Gedanken, Kommentare, Meinungen zu Aktuellem & Vergangenem oder einfach nur etwas, was wert sein könnte von aller Welt gelesen werden zu können.

Sonntag, 28. November 2010

Das war ja klar...

...werden sich nun manche denken!
Eigentlich war es abzusehen: Da schreibe ich beinahe zwei Monate keinen Blog-Eintrag, lasse die Seite dadurch ziemlich verwaisen, und mit welchem Thema hauche ich ihr wieder etwas Leben ein?
Natürlich, mit dem VfB:

Ich bin ja seit ein paar Wochen zum TV-Fan-Dasein gezwungen (was sich wenigstens bei den restlichen Heimspielen der Hinrunde wieder ändern wird). Und es besteht ja oft eine andere Wahrnehmung zu jener live im Stadion.

Ich gehe jedenfalls seit der Niederlage gegen Köln davon aus, dass wir bis zum Ende gegen den Abstieg spielen werden. Die Mannschaft darf mich in der Rückrunde gerne eines Bessern belehren - doch ehrlich gesagt glaube ich nicht daran.
Das fängt schon damit an, dass ich eine "Mannschaft" nicht im entferntesten erkennen kann, sondern allenfalls eine zusammengewürfelte Elf, in der jeder genug mit sich zu tun hat. Was da gestern bei den vier Gegentoren passiert ist, ist nicht erstliga- bzw. profifußballreif!! Vier Mal (!!!) wurde die Defensive mit einfachen Pässen in die Tiefe ausgehebelt - dilettantischer kann sich eine Profimannschaft nicht anstellen!

Dazu kommt, dass irgendwie alles so dahinplätschert! Man regt sich über den Schiri auf, stilisiert 15-20 min., die okay waren, hoch und meint, dass man da schon gute Ansätze sehen könne. Klar, und die Spieler rennen ja auch ordentlich! Aber wie?!? Völlig planlos rennt einer (!!) auf den ballführenden Defensivspieler des HSV zu, dann weiter auf den nächsten usw. Ein Träsch muss über den ganzen Platz wetzen, um die vielen Löcher irgendwie zu stopfen. Da ist sowas von überhaupt kein taktisches, geschweige denn spielerisches Konzept zu sehen - da wird es mir himmelangst!!

Was macht die sportliche Führung bzw. Vereinsführung? Phrasen über Phrasen!!

"Das wird schon alles...haben genug Qualität...die bösen Schiris...der Marica wird das büßen...im Winter kommen Neuzugänge...bla...laber..bla..."

Marica & Kuzmanovic erhalten Geldstrafen: "Kein Platz für Egoismen" steht auf der Homepage. Kuzmanovic ist nicht mit zu den Fans...super, toll!!! Und jetzt? Das ist purer Aktionismus, um die Meute ruhig zu halten!! Es ist natürlich immer einfach, einzelnen die Schuld zuzuschieben. Klar, war die Aktion nicht mannschaftsdienlich - aber so können sich alle anderen Egoisten auf dem Platz wieder ein wenig zurücklehnen (nebenbei behauptet Marica, den Schiedsrichter nicht beleidigt zu haben - warum unterstützt der Verein in diesem Fall nicht seinen eigenen Spieler?).

"In unserer Situation ist sowohl neben als auch auf dem Spielfeld kein Platz für Egoismen", stellte Bobic klar. "Wir bekommen unsere Probleme nur gemeinsam in den Griff. Das muss jedem Einzelnen bewusst sein. So wie die Mannschaft in der zweiten Hälfte gegen den HSV mit nur zehn Mann aufgetreten ist und zusammen gehalten hat, so muss das immer sein. Da hatte ich das Gefühl, dass die Spieler den Abstiegskampf angenommen haben. So müssen wir auch in den kommenden Wochen auftreten", sagte Bobic.

--> Das ist doch einfach absoluter Blödsinn!!!! Die Hamburger waren enorm ersatzgeschwächt und haben sich halt auch ab und an nicht ganz clever angestellt!! Aber ich hatte nie das Gefühl, dass das Spiel noch ernsthaft gedreht werden könnte. "Abstiegskampf angenommen" - bullshit!!! Wenn die in Bern irgendwie gewinnen sollten, denken sie doch wieder, dass sie eigentlich viel zu gut seien, um so weit unten zu stehen - fatal!!!

Hat jemand die Aussagen von Rost nach dem Spiel gegen uns gesehen? Unbedingt anschauen:



So jemanden gibt es bei uns nicht. Jemand, der mal in einem Interview zeigt, dass es ihm einfach nicht egal ist, was beim VfB gerade abgeht. Und genau dieses Gefühl hab ich bei den 08/15-Aussagen unserer Akteure!!

Wie ist denn die Stimmung gerade im Block?
Wenn ich die wirklich gelungene Choreo in Hamburg sehe (pro altes Wappen), der ich ja an sich zu 100 % zustimme, dann versteh ich das nicht!! Ganz ehrlich - ich hab gerade andere Sorgen, was meinen Verein angeht, als das alte Wappen. Da wird man sicher noch genügend Zeit haben, sich darum intensiv zu kümmern!!

So, das musste einfach mal raus nach so langer Stadion-Abstinenz und ohne Möglichkeit seinen Frust im Stadion rauszubrüllen! :-)


Und nebenbei bin ich nun wieder motiviert, den Blog wieder etwas lebendiger werden zu lassen.

Freitag, 8. Oktober 2010

Immer wieder sonntags

Nicht nur die Erinnerung kommt an diesem ganz eigenen Tag der Woche. Auch der Tatort. Und in ganz seltenen Fällen sogar beides, hintereinander und zugleich.
Ich hatte schon länger daran gedacht, wieder einmal eine Veranstaltung des Musikvereins Renningen, in dem ich so lange gespielt hatte, zu besuchen. Heute war es soweit. Am Morgen erinnerte ich mich plötzlich wieder daran, dass an diesem Wochenende ein Herbstfest auf dem Bergwald stattfinden sollte. Also rein in die S-Bahn und hinaus aus Stuttgart. Vom Bahnhof zum Bergwald sind es gute 15-20 Minuten Fußweg, und ich nutzte die Gelegenheit, um mal wieder bewusst durch die ruhig im Herbstlicht daliegende Stadt zu gehen. Einige neue Häuser fielen mir auf, der erweiterte Schulhof des Gymnasiums und das erste Mal in diesem Jahr - bunte und herabgefallene Blätter.

Ich nahm mir fest vor, mitzuzählen, wie oft ich auf Fußball angesprochen würde: Na, was is los mit dem VfB? An was liegts? Am Trainer? Gehst Du immer noch so oft?
Ich war überrascht: Die Fragen beschränkten sich auf diejenigen, mit denen man darüber auch reden kann!
Viele bekannte Gesichter - ein freudiges Hallo hier, ein kräftiger Händedruck dort und viel Smalltalk - mal kurz, mal länger. Natürlich auch einmal die wunderbare rhetorische Frage, ob man auch mal wieder im Lande sei (immer mit unüberhörbarer Betonung auf "auch"). Die Stücke des Orchesters sind auch nach ca. zwei Jahren absolut präsent. Mein Geschichtslehrer der 12. und 13. Klasse meinte, um die Wichtigkeit einer bestimmten Sache zu betonen, wir müssten es auswendig aufsagen können, wenn er uns um 3 Uhr nachts wecken würde. Genau so ist es mit Musikverein-Stücken. Polka- und Marsch-Klassiker sowie alle möglichen Musikverein-Hits, wie z.B. "Welthits aus Italien" und auch meinen früheren Favoriten: das Robbie-Williams-Medley. Nur leider kein ABBA Gold. Alles in allem war es mal wieder ein schöner Nachmittag in der alten Heimat.
Die Erinnerungen an knapp 20 Jahre Musikverein sind natürlich an einem solchen Tag recht präsent. Abends kam dann eine unerwartete Erinnerung dazu, als im eher mäßigen Tatort (wann begreifen Drehbuchautoren eigentlich, dass Verfolgungen in den Bergen irgendwie etwas angestaubt wirken?) folgender Song zu hören war:




Faszinierend, wie ein erster Akkord, erste Klänge einem sofort bestimmte Erinnerungen ins Gedächtnis rufen!

