Gedanken, Kommentare, Meinungen zu Aktuellem & Vergangenem oder einfach nur etwas, was wert sein könnte von aller Welt gelesen werden zu können.

Mittwoch, 30. Januar 2008

Alte Freunde

Anfangs fühlte ich mich etwas unwohler als beim Bloc Party-Konzert, auf dem ich schon allein war, was wahrscheinlich mit dem Publikum zu tun hatte, das um mich herum stand. Zwei Pärchen, die aussahen, als kämen sie gerade vom Nobelitaliener, sehr viel junges Publikum (die zwei neben mir schauten die ganze Zeit auf die Uhr, bis der Typ - auch noch Kickers-Fan(!!) - meinte, jetzt wäre kurz vor 11, worauf beide verschwanden). Dann gesellten sich für 10 Minuten noch zwei Besoffene in die Runde, was kurzzeitig zu Iritationen führte, da die Platzrechte um mich herum eigentlich schon verteilt schienen.
Die Vorband "Dag för Dag" konnte dieses dezente Unwohlsein nicht wirklich vertreiben, was einfach an der etwas merkwürdigen Gestalt der Frontfrau lag (groß, hager, schreckliche Prinz-Eisenherz-Frisur). Trotzdem konnten sie mit ein, zwei Songs überzeugen (beeindruckend: der erste Drummer, der Geige spielte!).
Doch als um Viertel nach 10 endlich die "Shout Out Louds" die Bühne betraten, fühlte ich mich wie bei alten Freunden. Und das, obwohl ich von ihnen bisher nur ein paar Songs von myspace und von MotorFM kannte. Sie schafften es, mit ihren wunderbaren Melodien, ihrem herrlichen Sound, grandiosen Indie-Pop-Songs und einem durch und durch charismatischen Sänger mir für 80 Minuten ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern!
Grandios, schön, mitreißend!

Dienstag, 29. Januar 2008

Mauern abreißen


Was den Sonntag als Drittes so interessant machte, war der Fernsehfilm "Das Wunder von Berlin" im ZDF. Vorneweg muss ich sagen, dass ich mich nicht erinnern kann, wann mich ein Fernsehfilm so bewgt, gefesselt und begeistert hat!
Die einzige Kritikpunkt kommt gleich am Anfang, bevor der Film eigentlich losgeht: Der Titel! Sehr unglücklich gewählt, da dieser mehr nach einer SAT.1 "Movie-Premiere" oder was weiß ich klingt. Außerdem hatten wir schon mehrere Wunder: "Das Wunder von Bern", "Das Wunder von Lengede" usw.
Doch davon haben sich hoffentlich nicht viele abschrecken lassen!
Die Handlung: 1988, Marco Kaiser kommt aus seiner Sicht absolut spiesigen Familie. Der Vater (Heino Ferch) hat einen hohen Posten im MfS (Ministerium für Staatssicherheit), die Mutter (Veronica Ferres) war Krankenschwester, der Opa (väterlicherseits) Soldat an der Ostfront. Marco entscheidet sich für ein Punkerleben um gegen dieses Elternhaus zu rebellieren. Auf einem Konzert lernt er Anja (Karoline Herfurth) kennen - und werden bei einer Razzia verhaftet. Sein Vater kann sich solch ein Verhalten des Sohnes in seiner Position nicht erlauben und der Konflikt zwischen Vater und Sohn verschärft sich das erste Mal: Der Vater bietet im Gefängnis an, dass er freigelassen wird, wenn er die drei Jahre Militärdienst absolviert. Marco willigt schließlich unter der Bedingung, dass Anja ebenfalls freigelassen wird, ein.
Während der Militärzeit zieht Anja in das Zimmer von Marco. Jürgen Kaiser (der Familienvater) erhält eine Akte über die "Schwiegertochter", die einige Ungereimtheiten aufweisen.
Die folgende Handlung will ich nicht weiter erzählen - sie ist gespickt mit Konflikten, Problemdarstellungen und klugen Anspielungen (Als der Opa den Fackelzug anlässlich des 40. Jahrestages der DDR im Fernsehen verfolgt, singt er das alte SA-Marsch-Lied mit und meint: "Wie '33, nur dass wir damals durch das Tor liefen!"). Opa Walter (Walter Gwisdek) blickt aber nicht mit einer Verklärung zurück - nein, er ist es, der gewisse Parallelen in der Ausnutzung der Macht erkennt.
Es wird vor allem eines aufgezeigt: Angst. Jeder hat Ängste. Ängste vor der Vergangenheit (hochinteressant - der zweite Vater-Sohn-Konflikt zwischen Jürgen und dem Opa: Jürgen seinem Vater: Wegen dir bin ich doch das geworden, was ich bin!"), Ängste vor der Zukunft! Was wird aus diesem Staat DDR? Dass der überzeugte STASI-Offizier Jürgen Kaiser davor Angst hat, ist nicht sonderlich verwunderlich. Doch bei der Grenzöffnung und angesichts der Begeisterung, mit der die Menschen in die BRD strömen, überfällt auch Hanna Kaiser, die sich für das "Neue Forum" (Bürgerbewegung) aktiv engagiert die Verunsicherung: "Haben wir DAS gewollt"?
Dieser Film zeigt diese Ängste auf. Und was das Wichtige ist: ohne Wertung.
Und er zeigt, dass die vorurteilsfreie Verarbeitung der Geschichte der DDR und der Wiedervereinigung längst noch nicht abgeschlossen ist, ja, eigentlich noch nicht einmal richtig begonnen hat. Denn die muss ohne die Arroganz der der ehemaligen BRD-Bewohner geschehen. Ohne das Zeigen mit dem Finger auf die ehemaligen DDR-Bewohner! Das wurde zum großen Teil 18 Jahre lang verpasst.

