Gedanken, Kommentare, Meinungen zu Aktuellem & Vergangenem oder einfach nur etwas, was wert sein könnte von aller Welt gelesen werden zu können.

Freitag, 26. Februar 2010

Grenze erreicht?!

Heute vor einer Woche trafen sich vier Freunde in einer Kneipe, sahen sich bei einem Bier ein Fußballspiel an und erzählten sich die neuesten Neuigkeiten der letzten Zeit. Das klingt jetzt noch nicht sonderlich aufregend oder einzigartig. Wenn man aber einige zusätzliche Einzelheiten erfährt, war es schon ein besonderes Treffen. Im überdimensionalen Fernsehgerät fand gerade das von allen Medien und Freunden als "Spiel des Jahres" bezeichnete CL-Achtelfinal-Hinspiel Stuttgart gegen Barcelona statt. Nun wäre unser Ort des Aufenthalts normalerweise nicht irgendeine Eckkneipe in Stuttgart gewesen. Doch das Schreiben des Vereins für Bewegungsspiele mit dem üblichen Hinweis auf das Vorkaufsrecht seines Stammplatzes ließ bei uns ein deutliches Staunen entstehen: 41 € sollte die Teilnahme an diesem "Event" kosten.

Um es mit aller Deutlichkeit zu sagen: Hiermit ist eine Grenze überschritten worden!

Ich will jetzt an dieser Stelle nicht mit einer Aufzählung kommen, wo und wann wir diesen Verein in den letzten Jahren unterstützt haben - das märe müßig!

Aber wäre es nicht eine nette Geste, denen, die auch in weniger erfolgreichen Zeiten zu diesem Verein und in der Kurve stehen, die Karte zu einem fairen Preis anzubieten? Wäre es vielleicht nicht auch angebracht zu berücksichtigen, dass sich viele Schüler, Auszubildende oder Studenten diese Preise langsam nicht mehr leisten können? Will man wirklich englische Verhältnisse in den deutschen Stadien (für diejenigen, die diesen Begriff bei Wikipedia eingeben müssen - das war das frühere Wort für die heutigen "Arenen", was wiederum eine noch viel, viel ältere Bezeichnung für "Wettkampfstätte" ist...so alt, dass die Betonung auf "Kampf" lag)? Verhältnisse, in denen in einigen Jahren die Generation der 15- bis 25-Jährigen kaum mehr in den Stadien vertreten ist? Sondern nur noch zahlungs- und konsumwillige "Kunden", die natürlich bei einem oder zwei Stadionbesuchen pro Saison wahrscheinlich mehr Geld liegen lassen, als der Dauerkarteninhaber in der Kurve?

Ich denke, dass dies der Trend ist und schneller als befürchtet voranschreitet.

Schade! Fußball wird gemeinhin als "Volkssport" bezeichnet. Das wird bald ebenso Geschichte sein, wie das wunderbare Wort "Stadion".


P.S.: Vielleicht sollte man sich bei Zeiten einen unterklassigen Verein suchen und schon einmal beginnen die emotionale Bindung etwas zu stärken.

P.P.S.: Einen ähnlichen Artikel sehe ich schon zum Thema WM voraus, denn der mediale Hype und die Werbemaschine fangen sich langsam an warmzulaufen!