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Verhältnismäßigkeit, die zweite!

Gestern wurde Joachim Löw, Bundestrainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, das "Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland" (kurz: Bundesverdienstkreuz) verliehen. Alle Nationalspieler, die an der diesjährigen WM teilnahmen, wurde zudem mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.
Ich hätte dazu nur eine Frage:

WARUM?

Aus einem "Bericht von ZEIT online" kann man folgende Gründe, die vom Auszeichnenden Bundespräsident Christian Wulff angebracht wurden, erfahren:

"Welche fantastische Arbeit diese Nationalmannschaft geleistet habe mit dem Vorleben eines 'neuen und leichten Patriotismus', dass sie in ihrer Zusammensetzung 'ein Spiegel der tatsächlichen Gesellschaft unseres Landes' sei."


Mir war nicht bewusst, dass die Fußball-Nationalmannschft mir etwas vorlebt. Vorrangig spielte sie, soweit ich mich erinnern kann, Fußball. Das ist der Job aller Beteiligten. Alle, die daran in irgendeiner Weise beteiligt sind - vom Tarinerteam über die Spieler bis zu Masseuren, Pressesprecher, Busfahrer etc. - werden dafür fürstlich entlohnt, einerseits durch ausgehandelte Prämien, andererseits auch durch in der Folge abgeschlossene Werbeverträge oder Vereinswechsel (Spieler) oder schlicht durch ihr Gehalt seitens des Deutschen Fußball Bundes.
Klar hat die Nationalmannschaft einige tolle Fußballspiele gezeigt. Aber warum ist das Anlass für eine solche Auszeichnung? Dafür, dass das heutige normale Gesellschaftsbild sich in der Zusammenstellung des kaders widerspiegelt? Dafür einen Orden? Wer hat da in irgendeiner Art etwas Besonderes geleistet?

Ein kleiner Blick auf "Wikipedia" :

"Die vom Bundespräsidenten verliehene Auszeichnung wird gewöhnlich durch den Ministerpräsidenten, einen Minister des Bundes oder des Landes, den Regierungspräsidenten, den Landrat, den Oberbürgermeister oder den Bürgermeister überreicht, bei Auslandsdeutschen und Ausländern auch oft durch den zuständigen deutschen Botschafter. In einigen Fällen nimmt der Bundespräsident die Aushändigung selbst vor, meist bei höheren Stufen."

Wer hat die Auszeichnung gestern vorgenommen? Richtig, natürlich Herr Wulff persönlich! Und wer war noch dabei? Richtig, Bundeskanzlerin Angela Merkel!
Im Juli gab es eine Radiosendung von Bayern 2: RadioWissen, zum Thema "Fußball und Politik", in der zahlreiche Verbindungen des Fußballs zur Politik aufgezeigt wurden. Auch hier kann man durchaus eine solche Verbindung erkennen:
Führende Politiker schmücken sich mit dem Massenphänomen Fußball und dem Hype WM und hoffen wohl darauf, dass ein wenig von diesem glitzernden Hype auf sie abfallen möge!

Freitag, 1. Oktober 2010

Vergleich und Verhältnis

Als ich gestern die Berichte der TV-Medien gesehen sowie zwei Augenzeugenberichte gehört hatte, konnte ich es kaum glauben, mit welcher Brutalität die Einsatzkräfte zum Teil vorgegangen sind. Welche Anweisungen hatten sie bekommen? Dass sie mit allen Mitteln das Gelände räumen sollten, egal, wer sich ihnen in den Weg stellt?
Denn zwei Faktoren lassen den gestrigen Polizeieinsatz im Stuttgarter Schlosspark schlicht nur mit dem Wort "skandalös" bezeichnen:

1. aus allen Berichten und bei allen Filmaufnahmen ist deutlich zu erkennen, dass die Demonstranten der Polizei wirklich entgegen-"gestanden" sind. Erst als die Polizei gegen sie mit Härte vorging, ist es wohl zu Handgemängen gekommen.

2. Ganz eng mit dem ersten Punkt verknüpft, ist die Beobachtung, WER den Polizei-Beamten im Weg STAND: Demonstranten mit wohl meist friedlicher Absicht, darunter Rentner und Schüler. Weit und breit kein Abzeichen eines "schwarzen Blocks", von fliegenden Flaschen, Steinen, brennenden Gegenständen etc. Dies muss den Beamten (ausführenden UND leitenden) ja aufgefallen sein!!

Ich habe das Treiben auf dem Hamburger Schanzenfest letztes Jahr beobachtet, und muss sagen, dass dort im Vergleich die Schwelle zum Einsatz eines Wasserwerfers bzw. der hinter ihm versammelten Hundertschaften weitaus höher war! Und das, obwohl klar ist, welches Potential sich an einem solchen Ereignis der Polizei entgegenstellt: meist auf Krawall Bedachte, die sich evtl. diesen Tag gezielt aussuchen (die Presse berichtete danach auch in diese Richtung).

Um es auf einen etwas zynisch klingenden Punkt zu bringen: Die Polizisten aus Hamburg oder Berlin (1. Mai) hätten sich wohl im Anblick der sich ihnen entgegenstellenden Gruppe von Demonstranten pro Einsatztrupp bei der nächsten Tankstelle einen Einweggrill geholt und hätten mit den Demonstranten erstmal schön eine Runde gegrillt, oder so ähnlich (Fakt des regnerischen Wetters an dieser Stelle bitte ausblenden...ist für das Bild nicht von Belang).

Was bleibt von diesem einschneidenden Tag?
Die Landesregierung kann sich beglückwünschen. Ohne es ansatzweise nachvollziehen zu können, haben sich Mappus, Rech + Kollegen sicher bei vielen nun, wenn nicht schon vorher aufgrund von S21, sondern nun AN SICH unwählbar gemacht.