Die Auseinandersetzung mit der DDR ist auch aufgrund der zunehmenden Versuche, den Kapitalismus zu hinterfragen, wichtig!

Ein Film, der ein Ansatz sein könnte, diese Auseinandersetzung auf ein neues Niveau zu heben!

Wer sich für dieses Thema weiter interessiert, dem seien noch zwei Bücher wärmstens empfohlen: Christoph Hain - Horns Ende und Thomas Rosenlöcher - Die verkauften Pflastersteine. Dresdener Tagebücher

Wer die Wahl hat...


...hat wohl immer öfter die Qual. Nämlich die Qual der Koalitionsfindung! Was bei der letzten Bundestagswahl schon ein nervtötender Prozess war, wird in Hessen nach der Landtagswahl am Sonntag nicht besser.
Dass Roland Koch schwere Verluste einstecken musste, konnte man im Vorfeld nur hoffen. Ehrlich gesagt wunderte mich, dass er es beim Thema "Gewalt von Ausländern" (oder war es doch "Gewalt von Jugendlichen"??) so weit auf die Spitze trieb. Hat er den Anstand vieler Menschen in Hessen unterschätzt, für die Koch anscheinend unwählbar geworden war? Ich denke ohne dieses Thema wären die Verluste nicht in diesem Maße ausgefallen.
Was nun in den nächsten Tage, Wochen und vielleicht Monaten zu beobachten sein wird, ist das Ergebnis der politischen Parteien-Entwicklung der letzten Jahre. Kurz zusammengefasst: Alle Parteien zur Mitte - teilweiser Auftrieb der Rechten - Gründung der LINKEN - konstante Möglichkeit von fünf Fraktionen
Die beiden großen "Volksparteien" und die FDP mussten schon nach der Etablierung der Grünen die ein oder andere Wählerstimme einbüßen. Mit der LINKEN wird der Kuchen natürlich noch kleiner. Unproblematisch wird es mit der Regierungsbildung nur werden, wenn (wie in Niedersachsen) eine der beiden großen Parteien deutlich vor der anderen liegt.
Unabhängig welche das ist - man sollte es sich fast wünschen. Oder hoffen, dass endlich die Grabenkämpfe zwischen den Parteien aufhören, die so ein bisschen an Kindergarten-Gehabe erinnern: "Neben den setze ich mich aber nicht, nur neben den. Ach, und neben die auch nicht!"
Man muss nicht zum glühenden Anhänger der LINKEN werden. Aber es muss doch möglich sein, eine Partei, die keine anti-demokratischen Grundsätze wie die NPD besitzt, in die politische Diskussion und in den Alltag miteinzubeziehen. Wenn das weiterhin nicht geschieht, wird sich das verstärkt auf den fürchterlichen Ausdruck und Zustand der "Politikverdrossenheit" auswirken.
Ein bekannter Fußballtrainer hat einmal in etwa gesagt: "Qualität kommt von Qual."
Man kann es den Hessen nur wünschen!

