Gedanken, Kommentare, Meinungen zu Aktuellem & Vergangenem oder einfach nur etwas, was wert sein könnte von aller Welt gelesen werden zu können.

Sonntag, 23. September 2007

Fernweh

So, da ist die Woche auch schon wieder rum. Und mit ihr eine tolle Tour durch Großbritannien. Klar, der Anlass war Fußball und das Spiel des VfB in Glasgow ging auf beschissene Weise in die Hose. Doch bleibt das in Erinnerung? Nein, es war ärgerlich und sorgte für einigen Gesprächsstoff, doch die Tour von Elmar und mir hat das schnell vergessen gemacht.

Es war auf der Busfahrt von Glasgow nach London. Nach einem tollen Gespräch mit Elmar über Gott und die Welt, zog ich mich in die Welt meines MP3-Players zurück und schaute verträumt in die grüne Landschaft Nordenglands, die von den weniger grünen Vorstädten und schließlich von der sehr britischen Innenstadt Manchesters abgelöst wurde.
Und da packte mich dieses Gefühl: ein Gefühl aus Melancholie, Sehnsucht und Fernweh. Die Ursachen dieses Gefühls?
Diese Unbeschwertheit einer solchen Reise - Du lebst von einem Tag in den nächsten, von einer Stunde in die nächste. Du machst das, auf was Du Lust hast.
Die kleinen Begegnungen auf einer solchen Reise - Kurze, nette, freundliche & lange, intensive, gedankenbeeinflussende Gespräche.
Die Erfahrungen einer solchen Reise - Eigenarten anderer Menschen, anderer Länder, die Vor- und Nachteile dieser Eigenarten.

Und dann die unweigerlichen Folgegedanken dieses grandiosen Gefühls von Unbeschwertheit, Begegnung und Erfahrung: Das gibt einem so viel mehr, als das, was einem ein paar Tage später wieder erwarten wird. Diese vier Tage haben mir so viel mehr gegeben, als die unzähligen Stunden, die ich nun wieder investieren werde, um meine zwei Hausarbeiten zu schreiben, die nur einem einzigen Zweck dienen: Dem Erwerb eines Scheins! Mir fällt sonst kein vernünftiger Zweck ein! Oder ist es ein lohneswerter Zweck, dass ich mich mit dem Konflikt Friedrich Barbarossas mit der Stadt Mailand 1158 befasse? Dass ich nun darüber 15 Seiten schreibe, was in 250 Büchern aus jeglichem Blickwinkel betrachtet und analysiert wurde? Dafür soll ich nun einen Teil meiner Lebenszeit vergeuden, in der ich ansonsten solch tolle Erfahrungen machen kann?
Nein, das geht nicht in meinen Kopf! Das mag naiv sein, keine Frage! Und vielleicht bin ich solchen Situationen, in denen ich am liebsten in ein Auto, in einen Zug oder ein Flugzeug steigen würde und weg möchte, ein Träumer.

"Hey, dir geht's doch gut! Jammer nicht herum, sondern schreib halt das Ding. Jeder andere muss auch Dinge tun, die ihm nicht passen. Wenn nun Jeder so denken würde wie Du!"

Ja?! Dann?! Was wäre dann? Klar, dann ginge nichts mehr voran. Wo kämen wir denn da hin?

Das weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass es der Welt gut zu Gesicht stehen würde, wenn viele ihrer Bewohner sich mehr Gedanken machen würden. Wenn mehr Menschen etwas naiver sein würden. Wenn sich öfter Menschen zusammentun würden und sagen würden: "Das passt uns nicht, das könnte man so besser machen." Ich meine damit nicht, alles in Frage zustellen. Das ist Quatsch. Und ich meine damit auch nicht die große Weltrevolution! Ich meine kleine, winzige Momente des Aufstehens, die einem selbst ein besseres Gefühl geben.

Ich meine damit, dass in vielen Dingen eine differenzierte Sichtweise angebracht wäre, als einfach plump einen Scheiß herauszuhauen! Ich meine damit, dass man versuchen sollte, andere Menschen zu verstehen und sich mit ihrem Standpunkt und ihrem Handeln auseinanderzusetzen. Das klappt nicht immer, das kann nicht immer klappen. Manchmal geht einem der Hut hoch, keine Frage. Und natürlich sollte man für seine Meinung auch einstehen können, wenn es angebracht ist.

Viele Gedanken, die meist noch wirr sind. Sie sind die Folge dieses Fernwehs. Dieses unbestimmten Gefühls aus dem Bus nach London, das sich so hartnäckig hält. Vielleicht ist es auch einfach das hilflose Gefühl, nicht zu wissen, was man dagegen tun kann. Bzw. was man dafür tun kann, dieses Gefühl zu befriedigen.

Es sind noch so viele Gedanken und ich weiß auch nicht, ob dies der richtige Ort ist, all diese Gedanken zu äußern. Ich mache das wahrscheinlich einfach, um nicht allein zu sein mit diesen Gedanken, da ich weiß, dass das hier Leute lesen, die damit etwas anfangen können und sicher auch ab und an einige naive Gedanken haben.

"Die Welt ist leider nicht naiv, die Welt ist leider primitiv."
(Marius Müller-Westernhagen - Freiheit)

Montag, 17. September 2007

Einfach weg...


Okay, dass mein iBook seit Donnerstag den Besitzer gewechselt hat und einfach weg ist, ist ja nichts Neues.
Da kommt doch meine Morgen anstehende Reise als Ablenkung wie gerufen.
Einfach weg...nach Glasgow!
Ja, das erste Spiel des VfB in der diesjährigen Champions League steht an, und damit die erste von (vorerst) drei Reisen durch Europa.