Samstag, 25. September 2010

Absturz

Sie hatte großes Glück, denn es hätte noch alles viel schlimmer sein können! In dieser Jahreszeit, da sich Sonne, Regen und Nebel einen für alle spür- und sichtbaren Kampf um die Vorherrschaft über das Wetter liefern, und die Temperaturen mal auf die schöne, mal auf die triste Seite der Wetterfront wechseln, hatte sie das Glück, dass der Spätsommer alles in ein warmes Licht zu tauchen vermochte. Nur nachts wurde es dafür schon bitterkalt. Und von dem Vorzug einer kalten, aber dafür klaren Nacht – das Spektakel der blinkenden Sterne – hatte sie rein gar nichts, denn: sie war verschüttet. Sie konnte sich keinen Zentimeter rühren, wobei sie nicht genau wusste, ob sie das überhaupt jemals wieder werde tun können. Sie konnte sich genau erinnern, wie sie in diese Lage kam: Eigentlich hatte sie schon die ganze Zeit damit gerechnet, nur richtig vorstellen konnte sie es sich dann doch nicht. Der Abgrund unter ihr war zwar die ganze Zeit präsent (wie lange, konnte sie allerdings gar nicht so genau sagen – vielleicht ein paar Wochen?), doch irgendwie fühlte sie sich beschützt. Es konnte doch eigentlich gar nichts passieren! Doch eines Tages fing es an. Da bekam sie den ersten Sturz mit. Nicht direkt, sie erfuhr es über mehrere Ecken, doch dafür in einer Windeseile.
„Hast Du es auch schon gehört?“
„Nein, was denn?“
„Es ist tatsächlich passiert, eine von uns ist abgestürzt. Die große, etwas rundliche, auf der Südseite. Sie war wohl uns anderen ziemlich voraus, und dann – mit einem Schlag war sie unten.“
Sie wuststen alle, dass es irgendwann einmal so kommen musste. Doch in diesem Augenblick, war die Erkenntnis, dass es Gewissheit sein würde, einfach unglaublich.
Plötzlich begann sie heftig zu zittern. Völlig unkontrolliert, sodass rings um sie herum ein Raunen durch die Reihen ging. Doch sie konnte sich noch einmal zusammenreißen und das Zittern ließ ganz langsam, aber stetig, nach.
So ging es Woche um Woche. Immer wieder hörte man von Abstürzen und schließlich erlebte sie selbst einen mit eigenen Augen. Es war ein schrecklicher Augenblick, der sich einige Stunden lang nicht mehr aus ihren Gedanken vertreiben ließ. Mir wird es irgendwann auch noch so ergehen, dachte sie. Es muss ja irgendwann so kommen. Sie hatte Angst. Alle hatten Angst. Man erzählte sich zwar die ein oder andere phantastische Geschichte, doch die klangen so unwirklich, dass sie ihnen irgendwann keine Aufmerksamkeit mehr widmete. Sie versuchte nur, sich mit dem Möglichen auseinanderzusetzen und ihre Angst irgendwie zu bezwingen.
Doch eines morgens war es soweit. Es geschah in einem Augenblick, in dem sie es gerade für einige Zeit geschafft hatte, den Gedanken des Absturzes zu verdrängen. Ein Zucken durchfuhr sie, und bevor sie das Fallen in die Tiefe realisierte, schlug sie mit einem dumpfen, lauter als sie es erwartet hätte, Schlag auf den feuchten Boden. Ohne, dass sie was dagegen tun konnte – wahrscheinlich der Schock, rollte sie noch einige Meter weiter, und blieb schließlich verschüttet liegen. Wie lange sie dort lag? Sie wusste es nicht. Sie hatte kein Zeitgefühl, hoffte einfach nur, dass sie irgendwann jemand fand, was jedoch ziemlich aussichtslos erschien. Eine Art Schlummer übermannte sie und zog sie in eine Art Traumwelt, die ihr bis dahin noch völlig unbekannt war. Aus dieser wurde sie irgendwann mir einem heftigen Schlag herausgerissen. Ohne zu wissen, was genau geschah, wurde sie herumgewirbelt, drehte sich einige Male um sich selbst, und blieb schließlich auf einem harten, steinigen Untergrund liegen. Sie blinzelte in die helle Sonne und war dankbar für die wärmenden Strahlen, die ihre noch feuchte Haut langsam trocknen würde. Als sie langsam zu realisieren begann, wo sie überhaupt war, geschah genau das, was in den Geschichten, denen sie irgendwann kein Gehör mehr schenkte, zu Anfang erzählt wurde. Ohne genau zu wissen, wie dies möglich war, wurde sie von einer unglaublichen Kraft nach, in Richtung der noch eben bewunderten und inzwischen ganz tief stehenden Sonne gehoben. Ein unbeschreibliches Gefühl erfasste ihren kompletten Körper, und als eine zarte, trockene Haut sie, die von Tau und Sonne überall glänzte, ganz umschloss, wusste sie, dass sie ihren Platz gefunden hatte.


Wie jedes Jahr, ist die erste gefundene Kastanie ein wunderbarer Beginn des Herbstes!

Freitag, 20. August 2010

Kein Ferienparadies

459 Millionen Dollar sind laut UNO als Soforthilfe für Pakistan nötig. Die Flut dauert nun schon ca. vier Wochen an - da klingt das Wort "Soforthilfe" einfach nur noch zynisch! Der UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon und alle Hilfsorganisationen müssen inständig betteln, dass dieses Geld von der internationalen Staatengemeinschaft bereitgestellt wird.

459 Mio Dollar!!!

Ehrlich gesagt, kann ich es einfach nicht glauben. Es ist einfach eine absolut lächerliche Summe und für mich völlig unverständlich, dass es nicht schon längst geschehen ist, diese oder eine noch höhere Summe, bereitzustellen. Auch die private Spendenbereitschaft ist lächerlich gering, wenn man sie mit jenen im Zusammenhang früherer Naturkatastrophen vergleicht. Es ist natürlich jedem selbst überlassen, ob er oder sie spendet. Aber dieser Umstand wundert mich doch schon sehr. Und eigentlich nöchste ich es nicht glauben, dass es daran liegen könnte, dass es sich eben nicht um ein im Westen so beliebtes Reiseziel handelt, wie bei dem Tsunami 2004.

Aber ich denke, dass auch hier die Politik die falschen Signale setzt! Der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dirk Niebel, sagte unlängst, dass Hilfe dringend notwendig sei, da man verhindern müsse, dass radikale Islamisten profitieren, indem sie den Großteil der Soforthilfe organisieren.
Unfassbar!! Da sind Millionen von Menschen in akuter Lebensgefahr und nicht deren Leben an sich soll der wichtigste Grund für eine schnelle Hilfe sein, sondern der oben angeführte Grund. Ganz ehrlich - da verstehe ich die Welt nicht mehr und ich bekomme - auf gut Deutsch gesagt - das Kotzen!!!
Die hiesige Presse stößt dann teilweise in das gleiche Horn. So schreibt die ZEIT auf ihrer akzuellen Titelseite:
"Pakistan helfen?
Ja. Sonst springen die Falschen ein. Und dann wird das von der Flut gebeutelte Land noch gefährlicher."

Dies mag ein kleiner Teilaspekt sein, der wohl auch seine Berechtigung hat. Aber das ist doch marginal gegenüber dem Elend, in dem sich die Menschen in diesem unermesslich großen betroffenen Gebiet befinden!!

Freitag, 6. August 2010

Schizophrene Generation für 200

Es ist der dritte Tag der großen Ferien bzw. die vierte Nacht bzw. der vierte Morgen und während ein relativ schön zu werden versprechender Tag schon längst seine Helligkeit durch die Fenster der Bar schickt, stelle ich überzeugt die These auf, dass unsere Generation schizophren sei.
Als Akademiker und Lehrender der nächsten Generation (von der ich in den nächsten Monaten vielleicht mehr erfahren werde und diese Eindrücke sicher einmal mit denen meiner Generation vergleichen werde) versuche ich in der nächsten halben Stunde meiner Nebensitzerin etwas genauer zu erläutern, wie ich das denn meine.
Ich werde das hier nun nicht nochmals wiederholen. So ganz sicher, wie ich das gemeint hatte, bin ich mir nämlich immer noch nicht! Aber es hat definitiv schon mit der Tatsache an sich zu tun, dass sich drei Vertreter einer Generation morgens um halb 8 in einer Bar über die Schizophrenie dieser eigenen Generation unterhalten!

Montag, 26. Juli 2010

Eva Hermanns Theorien

Ein "Blogeintrag Eva Hermanns" ist zu einem Vergleich der Loveparade mit Sodom und Gomorrha mit katastrophalen Folgen geworden: Mindestens vier haarsträubende Thesen und über 50 verwirrende Zeilen. Interessanter Einwurf mit überlegenswerten Gedanken? Wer Eva Hermann kennt und wer ihren Aussagen über mehrere Jahre gefolgt ist, kommt zu einer etwas differenzierten Meinung.

