhören möge.
Allerdings könnte man es auch unermüdlichen, beinahe mutigen Lokalpatriotismus nennen. Diesem bin auch ich gewiss nicht abgeneigt, doch - wie ich jedem Zweifler beweisen werden kann - aus gutem Grund. Die städtebaulichen Gründe für einen Bielefelder Lokalpatriotismus konnte ich hingegen bei der Fahrt und dem Gang durch die Stadt beim besten Willen nicht ausfindig machen. Okay, es gibt eine schöne Ecke, die Altstadt. Doch nach fünf Minuten des Schlendern hat man diese auch schon wieder verlassen. Vielmehr sind eine Vielzahl von Betonklötzen prägend, die es sicher auch in anderen Städten gibt (das obligatorisch hässliche Karstadt-/Kaufhofgebäude lässt sich noch in jeder Stadt - ja, auch in Stuttgart - finden), aber nicht in dieser erschreckendn Vielzahl.

Das Spiel auf der Bielefelder Alm begann velversprechen, als Delpièrre nach einer Ecke schon nch vier Minuten zur Führung traf. Doch irgendwie war heute der Wurm drin. Es gelang zweimal nicht nach der Führung nachzusetzen und so führten zwei dicke Fehler zum jeweiligen Ausgleich (Hitzlsperger traf mit seinem schwächeren rechten Fuß zur erneuten zwischenzeitlichen Führung).
Nun ist ein Punkt in Bielefeld kein Weltuntergang, doch mit Blick auf das Restprogramm (Schalke UND Bayern auswärts) wird es mir doch etwas mulmig beim Blick auf die Verfolger. Spannend wird zudem, wie sich die zweite Garde in der Innnverteidigung gegen den Topsturm der Liga behauptet. Es bleibt weiterhin spannend!

Am Sonntag ging es noch zum in der Nähe gelegenen "Hermannsdenkmal" in Detmold. Ein nationalistischer Bau, der den Cherusker Arminius (erst die Reformatoren machten diesen zum "Hermann") als in Richtung Frankeich drohenden Retter des alten Germaniens (Nein, "die Germanen" als Einheit gab es nicht, womit sie auch schwer als "Vorfahren" der Deutschen einzuordnen sind) vor den römischen Invasoren glorifizierte. Meine kleine Geschichtsstunde für meinen Gastgeber polierte mein vor kurzem heftig ramponiertes Historiker-Ego wieder etwas auf.

Freitag, 1. Mai 2009

Nachtrag Frankfurt

Arbeitssieg von zwei zu null.
Warum ich das jetzt noch nachreiche?
Weil Fußballfans doch abergläubisch sind - bis jetzt läuft es doch ganz gur, seit ich über jedes Spiel schreibe.
Morgen in Bielefeld...

Samstag, 25. April 2009

Ich hätte wohl doch noch Jonglieren lernen sollen!

Samstag, 18. April 2009

Anspannung

Ich kann sie nicht mehr verleugnen: die Anspannung vor dem schriftlichen Examen am kommenden Freitag. War an Ostern noch eine gewisse Lockerheit zu spüren, ist diese seit zwei Tagen Anspannung, Nervosität und Bauchgrimmen gewichen.
Wenigstens treiben mich diese Gefühle zu einem Lernendspurt, den ich ebenfalls an Ostern nicht mehr für möglich gehalten hatte, aber notwendig ist.

Eine andere Anspannung ist die im Endspurt der Bundesliga. 28. Spieltag, und wie vor kurzem schon erwähnt, der letzte an dem ich ein Auswärtsspiel am Bildschirm verfolgen muss.
Dieses Mal wählte ich, da ich wieder in Tübingen bin, das Schlosscafé, die leider nicht immer zwangsläufig das VfB-Spiel zeigen. Vorteil dafür gegenüber dem Bären: Leinwand, sehr gute Sicht, angenehmeres Publikum und lange nicht so verraucht (auch wenn leider geraucht werden darf)!

Das deutlich scheinende 3-0 hatte ich so nicht erwartet. Die ertse Halbzeit war von beiden auch wieder einmal ein Fehlpassfestival allererster Güte und die Führung durch Gomez' Kopfballl (wenn der Hilbert nur öfters solche klasse Flanken bringen würde...) etwas schmeichelhaft.
Auch das zweite Tor durch Gomez entsprang zu 50% aus der Nachlässigkeit der Kölner - zu den anderen 50% dem energisch nachsetzenden Cacau. Das dritte Tor (wieder Gomez) war ein wunderbarer Konter. So kann es vom Ergebnis her gesehen weitergehen. Was wirklich Hoffnung macht ist, dass die Mannschaft auch gegen vermeintlich schwächere Gegner gewillt ist konzentriert zu spielen. In Köln klappte das nicht immer, aber dafür erfolgreich!

So, um 20.45 Uhr verlasse ich jetzt die Tübinger UB - dass sie samstags so lange und am morgigen Sonntag überhaupt offen hat, ist ein deutlicher Pluspunkt. Dass man Bücher nicht online verlängern kann natürlich ein deutlicher Minuspunkt! Krissi (Kommentar zum Eintrag über das Bochum-Spiel) hat noch weitere Einwände gegen die Tübinger UB, die ich zum Glück noch nicht selbst erfahren musste.

Heute in einer Woche werde ich also die zweite Hürde übersprungen haben. Mal schauen, welchem Gefühl dann die Anspannung gewichen sein wird!

Mittwoch, 15. April 2009

15. April 1989: The Hillsborough Desaster

Heute vor zwanzig Jahren ereignete sich eine der schlimmsten Tragödien im Zusammenhang mit dem Fußballsport.
96 Menschen starben bei diesem Unglück in Sheffield.

