Gedanken, Kommentare, Meinungen zu Aktuellem & Vergangenem oder einfach nur etwas, was wert sein könnte von aller Welt gelesen werden zu können.

Dienstag, 11. September 2012

Die erste Stunde

Das Frühstück viel aus wie oft unter der Woche: Knäckebrot und Kaffee. Viel Kaffee. Natürlich machte ich mir viele Gedanken über die erste Stunde in der neuen Klasse - TG, Klasse 13. Abitur über Literatur, viele verschiedene Arten, diese Literatur zu verstehe und anzunehmen werden irgendwie kanalisiert werden müssen. Müssen sie das? Während diese Gedanken im Kopf schwirrten, stieg ich in den Bus, in den Zug und die Stufen zu meinem Lehrerzimmer hinunter. Die anderen waren im Unterricht, sodass ich in Ruhe kopieren gehen konnte.
Ich ließ mir von Hermann, der die Klasse bisher unterrichtete, den Weg zum Zimmer erklären und war - natürlich - zwei Minuten zu spät. Freundliche, aber vor allem erwartungsvolle Blicke lagen auf mir - das ist immer der spannendste Augenblick. Ein neuer Lehrer, eine neue Klasse - Neugierde, Erwartungen, Vorfreude, Befürchtungen auf beiden Seiten. Ich setzte mich (auch wenn ich währenddessen oder spätestens danach oft dachte, dass das etwas pseudo-locker wirken könnte) auf einen Einzeltisch, den ich zu den Schülern nah heranzog.
Ich stellte mich vor, buchstabierte aus der Gewohnheit von mehr als 20 Jahren meinen Namen, und verwarf meinen Plan, den ich mir am Abend zuvor überlegt hatte, sofort. Was entstand, war eine unglaublich angenehme erste Doppelstunde, in der ich die Schüler, die ich von nun an vier Stunden in der Woche bis zu ihrem Abitur begleiten sollte, versuchte kennenzulernen. Das erschien mir viel wichtiger, als die erste Aufgabe anzugehen, die so noch sechs Tage Zeit hatte zu reifen.

Sonntag, 9. September 2012

Olympia und Fußball

Eine Woche während Olympia in Großbritannien, die Eindrücke waren ganz interessant:

- Akustische Wahrnehmung des Abschluss-Feuerwerks
- Dreimal am Olympia-Stadion vorbeigefahren
- Olympia-Sieg von Chris Hoy im Pub verfolgt
- Festgestellt, dass das Thema Nummer eins bei Taxifahrern in Swansea die anstehende zweite Premier-League-Saison von Swansea ist


Ansonsten haben sich die Eindrücke vom englischen Fußball wieder einmal bestätigt! Vierte Liga, Hereford vs. Macclesfield, 2000 Zuschauer, die Stimmung war im Prinzip peinlich! Einzelne Versuche, Lieder anzustimmen, nach den Toren dann war kurz das Potential zu erkennen. Bei 16 Pfund kann man sich a) wundern, dass 2000 Zuschauer zu solchen Spielen kommen und b) erklären, dass der Altersschnitt relativ hoch ist bzw. keine Konstanz bei den Zuschauern ist.
Dann aber auch wieder erstaunlich, dass zu einem Vorbereitungsspiel wie Swansea gegen Stuttgart doch fast 10 000 Zuschauer kommen. Abseits der großen Clubs besteht also doch noch etwas Hoffnung, dass in diesem großartigem Fußball-Land auf dem Wimbledon-Centre-Court nicht mehr Stimmung herrscht als in den Stadien!

UK-Station IV: Swansea

Wie man mir sagte, sei Swansea die regenreichste Stadt in Großbritannien. Der Plan war daher: Nicht zu Hause bleiben, aber soviel Zeit wie möglich unter einem schützenden Dach verbringen, sprich im Stadion und in Pubs!

In einem der Pubs traf ich auf einen Londoner, den es nach Wales verschlagen hatte, seine Herkunft aber stolz in die Haut einer seiner Arme stechen ließ: Tottenham Hotspurs. Ein Name reichte, um das Eis zu brechen - Jürgen Klinsmann. Bis zu seinem bedauernswerten Wechsel nach München der Lieblingsspieler meiner frühen Fußballjahre, vor allem verfolgte ich sein Gastspiel bei Tottenham, was damals noch nicht so einfach war, aber durch erstaunlich viele Berichte in der sonntäglichen Sportschau erleichtert wurde. Nun war er die Basis für einen tollen weiteren Abend, der auf einer spontanen, eigentlich schon beendeten Geburtstagsparty endete.

Swansea soll ansonsten ganz nett sein!

Donnerstag, 6. September 2012

Hinter der Fassade

stor|nie|ren [ital.] (Kaufmannsspr. rückgängig machen; Buchungsfehler berichtigen); Stor|nie|rung

Manchmal wäre das Leben einfacher, wenn hinter manchen Aktionen eine simple, nüchterne Definition stecken würde.
Aber eine Lösung wäre es zugegebenermaßen nicht.
Also klingen die beiden EPs der wunderbaren Band Oscar And The Wolf, die gestern Abend im Merlin gastierten, durch die heimischen Boxen, anstatt durch die Kopfhörer auf dem Fensterplatz im Großraumabteil.

Mittwoch, 5. September 2012

UK-Station III: Irgendwo in Wales

Der warme Sommerwind vermischte sich mit den Klängen eines schon fast vergessenen Oldies und beide wehten durch die offenen Fenster des alten, schon sehr mitgenommenen Kleinwagens, der sich beherzt den Weg durch die zalreichen Schlaglöcher eines abgelegenen Weges bahnte, in Richtung eines einsam daliegenden Flusses - irgendwo in Wales.