Stolz präsentiert Eva Hermann das erste Zitat, das wohl ihre These, die Veranstaltung sei eine "riesige Drogen-, Alkohol- und Sexorgie" unterstützen soll und dass es sich bei der Loveparade nicht um eine Kulturveranstaltung handele. Das Zitat ist: '»Die maximale Tongesamtleistung auf dem Gelände beträgt 750 000 Watt. Es handelt sich um eins der größten Beschallungssysteme, das je in Europa zum Einsatz kam.«' Die Aussage der Orgie bekräftigt Hermann in den zwei folgenden Absätzen, indem sie Bilder der Fernsehübertragungen oder der dpa (wie sie vier davon für ihren Beitrag verwendet) als Argumente heranzieht, bei deren Anblick man glaube, man sei "in der Verfilmung der letzten Tage gelandet [...] wie sie in der Bibel beschrieben werden".
Die weitere These, dass es sich nicht um eine Kulturveranstaltung handele, ist eine höchst subjektive und relative - Hermann unterstreicht sie mit ihrer Meinung, dass "das ohrenbetäubende, stereotype Rave-Gehämmere [...] nicht mehr im Geringsten etwas mit dem einstmaligen Begriff von Musik zu tun" habe.
Begriffe wie Stichhaltigkeit oder Konservatismus haben sich hier in ihre Bestandteile aufgelöst.
Nachdem die Tendenz dieses Beitrags deutlich wird, spricht die Autorin gebetsmühlenartig von "riesige[n] dunkle[n] Wolken der Enthemmung und Entfesselung", von Trieben, die im Gegensatz zur Liebe stünden. Sie wirkt dabei manchmal so, als habe sie "jegliche Selbstkontrolle abgegeben, ekstatisch und wie im Sog [folgt] sie dem finsteren Meister der sichtbaren Verführung".
Dieser Meister muss wohl derjenige sein, der einen dazu verführt, Einzelbeispiele auf die Allgemeinheit zu übertragen und so zu schreiben, dass es den Eindruck erweckt, selbst dabei gewesen zu sein! Die abstruseste und schamloseste These folgt nämlich, indem Hermann tatsächlich behauptet, "eine Menge Aggressionspotential" und die sich entladende Wut, die entstanden sei, als die Polizei die Menschen am Tunnel vorbeileiten wollte, sei Ursache des Unglücks.

"Denn die Partygäste wollten sich eben nicht umleiten lassen, sondern sie wollten direkt und schnell Party machen, waren sie doch extra hergekommen, um so richtig die Sau raus zu lassen. Die Polizei und die Sicherheitskräfte, die ihr Bestes tun, werden von den Vollgedröhnten bepöbelt, beleidigt und angegriffen."

"Anstand" - nicht oft wurde ein Begriff so verunglimpft als bei diesem Beitrag. Man muss sich kopschüttelnd fragen, welches Verständnis von "Anstand" Eva Hermann durch solche und bedauerlicherweise selbstverständlich gewordenen Verallgemeinerungen und "Falschbezeichnungen" verbreitet.
Die abstrusen Auswüchse dieses pseudo-christlichen, übersteigerten Neo-Konservatismus sind definitiv auf das Versagen der Achtundsechziger zurückzuführen, denen es scheinbar nicht gelungen ist, ihre prinzipielle Bejahung einer liberalen, toleranten und offenen Gesellschaft in all deren Schichten hineinzutragen.

Zum Ende noch das allerletzte Zitat:

"Eventuell haben hier ja auch ganz andere Mächte mit eingegriffen, um dem schamlosen Treiben endlich ein Ende zu setzen."

Ich weiß nicht, welche anderen Mächte am Werk sein müssen, um solch einen Artikel zu schreiben. Ich denke aber, dass dies gar nicht der Fall ist. Es scheint einfach die Meinung und das Weltbild Eva Hermanns zu sein, das wohl doch leider auf einige Zustimmung treffen muss.

Samstag, 10. Juli 2010

WM II

Irgendwie hielt sich mein Bedürfnis über diese WM zu schreiben merklich in Grenzen. Der zweite Beitrag beinhaltet nun schon das Fazit dieser vier Wochen. Warum hatte ich erstens kein stärkeres Bedürfnis mehr über dieses Turnier zu schreiben, und warum ziehe ich schon jetzt ein Fazit, obwohl doch noch zwei Spiele ausgetragen werden?
Nun, zweiteres ist leicht zu beantworten: Ich habe einfach keine große Lust, mir diese beiden Spiele anzuschauen! Für diese Haltung habe ich schon einiges Kopfschütteln zu sehen bekommen. Wie kann das sein? Du schaust das Spiel um Platz 3 eventuell nicht an? Ich dachte, Du bist so ein großer Fußballfan!
Genau aufgrund solchen Kommentaren bin ich froh, dass das Turnier am Sonntag zu Ende ist! Ich habe keine Lust mehr zu erklären, warum ich beim Halbfinale Urugay vs. Niederlande nicht ekstatisch vor dem Fernseher sitze! Ich kann es nicht erklären bzw. ich kann es schon erklären, es kann aber nicht jeder verstehen (und das meine ich jetzt nicht böse...ich verstehe, dass viele dies nicht verstehen können).
Ich schaue mir z.B. auch fast nie Europapokalspiele ohne VfB-Beteiligung an, aus dem gleichen Grund: Ich bin emotional an kein Team gebunden! Und DAS ist meiner Meinung nach der Hauptgrund für die Popularität dieses Sports: die völlige emotionale Bindung an EINES der beiden Teams (ein zweiter gewichtiger Grund ist natürlich die Einfachheit des Spiels: man braucht einen x-beliebigen Gegenstand [z.B. einen Tetrapack], den man einigermaßen durch die Gegend kicken kann und mind. zwei weitere Gegenstände [z.B. zwei Pullis], die man als Tormarkierung benutzt...schon kann es losgehen).
Aus der Tatsache der emotionalen Bindung heraus, lässt sich mein Verhalten während eines solchen Turniers, das manche als Zurückhaltung empfinden, ganz gut erklären:

Ich bin mit ca. 7 Jahren das erste Mal von meinem Vater mit zu einem Spiel des VfB genommen worden. Seitdem habe ich unzählige weitere besucht. Ich habe Siege gesehen und Niederlagen erlebt. Wenn das erste Auswärtsspiel mit 12 Jahren bei Bayern München mit 3-5 verloren geht oder man mit 14 desaströse 0-5-Klatschen in Dortmund miterlebt, bindet das einen an diesen Verein ungemein. Vor allem, wenn man in diesem Alter an sich nicht mit dem größten Selbstbewusstsein ausgestattet ist! Es interessiert im Stadion niemanden, wer man in der Schule und in der Klasse ist; welche Note man am Freitag zurückbekommen hat und dass das Mädchen der Parallelklasse, auf das man seit Wochen ein Auge geworfen hat, einen beständig ignoriert. Stattdessen legt man die Verantwortung seines kurzzeitigen Befindens in die Hände von 11 Fußballern und wartet, was nach 90 Minuten dabei herauskommt.
Mit den Jahren entstehen dazu noch Freundschaften, die genau durch diesen Prozess geprägt sind. Jeder von uns hat diese emotionale Bindung über Jahre alleine, oder meistens zusammen mit dem Vater, aufgebaut. Nun lernt man Leute kennen, die genauso emotional an diesen verein gebunden sind, wie man selbst und erlebt fortan gemeinsam Niederlagen, Siege und Geschichten von Fahrten, die man noch in 40 Jahren gerne und immer wieder mit Genuss erzählen wird.
Diese emotionale Bindung besteht bei mir zur deutschen Nationalmannschaft nicht. Es besteht eine - ich habe seit 1990 jedes große Turnier mit Freude, Interesse und großer Spannung verfolgt:
1990 war mein absoluter Lieblingsspieler Jürgen Klinsmann ein Star des Turniers und ich durfte beim Halbfinale gegen England das erste Mal bis nach 22 Uhr aufbleiben.
1992 kann ich mich noch an das bittere Finale gegen Dänemark erinnern, das ich mit meinen Eltern und einem Schulfreund gespannt vor dem Fernseher verfolgte.
1994 musste ich in einem schwedischen Hotelzimmer zusammen mit meinem Vater zusehen, wie das hochgehandelte Team (wieder mit Klinsmann und Völler) im Viertelfinale gegen Bulgarien ausschied.
1996 der EM-Sieg, bei dem ich mich wirklich noch bewusst an alle Spiele erinnere!
1998 das bittere Aus gegen Kroatien und der noch bitterere Überfall auf Daniel Nivel.
2000 das sportlich wohl schrecklichste Turnier aller Zeiten (und das erste Mal eine Leinwand auf dem Stuttgarter Marktplatz)
2002 das Turnier, das blöderweise genau zur ABI-Zeit in Japan & Südkorea stattfinden musste, sodass die Spiele vormittags und mittags waren. Bemerkenswert: Ein Spiel fand eährend der Aufbau- und Vorbereitungsarbeiten zum Abi-Ball statt. Eine Hälfte (im Prinzip alle Jungs) schauten im Foyer auf einem mitgebracheten Fernseher das Spiel...fast alle Mädels meckerten und bauten auf. Heute würden ALLE das Spiel schauen!
Auch das erste Turnier, bei dem man nach dem Halbfinalsieg auf die Theo-Heuss ging (war ziemlich spannedn, da noch niemand, auch die Polizei nichz, darauf eingestellt war).
2004 dann eine unbedeutende EM,
und 2006 der Auslöser für den heute gewohnten Standard-Turnier-Hype.