Freitag, 19. Februar 2010

Ferien & Unterrichtsvorbereitung

Die ersten Ferien meines noch jungen Referendar-Daseins sind nun schon fast vorüber. Und eigentlich sollte ich an diesem verregneten Freitagabend an meinem Schreibtisch sitzen und die ersten Unterrichtsstunden vorbereiten. Nun ja, am Schreibtisch sitze ich immerhin schon einmal...
Es ist das alte Problem beim Vorbereiten von Geschichtsstunden: Entweder steht ein Thema an, zu dem man mit Glück vier Schlagwörter zusammenbekommt (so während des Praxissemesters vor einigen Jahren das Thema "Das alte Ägypten") oder man soll ein Thema unterrichten, das einen selber so interessiert, dass man ständig weitere Fachliteratur wälzt und immer mehr recherchiert, als sich endlich einmal auf die konkrete Unterrichtsplanung zu konzentrieren. Das Zweite ist nun konkret der Fall - das Thema: Nationalsozialismus im Allgemeinen und Judenverfolgung, Holocaust, die Person Hitlers sowie die NS-Ideologie im Besonderen.
So sitzt man also da, stöbert in Studienunterlagen, rennt in die Bib um Bücher auszuleihen und surft im Internet (das nun endlich wieder da ist) nach Reden, Texten und Bildern. Das Schulbuch hat man anfangs einmal durchgeblättert und für "etwas" zu wenig ausführlich erachtet!
So komme ich langsam zu dem Eindruck, dass ich mit dem vorhandenen Material und den Ideen eher ein Tutorium an der Uni halten könnte, anstatt wenige Schulstunden für die neunte Klasse.
So werde ich wohl demnächst wieder zum Schulbuch zurückkehren und mit einem weinenden Auge die vielen interessanten Bücher und Aufsätze auf einem meiner Umzugskartons ablegen. Die sollten übrigens auch mal ausgeräumt werden. Doch davor müsste ich nochmals zu IKEA. Und dafür müsste ich ein Auto organisieren.
Das alles sollte eigentlich in der ersten Ferienwoche geschehen. Doch manchmal muss man Prioritäten setzen und die Ferien sowie das Leben genießen! Und das mit der Unterrichtsvorbereitung wird noch. Ganz bestimmt!

Montag, 1. Februar 2010

Kurzes Update

Willkommen in der Schule! Heute war also mein zweiter erster Schultag. Passenderweise gab es auch gleich zwei Schultüten gegen die Aufregung! :-)

Da immer noch allgemein gerade viel los ist und dazu in der neuen Wohnung immer noch kein Internet (vielleicht kann mir jemand mal ein bisschen ausleihen), mal wieder zwischendrin nur ein kleines Update.

Das Konzert von "The xx" am 11.1. war alles in allem doch recht enttäuschend, weswegen ich mich auf jeden Fall der Kritik aus der StZ anschließe, als jener der Blogger-Kollegen von gig-blog.net. Die ganze knappe Stunde (!!) wartete ich bei jedem Song, dass der Punch kommt, dass irgendwas passiert. Leider größtenteils vergebens.
Dafür war beim Auftritt der schottischen Band "We were promised jetpacks" im Schocken am 19.1. genau das geboten: Schon das Intro war ein Drittel des stolzen Preises wert - enrgiegeladene Klangwände wurden da aufgebaut, unterlegt mit treibenden Drums und einer energetischen Stimme des manchmal wie in Rasche und Trance abwechselnd wirkenden Sängers. Einfach toll. Und trotz des tobenden, rappelvollen Schockens war uns keine Zugabe vergönnt. Wie der Typ hinter dem Merchandise-Stand jemand Anderem sagte, sei das wohl immer so - der Sänger möge das nicht. Nun gut, jeder hat seine Eigenheiten.

Im Kino laufen noch zwei Filme, die unbedingt empfehlenswert sind: "Ein Sommer in New York - The Visitor" (nicht zu verwechsln mit "New York, I love you"...so ging es mir, war aber nicht schlimm!), ein toller, eindrucksvoller und nachdenklich stimmender Film über Menschen in den USA, die keine offizielle Aufenthaltsgenehmigung erhalten haben, aber trotzdem dort schon sozialisiert sind und deshalb nicht zurück wollen.
Und zudem noch "A Serious Man" von den Coen-Brüdern: Die Geschichte eines jüdischen Professors, dessen Leben ihm innerhalb weniger Tage völlig aus den Händen gleitet und sich Rat von den Rabbis seiner Gemeinde erhofft. Grotesker, schwarzer Humor vom Feinsten, einfach herrlich.

Mit Hawelka gab es auch schon zwei Auftritte in diesem Jahr: Der etwas unspektakuläre in der TMS an der Uni Hohenheim und der musikalisch sehr gelungene im Clubhaus in Tübingen. An diesem Freitag gehts in den Club Zentral - bin schon gespannt, wie es wird.



P.S.: Vor zwei Tagen habe ich zum zweiten Mal "Inglorious Basterds" gesehen und fand ihn nun deutlich besser als beim ersten Mal!!