Reisegruppe: Elmar und ich.
Reiseroute:
Dienstag: Stuttgart-Friedrichshafen (Zug), Friedrichshafen-London (Flugzeug), London-Edinburgh (Bus)
Mittwoch: Edinburgh-Glasgow (Bus)
Donnerstag: Glasgow-London (Bus)
Freitag: London-Baden Airpark (Flugzeug)

Die Vorfreude ist trotz des Ärgernisses von letzter Woche einfach riesig. Wie kann es auch anders sein. Internationale Auswärtsspiele sind einfach das i-Tüpfelchen im Leben eines Fans! Und dann noch Champions League...
Wenn 2000 Fans solch eine Strecke zurücklegen, wenn man früh in solch ein tolles Stadion kommt, das sich immer mehr füllt, in dem die Anspannung immer mehr steigt, wenn diese kitschige CL-Hymne erklingt, wenn dieses Stadion beim Einlaufen der Mannschaften zum ersten Mal brodelt...man kann das kaum in Worte fassen und Viele werden es einfach nicht verstehen!
Dann bin ich "einfach weg". Für die nächsten 105 Minuten eingetaucht in die Emotionalität dieses Spiels, dieses Augenblicks.
Natürlich ist es auch diese Gewissheit, dass ICH hier bin. So viele werden sich das Spiel im TV ansehen, aber ICH bin hier -

Ibrox Park, Govan West Corner, Rangers vs. VfB Stuttgart, Wednesday 19th September, 7.45pm

Samstag, 15. September 2007

iBook



Keine Ahnung, wer sich nun mit meinem heißgeliebten iBook vergnügt, ich bin es jedenfalls seit Donnerstag nicht mehr! Da geht man nichtsahnend und voller Arbeitsmotivation in die LaBi und dann...schwupps...iBook weg, Christian verzweifelt!
So eine Scheiße!

Mittwoch, 12. September 2007

seit heute...

Strohwitwer (entsprechend dem englischen Grasswidower, Grasswidow: "Graswitwe"), ist ein "Witwer auf Zeit", also ein zeitweilig von der Frau verlassener Ehegatte bzw. Lebenspartner. Typischerweise tritt so eine Situation bei Reisen ein, die nicht gemeinsam unternommen werden.
Die Bezeichnung gilt allerdings ausschließlich als gerechtfertigt, wenn zu erwarten ist, dass der Lebenspartner wieder in den gemeinsamen Alltag zurückkehren wird. Es besteht keine Konvention darüber, wie lange man alleinstehend leben muss, um zutreffend als Strohwitwer/Strohwitwe bezeichnet werden zu können. So ist eine Trennung von lediglich einigen Minuten ebenso denkbar wie ein Zeitraum von mehreren Jahren.
Stroh steht hier für Bett, wie in der Klage Marthes im Faust: Und lässt mich auf dem Stroh allein!
Strohwitwen gibt es vermutlich ebenso häufig, die männliche Form tritt jedoch öfter auf, da sie das Klischee des im Haushalt unbeholfenen Mannes bedient.
aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Strohwitwer

Donnerstag, 6. September 2007

Indie & Mainstream

Ich versuche mich mal an einem intermedialen Gedankenaustausch mit Anne und ihrem Blog. Auf diesem steht ein Beitrag (der Kaiser und sein Hofnarr) zu einem Kaiser Chief-Konzert mit der Befürchtung,dass ihr vielgeliebter Indie zusehends dem Maistream verfalle.
Die Diskussion ist äußerst interessant. Er führt zu der Frage, was "Indie" eigentlich ist? Ist ein Konzert vor 2000 Leuten einfach nicht mehr "Indie"? Ist das nur das kleine, intime Konzert vor 200 Insidern im Club, der hauptsächlich von Mund-zu-Mund-Propaganda lebt? Ist der Indie-Sender "MotorFM" gar kein "Indie", einfach 'weil' es ein Radio-Sender ist? Muss eine echte Indie-Band nach dem Prinzip "Hoffentlich-kaufen-nicht-zu-Viele-unsere-Platten", bzw. "Besser-wir-machen-erst-gar-keine-Platten" Musik machen? Kann es in einem durch und durch kommerzialisierten Betrieb, wie es der Musik-Markt offensichtlich ist, überhaupt eine Richtung wie den Indie geben? Schließt sich Erfolg und Indie nicht von vorneherein aus?

So, jetzt die Antworten bitte.

Ein weiterer Aspekt zu diesem Thema ist hier nachzulesen.

Sonntag, 2. September 2007

Europareisen

Das sind sie also. Die drei Städte, die innerhalb drei Monate bereist werden wollen: Glasgow, Lyon, Barcelona! Nach Glasgow geht es schon am Dienstag in zwei Wochen! Die Tour steht, muss nur noch teilweise gebucht werden. Die ganze Woche klingen die Namen der Clubs nach, sieht man die Stadien vor dem geistigen Auge!
Und dann verliert die Mannschaft am Sonntag Abend das Derby in Karlsruhe mit 0-1! 4 Punkte nach 4 Spielen, das sieht nicht rosig aus. Der Fußball ist hart: Nichts ist weniger wert als der vergangene Erfolg. Es zählt nur das Hier und Jetzt. Man kann nur hoffen, dass man nicht in Panik verfällt!
Morgen wird die Fahrt komplett gebucht.