Aber trotz all dieser Erlebnisse und Verbindungen zu den Turnieren, ist die emotionale Bindung eben bei Weitem nicht so stark, wie zum Verein. Eben weil die oben aufgezählten Gründe fehlen.
natürlich ist das Verhältnis zum Verein heute auch ein etwas rationaleres als mit 10 Jahren. Es fließen nach einer Auswärtsniederlage keine Tränen mehr. Aber dieses faszinierende Gefühl ist immer noch da:
Wenn Du auf der Fahrt freitagabends in den Ruhrpott bangst, dass doch bitte kein
Feierabendstau mehr dazwischenkommen möge!

Wenn Du mit Freunden die beste und günstigste Möglichkeit erkundest, zu einem Europapokalspiel zu kommen und du dich Tage vorher auf diese Reise freust!

Wenn Du durch Glasgow läufst und anerkennde Worte von heimischen Fans hörst, dass Du diesen Weg auf dich genommen hast.

Das Gefühl kurz vor einem entscheidenden Spiel, wenn Du die Treppen zum Block hochgehst, das Stadioninnere siehst, die Gesänge hörst und nicht weißt, was die nächsten zwei Stunden bringen werden.

Das alles hatte ich vergangenen Mittwoch nicht. Ich habe mitgefiebert, gehadert und mich geärgert. Aber das war es dann.


Was bleibt von diesem Turnier in Südafrika?
Der Zweifel, was von diesem Turnier für die Menschen in ddiesem Land bleibt! Oder ob nur die Herren der FIFA profitieren werden. Was geschieht mit den Stadien, die von den Reportern so gelobt werden, zu denen man aber selten die Information erhielt, dass die Häuser vieler Menschen zwangsgeräumt wurden?
Die Gewissheit, dass bei vielen das Verständnis für andere Kulturen (Formen zur Unterstützung von Mannschaften) aufzuhören scheint, wenn das eigene Fernseherlebnis und das Geräuscherlebnis des Chips-Knackens beeinrächtigt ist - Stichwort Vuvuzelas.
Die Frage, ob bei einigen wirklich der Sport im Mittelpunkt steht?
Die Gewissheit, dass es dies nicht tut, wenn ich die ganzen Kommentare zu dieser bescheuerten Krake lese!
Die wirkliche Freude über drei wunderbare Fußballspiele der deutschen Mannschaft, die einfach ein Genuss waren!!
Ein ansonsten relativ ereignisarmes Turnier, das irgendwie vor sich hin plätscherte.
Die Gewissheit, dass ich mit dem Thema Fußball die nächsten 23 Monate wieder viele Leute nerven werde...völlig unverständlicherweise! :-)

Samstag, 3. Juli 2010

An der Leine

Nein, es geht nicht um Hannover. So frustriert suche ich noch nicht nach Themen, über die ich schreiben könnte!
Es geht um ein Phänomen, das ich bis jetzt nur in England beobachtet habe, und dort bei mir schon unverständliches Kopfschütteln hervorgerufen hat: Kinder an der Leine! Es gibt dafür bestimmt einen positiv besetzteren Fachausdruck, wie sich diese Vorrichtung eigentlich nennt, doch im Prinzip ist es nichts Anderes!
Gestern habe ich das nun zum ersten Mal in Stuttgart sehen müssen: Eine Mutter, die ihr ca. 3 oder 4 Jahre altes Kind an einem etwas dehnbaren, um den Oberkörper des Kindes befestigten Halterung festhob. Warum macht man das? Wie kann man auf die Idee kommen, sein Kind an die Leine zu nehmen? Jegliches Argument, das ich mir von solch einem Elternteil vorstellen könnte, ist für mich absolut nicht einsehbar (z.B. dass das Kind nicht auf die Straße rennt oder so ähnlich). Nichts in diese Richtung liese sich nicht ganz einfach damit erreichen, sein Kind einfach mal an die Hand zu nehmen...ist das so schwer? Also mit dreht es beim Anblick eines solchen Kindes den Magen um!
Wenn ich solch ein Elternteil darauf ansprechen würde (was ich mir auf jeden Fall vornehme), kommt bestimmt als Antwort: "Ach, der kleine Jean-Paul ist einfach manchmal etwas lebendig...aber keine Angst, der will nur spielen!"

Freitag, 2. Juli 2010

Sommer 2010

Wochenlang wurde er herbeigesehnt, nun ist er unwiderruflich da: der Sommer 2010. Ich finde, dass an keine andere Jahreszeit solch hohe Erwartungen gestellt werden, und das Jahr für Jahr, und eben nicht nur bezüglich des Wetters im Allgemeinen und der Temperaturen im Besonderen.
Mir geht es da nicht anders. Jeder Sommer sollte irgendwie einzigartig sein. Was die eh nicht beeinflussbare Frage des Wetters angeht, trifft das vielleicht noch gar nicht einmal im besonderen Maße zu. Auch der Frühling sollte leicht, frisch duftend und sonnig sein. Der Herbst dagegen sollte möglichst mit einem Rest der Sommerwärme, gepaart mit einer leicht melancholisch geprägten Naturvergänglichkeit aufwarten.
Aber davon abgesehen erwarte ich vom Sommer einmalige, besondere und wunderbare Momente, Augenblicke und Ereignisse! Am besten sollte er so sein, dass ich in einigen Jahren, an einem nasskühlen Oktobernachmittag, rückblickend sagen kann: Hmm, der Sommer 2010...der war schon einmalig! Einmalig war natürlich auch der Sommer 2009 und werden selbstverständlich auch die Sommer der Jahre 2011 bis 2016 sein, versteht sch von selbst. Doch das soll mich jetzt nicht kümmern...was zählt, ist dieser Sommer!
Und ich muss dem Sommer dieses Jahres, der seit einigen Tagen doch sehr bequem über der Stadt liegt, ein Kompliment machen: Er legt die Messlatte für die kommenden doch schon ziemlich hoch.
Zu meinem persönlichen Sommersound, der mich auf "diese", "diese" oder "jene" Art und Weise durch das Flimmern der Stadt begleitet, haben sich bis heute schon einige wirklich besondere und wunderbare Momente ereignet, an die ich, liege ich einmal mehr wieder wegen der sich angestauten Hitze nicht einschlafen könnend wach auf meinem Bett, jetzt schon gerne zurückschaue und einfach nur froh und glücklich bin, sie erlebt zu haben!