Wer etwas mehr zu den Umständen erfahren möchte, bzw. wissen möchte, wie in England daran erinnert wird, kann sich diesen Podcast mit einem Interview des Autoren eines Buches über Hillsborough anhören oder auf die Sonderseite des Guardian surfen.
Sehr bewegend ist zudem der Bericht von sechs Überlebenden.

Last Minute

Es wäre ein 0-0 der besseren Sorte gewesen. Ein engagiertes Spiel auf beiden Seiten, Latten-und Pfostentreffer, beide Teams wollten diese drei Punkte. Trotzdem wäre das 0-0 zugegebenermaßen ein ganz klein bisschen enttäuschend gewesen. Nicht wirklich, aber ein bisschen. Doch es blieb nicht bei diesem 0-0. In der Nachspielzeit passierte das, was unter anderem diesen Sport so faszinierend macht: Delpierre mit einem herrlich öffnenden Pass auf Simak (dem bis dahin kaum etwas gelang), der eine tolle Flanke auf den Elfmeterpunkt bringt, Hitzlspergers Volleyschuss wird von Rost pariert und schließlich drischt Gomez den Ball in die Maschen. Diese Art von Gefühlsausbruch von 54 000 Menschen ist schwer zu beschreiben - das muss man einmal miterlebt haben.
Wir präsentierten gegen Hamburg zudem unser zweites Spruchband: "50+2 --> zur Sicherheit"
Eine Anspielung auf die Diskussion um die Abschaffung der 50+1-Regelung in Deutschland, welche besagt, dass ein Verein mindestens 51 % seiner Anteile selbst halten muss, um fremde Investoren nicht eine Vereinsübernahme zu ermöglichen.

Nach drei Siegen hintereinander könnte man im stillen Kämmerlein doch mal ins Träumen kommen. Wenn da nicht das immer präsente Unwohlsein vor dem nächsten Spiel wäre. Können die Jungs in Köln eine erneut so konzentrierte und leidenschaftliche Leistung abrufen? Wir werden es sehen. Ich jedenfalls zum letzten Mal in dieser Saison in Tübingen.

Samstag, 11. April 2009

Bandbreite

Nein, es geht nicht um die Bandbreite meines DSL-Anschlusses, sondern die Bandbreite an unbekannten Bands aus Baden-Württemberg (wobei in diesem Zusammenhang das Wort "Bandbreite" ja dann auch wieder irgendwie witzig ist...).

Wir haben uns mit "Hawelka" das erste Mal an einem "Bandwettbewerb" angemeldet und sind nun nach der ersten Vorauswahl unter den letzten 120 Bands. Von diesen werden am 9. Mai im Rahmen der Pop-Open öffentlich jeweils die eingeschickten Demos angehört und von "Branchenkennern" kommentiert und beurteilt.
Darauf bin ich jedenfalls sehr gespannt - wie wird nun ein "Branchenkenner" ("Musikproduzenten, Musiker und Fachjournalisten") unsere Songs bewerten? Die Bewertungskategorien sind "Komposition, Gesang, instrumentale Leistung und Originalität".

Interessant ist nun die "Liste der 120 ausgewählten Bands" . Auffällig ist zunächst, dass viele Bands eine recht professionell wirkende Internetpräsenz haben.
Zweitens ist die Einteilung mancher Bands in die jeweilige Kategorie (Pop/Alternative...?)zumindest etwas fragwürdig. Wir sind jedenfalls unter "Indie" eingeordnet.
Drittens ist mir die relativ große Anzahl an Rock/Alternative-Bands aufgefallen.

Ihr könnt Euch ja mal etwas durchhören - einige interessante Sachen sind jedenfalls dabei. Die eine oder andere Meinung würde mich interessieren!

Freitag, 10. April 2009

Frühling, Ostern, Adventszeit

Ja, schon ist wieder Ostern. Der immer deutlich unterschätzte Gründonnerstag ging gestern irgendwie im allgemeinen Frühlingstaumel in der Stadt unter.
Heute ist der mit dem allgemeinen Tanzverbot belegte Karfreitag. Hat der es eh nicht schon immer am schwersten gehabt? Schwere Bürde, die dieser tag bis ans Ende der Menschheit mit sich herumtragen muss. Aber selbst davon lässt sich der Frühling nicht aufhalten. Irgendwie habe ich den Eindruck, als ob dieses Jahr alles im Zeitraffer wächst, grünt und blüht. Und schon ertappe ich mich dabei, wie ich denke: Verdammt, dieser tolle Frühling wird sicher schon bald wieder vorbei sein - die Osterglocken, der Flieder und die Magnolien werden schon in wenigen Tagen verblüht sein. Blöder Gedanke, anstatt alles einfach so lange zu genießen, wie es da ist. Im nächsten Frühling wird es wieder eine Magnolien-Blüte geben!
Wobei wir jetzt schon thematisch ganz nah am Ostersonntag sind. Da müsste es bei mir auch deutlich besser mit dem Aufstehen klappen als heute, schon aus Prinzip des Tages.

Mir würden jetzt noch ein paar Gedanken einfallen, die ich mir gestern gemacht habe. Geht im Groben um die Erinnerung an die Frühlinge in meiner Kindheit und warum man das Gefühl hat, dass diese immer länger waren. So wie die Sommer, oder auch ganz besonders die Adventszeiten.

Das muss nun aber wirklich warten (also erstens die Gedanken, zweitens die Adventszeit). Jetzt wird erst einmal gelernt. Passend zu Ostern steht die Religiosität im Mittelalter an. Na dann!