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Freitag, 5. Juni 2009

Bewährt und doch gut


Ja, ich weiß! Ich sollte lieber einmal anfangen das erste Buch des Stapels Bücher zu lesen, den ich gerade aus meinen Stamm-Bibliotheken ausgeliehen habe. Tolle Titel wie "Einführung in die Literatur der Romantik", "Räume der Romantik" oder auch "Städte in Utopia: Die Idealstadt vom 15. bis zum 18. Jahrhundert zwischen Staatsutopie und Wirklichkeit".

Stattdessen habe ich gerade "Slam" von Nick Hornby fertig gelesen. Ja, stimmt - das Buch ist schon vor einiger Zeit in England erschienen und ich hatte mir damals durchaus überlegt es zu kaufen. Doch irgendwie war ich von der Idee ein komplettes Buch auf englisch zu lesen noch nicht recht überzeugt (und bin es auch heute noch nicht - vielleicht etwas mehr als damals). Der Grund ist, dass ich befürchte, den ein oder anderen Witz nicht zu verstehen, eine tolle Wendung irgendiwe nicht sofort mitzubekommen oder irgend sowas in der Art.

Na ja, jedenfalls habe ich das letzte Buch von Nick Hornby nun gelesen. Und es hat mich nicht überrascht. Ich meine nicht, dass mich die Handlung nicht überrascht hätte - nein, ich meine das ganze Buch an sich. Der Stil, der Aufbau etc.
Es ist mittlerweile so, dass ein Buch von Hornby (vorausgesetzt, man hat alle seiner vorangegangenen Bücher ebenfalls gelesen) wie ein alter Bekannter ist. Man weiß, was man bekommt, und das ist gewiss nichts Schlechtes. Er schreibt nach wie vor toll. Man kann sich in die Hauptperson (In "Slam" ein Teenager, dessen Freundin nach dem ersten Mal schwanger wird) durchaus hineinversetzen, es sind einige sehr witzige und ironische Aussagen darin und die Geschichte spricht einen durchaus an.
Aber das überraschend Frische und Andere, das ich bei den ersten Büchern von ihm so faszinierend fand, ist irgendwie nicht mehr vorhanden.

Noch zum Buch selbst: In England lief es unter "Jugendbuch", was durchaus nachzuvollziehen ist. Es hat bei der Thematik immer so einen kleinen Schuss eines moralischen Hinweises und verliert womöglich dadurch einfach etwas an Schärfe - was aber ja durchaus nachzuvollziehen ist. Es wäre schlecht vertretbar, einen Roman über das Thema "Teenager-Eltern" zu schreiben, der vor Zynismus nur so strotzt und die Kernaussage enthält: "Egal, kümmert Euch nicht darum, habt einfach Euren Spaß und seit ruhig unverantwortlich".
Darum ist es doch ein zu empfehlendes Buch - aber vielleicht eben mit der Hauptzielgruppe der Jugendlichen.

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