Also in diesem Sinne: Respekt, Sommer 2010!

Donnerstag, 1. Juli 2010

Sprachlosigkeit

Es ist schon der Tag nach der 14. Bundesversammlung und der Wahl zum Bundespräsidenten mehr als angebrochen. Gerade habe ich mir nochmals die Zusammenfassung der Ergebnisbekanntgaben der einzelnen Wahlgänge angeschaut und ich muss sagen, dass ich ein deutlich stärkeres Gefühl als das der Sprachlosigkeit empfinde. Es ist regelrechte Wut und Enttäuschung. Enttäuschung darüber, dass eine auf mich so beeindruckend wirkende Person wie Joachim Gauck nicht zum Bundespräsident gewählt wurde. Wut über die Art und Weise. Ich kann und will auch gar nichts persönliches über Christian Wulff sagen - aber im Ernst: Für ein solches Amt, das zum Großteil durch die Persönlichkeit des Amtsinhabers und dessen Fähigkeit in Reden deutliche, einprägsame und zum Nachdenken anregende Worte zu finden, kann es in der Frage Wulff oder Gauck aus meiner Sicht gar keinen Zweifel geben!
Ich habe mir "ein Interview" aus der Zeit vor seiner Kandidatur sowie "seine Rede" kürzlich im Berliner Theater angesehen und bin von ihm als Redner, aber auch von vielen Aussagen wirklich beeindruckt gewesen.
Und nun muss ich mir ansehen, wie ein inhaltlich blass wirkender Christian Wulff, der von einer angeschlagenen Bundeskanzlerin in das Rennen geschickt wurde, indirekt unterstützt durch DIE LINKE, als Bundespräsident durchgedrückt wird. Diese Feigheit der Linkspartei, dieses abgekartete Spiel, diese selbstgefälligen Gesichter auf Regierungsseite, die sicher ganz genau wissen, dass sie bei vielen heute den allerletzten Kritik verspielt haben. Vielleicht wissen sie es auch nicht - ich weiß jedenfalls nicht, was schlimmer wäre!

Jedenfalls hoffe ich, dass Joachim Gauck in Zukunft noch einige Male seine Stimme für die Freiheit und die Demokratie erheben wird!
Es wäre ein Gewinn und eine Freude!!

Samstag, 19. Juni 2010

Nebeneffekt

Eigentlich ist das etwas seltsame Wort "Nebeneffekt" nicht angemessen für das, worüber ich einige Zeilen schreiben will: neuere deutsche Belletristik. Und Belletristik ist an sich ebenso kein schönes Wort. Viel schöner, jahrhundertelang bewährt ist das einfache Wort "Bücher".
Ich habe also seit Beginn der Pfingsferien drei neuere Bücher deutschsprachiger Autoren gelesen. Warum also die Überschrift? Nun ja, Hintergrund war das Ziel, mit einer 10. Klasse einen neuen deutschen Roman zu lesen. Da fiel mir natürlich das in der 12. Klasse im Literaturkurs gelesene "Agnes" von Peter Stamm ein, aber ich wollte einfach auch mal wieder etwas auf dem Laufenden sein. Mit diesem Vorsatz ging es in den Wittwer, und mit dem Roman "1979" von Christian Kracht wieder hinaus. Ein irritierender Roman über zwei ein deutsches Paar, von dem der Eine dauernd auf Drogen, der Andere ständig am Zweifeln - hauptsächlich aufgrund der Beziehung zwischen beiden - ist, weswegen sie es schaffen, die Ereignisse um die islamische Revolution nicht wirklich mitzubekommen. Einer der beiden stirbt schließlich an einem letzten Drogen-Cocktail in einem heruntergekommenen Teheraner Krankenhaus, der andere macht sich auf den Weg nach Tibet zu einem sagenumwobenen Berg, den man auf einer gewissen Weise umrunden soll, und landet schließlich in einem chinesischen Arbeitslager.
Etwas zu viel der pessimistischen Endzeitstimmung für die 10er, dachte ich mir.

Von Christian Kracht habe ich dann gestern seinen neuesten Roman "Ich bin bei Dir im Sonnenschein wie im Schatten" fertig gelesen. Äußerst interessant, aber eben auch nicht unbedingt etwas, das ich in der 10. Klasse unbedingt gerne gelesen hätte. Ebenfalls eine Fiktion, in der vor knapp 100 Jahren die SSR, die "Schweizer Sowjet Republik" gegründet wurde, die sich nun in einem seitdem andauernden Krieg mit dem faschictischen Deutschland und England befindet. Hauptfigur ist ein Militär-Kommisar, der sich in den Kriegswirren (und bei Kracht sind es wirklich "Wirren") zurecht finden muss und einige Erkenntnisse gewinnt und Überraschungen erlebt.

Dagegen eignet sich das dritte Buch, "Ruhm" von Daniel Kehlmann, doch um einiges besser für die Schule. "Ein Roman in neun Geschichten" lautet der Untertitel, und ich bin doch sehr gespannt, wie die Klasse auf die von meinem betreuenden Lehrer und mir überlegte Vorgehensweise reagieren wird. Ein Grundthema, das in allen neun Geschichten thematisiert wird, ist die moderne Kommunikation via Handy, E-Mail und Facebook. Die sehr synthetische erscheinende Konzeption dieses Romans hat mich gegen Ende doch mehr und mehr begeistert. Ein Buch, das Anspruch und Spaß am Lesen wirklich toll miteinander vereinbart.

Alle drei Bücher haben auf ihre Weise sehr viel Spaß gemacht. Es war ein Vergnügen sie zu lesen und haben gezeigt, dass es mehr als nur ein Nebeneffekt der Lektüresuche war! Ich sollte doch einfach mauch weiterhin wieder mehr lesen!

Sonntag, 13. Juni 2010

WM 1

Meine Nachricht an das ZDF nach dem heutigen Spiel Deutschland gegen Australien, betreffend den Kommentator Béla Réthy:

"Sehr geehrte Damen und Herren,

meine Beschwerde richtet sich nicht gegen die Äußerung Ihrer Moderatorin ("innerer Reichaparteitag") - darüber wurde über Twitter schon zu Recht zu Genüge protestiert -, sondern bezieht sich auf den Kommentar während des Spiels von Béla Réthy.
Zunehmend ist mir und meinen Freunden, die mit mir das Spiel verfolgten, die Art einiger Kommentare negativ aufgefallen:
1) Warum muss betont werden, dass Spieler wie Mesut Özil eine "ausländische Note" [oder ähnlich] in das Spiel der deutschen Nationalmannschaft hinenbringen würden? Es bezog sich auf die technischen Fähigkeiten, im Gegensatz zu den "deutschen Tugenden". Mesut Özil, Sami Khedira, Sedar Tasci und andere haben das Fußaballspielen in Deutschland erlernt und spielen nun für diese Nationalmannschaft, weil sie sich bewusst dafür entschieden haben. Muss man denn immer noch das vermeintlich Besondere betonen, was im Sport - aber leider wohl noch nicht außerhalb diesem - schon zur Normalität geworden ist?

2) "Im Hünherstall von Durban gibt es weniger Vuvuela-Terror" [oder ähnlich].
Wollen Sie Ihre Zuschauer eigentlich für dumm verkaufen?
Müssen Sie auch noch diese unsägliche Stimmung gegen diese südafrikanische Form der Anfeuerung beim Fußball unterstützen? Das Wort "Terror" in diesem Zusammenhang ist völlig unverantwortlich gewählt und bei einem Journalisten, der mit seinen Aussagen Millionen von Menschen (und dabei vielen jungen) erreicht, nicht nachzuvollziehen!

Mit solchen platten und simplen Aussagen fördern Sie ebensolche Meinungen bei vielen Menschen, die Ihnen zusehen und -hören.
Und das kann nicht der Anspruch eines öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders wie des ZDF sein!

Mit freundlichen Grüßen"

Freitag, 21. Mai 2010

Unwiderstehlich

Draußen ist es kalt, ungemütlich und nass. Es ist Mitte Mai. Drinnen entwickelt sich für über eine Stunde eine raumfüllende Wärme, und das liegt nicht nur daran, dass das Schocken an diesem Abend gut gefüllt ist. Die Ursache dieser Wärme, die sich in mir ausbreitet und sich in mir sichtlich wohlfühlt, ist ein Geschwisterpaar (Eva und Philipp Milner) aus Hamburg: Die Band Hundreds, deren gleichnamiges erstes Album in den letzten drei Wochen bei mir rauf und runter läuft, gaben ein wunderbares Konzert, das man sich am liebsten in eine kleine Dose packen lassen will, um es den Sommer über in seiner Hosentasche überall mit hinzunehmen!
Philipp sitzt das ganze Konzert über an einem Flügel, flankiert von Laptop und sonstigen technischen Gerätschaften, die ich nicht erkennen kann. Er ist maßgeblich für den klaren, oft rhythmisch sehr interessanten Sounds und Beats zuständig, die er oft mit dezenten Klängen seines Flügels untermalt.
Dass er nichts und seine Schwester insgesamt keine 30 Worte sagen, stört nicht im Entferntesten, da sie über eine überragende natürliche Bühnenpräsenz verfügt. Durch ihre Erscheinung und ihren wunderschönen Gesang wird man unweigerlich gefesselt und die schon erwähnte Wärme nistet sich wohlig ein.
Die Songs und Melodien sind größtenteils voller Melancholie, was gepaart mit dem unterlegten Beat ein wesentlicher Punkt für die Fesselungskunst der Musik von Hundreds ausmacht. Es ist eine melancholisch tänzerische Stimmung, die bewirkt, dass ich genüsslich lächeln in diese Atmosphäre förmlich hineinlegen und treiben lassen kann!

Ein herrlicher Abend mit einer tollen Band!

Dienstag, 18. Mai 2010

Nationaler Notstand

Wenn gestern um ca. 11 Uhr landesweit Sirenen oder Kirchenglocken zu hören gewesen wären - mich hätte es nicht groß gewundert. Nationales Wehklagen, Trauer, Entsetzen von Flensburg bis Garmisch!!
Was war passiert?
Gab es ein schlimmes Gewaltverbrechen? Droht die Finanz- und Währungskrise sich nun endgültig bahnzubrechen, sodass das europäische Projekt ernsthaft zu kippen droht? Neue Enthüllungen bei Missbrauchsfällen?
Man könnte so etwas in dieser Art vermuten, wenn man folgende einzelne Aussagen hört und liest:
"Ich bin unendlich traurig."
"Das ist bitter und tragisch."
"Das ist natürlich für alle Beteiligten ein Schock."
"Ich bin schockiert. Das ist ganz bitter."
"Das ist eine absolute Katastrophe."

Es geht um die Verletzung von Michael Ballack, die eine Hyterie-Welle entfacht hat, die ich mir nicht habe vorstellen können. Die aufgelisteten Aussagen stammen von Theo Zwanziger (DFB-Präsident), Jupp Heynckes, Ralf Rangnick (beide Bundesliga-Trainer), Tobias Angerer (Skilangläufer) und Pierre Littbarski (ehem. Nationalspieler).

Der Gipfel war gestern die Ansetzung einer Extraausgabe der Sportschau um 20.15 Uhr in der ARD!

Hinzu kommen Gründungen von Facebook-Gruppen wie "82.000.000 gegen Boateng", bei deren unterstem Niveau ich mich wundere, dass die Gründer überhaupt wussten, wieviele Nullen denn eine Million hat!

Es geht um eine Verletzung eines Fußballers, die für ihn persönlich sicher in doppeltem Sinne extrem schmerzhaft ist. Aber rechtfertigt das eine Betroffenheits-Rhetorik in diesem Ausmaß?
Für mich zeigt dies, dass es mit der realistischen Wahrnehmung von wirklich wichtigen und existenziellen Problemen, die es aktuell rund um den Globus, in Europa und hier in Deutschland gibt, nicht weit her sein kann.

Andreas Bock vom Magazin "11 Freunde" hat einen sehr interessanten Artikel über den Umgang mit Kevin-Prince-Boateng veröffentlicht:
http://www.11freunde.de/international/129903/das_leben_des_anderen


P.S.:
Zum Sportlichen: Man hat den Eindruck, dass allein mit Michael Ballack Deutschland sschon so gut wie Weltmeister war. Hat die deutsche Mannschaft in den letzten Jahren mit Ballack einen Titel geholt?

P.P.S:
Ich hatte vorausgesagt, dass ich definitiv einen Beitrag zum Medien-Hype um die WM schreiben werde. Dass dieser nun so ausfällt, hätte ich, wie gesagt, nicht gedacht. Zum restlichen Gedöns um die WM ließe sich auch noch manches schreiben, wozu ich aber gerade einfach keine Lust habe!

Sonntag, 16. Mai 2010

Unsagbar

Eigentlich ist Schreiben über Musik sinnlos. Jegliche Worte über sie werden ihr nie auch nur ansatzweise gerecht werden. Ich glaube, Musik verändert die Menschen und die Welt in der sie sich bewegen. Es ist eine Kraft, die von ihr ausgehen kann, die so unbeschreiblich groß ist, dass sie einen überwältigen kann. Sie macht glücklich, traurig, fröhlich, nachdenklich und zaubert weiter jede mögliche Gefühlsregung binnen Sekunden in die Köpfe, Seelen und Herzen der Menschen hinein.

Am vergangenen Freitag spielte ich das erste Mal seit langer Zeit wieder in einem Orchester mit - zum ersten Mal in einem Sinfonieorchester. Die Woche, die gerade zu Ende ging, hatte einige Spuren hinterlassen. Spuren, die mich nachdenklich und traurig machten.
Doch dann treten einzelne Töne und komplette Melodien ineinandergreifend und sich überlagernd ein in diese Gedankenelt und überlagern alles, was sich dort seit geraumer Zeit angesammelt hat.
Und ein Lächeln huscht über das Gesicht; der Blick geht hoch in Richtung Kirche; und für einige Zeit ist alles vergessen.
Der Augenblick besteht nur aus diesen Klängen, die man nicht beschreiben kann.

Freitag, 26. Februar 2010

Grenze erreicht?!

Heute vor einer Woche trafen sich vier Freunde in einer Kneipe, sahen sich bei einem Bier ein Fußballspiel an und erzählten sich die neuesten Neuigkeiten der letzten Zeit. Das klingt jetzt noch nicht sonderlich aufregend oder einzigartig. Wenn man aber einige zusätzliche Einzelheiten erfährt, war es schon ein besonderes Treffen. Im überdimensionalen Fernsehgerät fand gerade das von allen Medien und Freunden als "Spiel des Jahres" bezeichnete CL-Achtelfinal-Hinspiel Stuttgart gegen Barcelona statt. Nun wäre unser Ort des Aufenthalts normalerweise nicht irgendeine Eckkneipe in Stuttgart gewesen. Doch das Schreiben des Vereins für Bewegungsspiele mit dem üblichen Hinweis auf das Vorkaufsrecht seines Stammplatzes ließ bei uns ein deutliches Staunen entstehen: 41 € sollte die Teilnahme an diesem "Event" kosten.

Um es mit aller Deutlichkeit zu sagen: Hiermit ist eine Grenze überschritten worden!

Ich will jetzt an dieser Stelle nicht mit einer Aufzählung kommen, wo und wann wir diesen Verein in den letzten Jahren unterstützt haben - das märe müßig!

Aber wäre es nicht eine nette Geste, denen, die auch in weniger erfolgreichen Zeiten zu diesem Verein und in der Kurve stehen, die Karte zu einem fairen Preis anzubieten? Wäre es vielleicht nicht auch angebracht zu berücksichtigen, dass sich viele Schüler, Auszubildende oder Studenten diese Preise langsam nicht mehr leisten können? Will man wirklich englische Verhältnisse in den deutschen Stadien (für diejenigen, die diesen Begriff bei Wikipedia eingeben müssen - das war das frühere Wort für die heutigen "Arenen", was wiederum eine noch viel, viel ältere Bezeichnung für "Wettkampfstätte" ist...so alt, dass die Betonung auf "Kampf" lag)? Verhältnisse, in denen in einigen Jahren die Generation der 15- bis 25-Jährigen kaum mehr in den Stadien vertreten ist? Sondern nur noch zahlungs- und konsumwillige "Kunden", die natürlich bei einem oder zwei Stadionbesuchen pro Saison wahrscheinlich mehr Geld liegen lassen, als der Dauerkarteninhaber in der Kurve?

Ich denke, dass dies der Trend ist und schneller als befürchtet voranschreitet.

Schade! Fußball wird gemeinhin als "Volkssport" bezeichnet. Das wird bald ebenso Geschichte sein, wie das wunderbare Wort "Stadion".


P.S.: Vielleicht sollte man sich bei Zeiten einen unterklassigen Verein suchen und schon einmal beginnen die emotionale Bindung etwas zu stärken.

P.P.S.: Einen ähnlichen Artikel sehe ich schon zum Thema WM voraus, denn der mediale Hype und die Werbemaschine fangen sich langsam an warmzulaufen!

Freitag, 19. Februar 2010

Ferien & Unterrichtsvorbereitung

Die ersten Ferien meines noch jungen Referendar-Daseins sind nun schon fast vorüber. Und eigentlich sollte ich an diesem verregneten Freitagabend an meinem Schreibtisch sitzen und die ersten Unterrichtsstunden vorbereiten. Nun ja, am Schreibtisch sitze ich immerhin schon einmal...
Es ist das alte Problem beim Vorbereiten von Geschichtsstunden: Entweder steht ein Thema an, zu dem man mit Glück vier Schlagwörter zusammenbekommt (so während des Praxissemesters vor einigen Jahren das Thema "Das alte Ägypten") oder man soll ein Thema unterrichten, das einen selber so interessiert, dass man ständig weitere Fachliteratur wälzt und immer mehr recherchiert, als sich endlich einmal auf die konkrete Unterrichtsplanung zu konzentrieren. Das Zweite ist nun konkret der Fall - das Thema: Nationalsozialismus im Allgemeinen und Judenverfolgung, Holocaust, die Person Hitlers sowie die NS-Ideologie im Besonderen.
So sitzt man also da, stöbert in Studienunterlagen, rennt in die Bib um Bücher auszuleihen und surft im Internet (das nun endlich wieder da ist) nach Reden, Texten und Bildern. Das Schulbuch hat man anfangs einmal durchgeblättert und für "etwas" zu wenig ausführlich erachtet!
So komme ich langsam zu dem Eindruck, dass ich mit dem vorhandenen Material und den Ideen eher ein Tutorium an der Uni halten könnte, anstatt wenige Schulstunden für die neunte Klasse.
So werde ich wohl demnächst wieder zum Schulbuch zurückkehren und mit einem weinenden Auge die vielen interessanten Bücher und Aufsätze auf einem meiner Umzugskartons ablegen. Die sollten übrigens auch mal ausgeräumt werden. Doch davor müsste ich nochmals zu IKEA. Und dafür müsste ich ein Auto organisieren.
Das alles sollte eigentlich in der ersten Ferienwoche geschehen. Doch manchmal muss man Prioritäten setzen und die Ferien sowie das Leben genießen! Und das mit der Unterrichtsvorbereitung wird noch. Ganz bestimmt!

Montag, 1. Februar 2010

Kurzes Update

Willkommen in der Schule! Heute war also mein zweiter erster Schultag. Passenderweise gab es auch gleich zwei Schultüten gegen die Aufregung! :-)

Da immer noch allgemein gerade viel los ist und dazu in der neuen Wohnung immer noch kein Internet (vielleicht kann mir jemand mal ein bisschen ausleihen), mal wieder zwischendrin nur ein kleines Update.

Das Konzert von "The xx" am 11.1. war alles in allem doch recht enttäuschend, weswegen ich mich auf jeden Fall der Kritik aus der StZ anschließe, als jener der Blogger-Kollegen von gig-blog.net. Die ganze knappe Stunde (!!) wartete ich bei jedem Song, dass der Punch kommt, dass irgendwas passiert. Leider größtenteils vergebens.
Dafür war beim Auftritt der schottischen Band "We were promised jetpacks" im Schocken am 19.1. genau das geboten: Schon das Intro war ein Drittel des stolzen Preises wert - enrgiegeladene Klangwände wurden da aufgebaut, unterlegt mit treibenden Drums und einer energetischen Stimme des manchmal wie in Rasche und Trance abwechselnd wirkenden Sängers. Einfach toll. Und trotz des tobenden, rappelvollen Schockens war uns keine Zugabe vergönnt. Wie der Typ hinter dem Merchandise-Stand jemand Anderem sagte, sei das wohl immer so - der Sänger möge das nicht. Nun gut, jeder hat seine Eigenheiten.

Im Kino laufen noch zwei Filme, die unbedingt empfehlenswert sind: "Ein Sommer in New York - The Visitor" (nicht zu verwechsln mit "New York, I love you"...so ging es mir, war aber nicht schlimm!), ein toller, eindrucksvoller und nachdenklich stimmender Film über Menschen in den USA, die keine offizielle Aufenthaltsgenehmigung erhalten haben, aber trotzdem dort schon sozialisiert sind und deshalb nicht zurück wollen.
Und zudem noch "A Serious Man" von den Coen-Brüdern: Die Geschichte eines jüdischen Professors, dessen Leben ihm innerhalb weniger Tage völlig aus den Händen gleitet und sich Rat von den Rabbis seiner Gemeinde erhofft. Grotesker, schwarzer Humor vom Feinsten, einfach herrlich.

Mit Hawelka gab es auch schon zwei Auftritte in diesem Jahr: Der etwas unspektakuläre in der TMS an der Uni Hohenheim und der musikalisch sehr gelungene im Clubhaus in Tübingen. An diesem Freitag gehts in den Club Zentral - bin schon gespannt, wie es wird.



P.S.: Vor zwei Tagen habe ich zum zweiten Mal "Inglorious Basterds" gesehen und fand ihn nun deutlich besser als beim ersten Mal!!

Freitag, 15. Januar 2010

Veränderungen

Ja, da ist das neue Jahr gerade mal einen halben Monat alt, schon ist man mittendrin! Eigentlich wollte ich ja um Weihnachten und Neujahr herum einiges schreiben. Wie das eben so ist, hat es nur zu einem halben Eintrag über meine letzten Kinobesuche gereicht, der wahrscheinlich noch eine Zeit lang unter "Entwürfe" gespeichert bleiben wird.

Morgen steht der Umzug an, und somit eine unbestimmte - hoffentlich relativ kurze - internetlose Zeit. Deshalb ein paar Stichworte, über die ich eigentlich ganz gern was geschrieben hätte, es aber gerade einfach nicht hinbekomme:

USA-Reise
Jahresrückblick
Studienrückblick
Jahrzehntrückblick
Letztgelesenen Bücher
Letztgesehene Filme
Letztbesuchte Konzerte
Blog schreiben als Referendar/Lehrer
Beginn des Referendariats

Mal sehen, von was mein nächster Eintrag handeln wird...bin selbst gespannt!