Budenzauber

Das war einmal kein typischer fauler Sonntag, an dem man amliebsten nur im bequemen Jogging-Anzug durch die Wohnung schlurft und aus dem Fenster den übriggebliebenen Herbst-Blättern beim Tanz durch das Januar-Grau zuschaut!
Nein, gleich drei Dinge machten diesen Sonntag hochinteressant.

Mein Großcousin Johannes spielt in der D-Kugend des 1.FC Kaiserslautern und hatte mit seiner Mannschaft ein Turnier in Schwaigern (ca. 35 km von Ludwigsburg entfernt). Das nutzten meine Patentante, mein Patenonkel und mein Vater ihn einmal in Aktion zu sehen und moralisch zu unterstützen. Nebenbei habe ich auch mal wieder meinen Cousin gesehen, was leider viel zu selten vorkommt! Und Hut ab - die ca. 11 Jahre alten Kicker haben schon ganz schön was drauf! Leider hat es nicht ganz fürs Finale gereicht, aber es war wirklich beeindruckend, wie abgezockt diese Jungs teilweise schon spielen. Und das ein oder andere Tor von Johannes konnten wir auch noch bejubeln.
Nur noch eine Bemerkung: Manche Eltern der Jungs aus den Dorfmannschaften sollten dringend mit weniger Ernst und Verbissenheit an das Ganze herangehen!

Samstag, 26. Januar 2008

Gedankengänge

Nach dem (wieder einmal) äußerst spannenden, entscheidenden Hauptrundenspiel der deutschen Handball-Nationalmannschaft bei der EM in Norwegen (31:29 gegen Schweden), habe ich aus gut unterrichteten Kreisen gehört, dass die Mannschaft nach dem Spiel in einem Fast-Food-Restaurant eingekehrt sind, um mal ein paar ordentliche Burger zu essen. Dies sei inzwischen nach jedem Einzug in ein Halbfinale zur Tradition geworden.
Und?
Tja, zunächst frage ich mich doch langsam, ob dieses Gejammer der ach so überbelasteten Profi-Fußballer nicht etwas unglaubwürdig wird! Gut, es sind andere Bewegungsabläufe, andere Belastungen usw. Trotzdem hört man von den Handballern nie ein Ton des Jammerns - man spielt einfach!
Dann habe ich mich gefragt, was für eine mittlere Staatskrise es auslösen würde, wenn die Bevölkerung herausfände, dass die Fußball-Nationalmannschaft am Abend ihres Halbfinaleinzugs, und zwei Tage vor diesem Halbfinale, bei der EM im Juni abends noch ordentlich ein paar Big Macs verdrücken würde. Ich tippe auf eine tagelange Diskussion (unter der fachlich kompetenten Leitung der Bild) mit Zwischenrufen des Bundestagspräsidenten Lammert oder dem inzwischen beim DSF-Doppelpass fest integrierten Eike Immel (der sich nach zwei Sendungen gerne wieder in irgendeinen Dschungel dieser Welt wünschen würde) und einer zu diesem Thema ausgestrahlten Sendung von "Hart aber Fair"!
Nebenbei - diese Aktion werden viele Nachtschwärmer als dankbare Gewissensberuhigung anführen, wenn sie (wie ich heute) morgens um vier an der Imbissbude stehen und ne ordentliche Pommes rot-weis zu sich nehmen: "Hey, was die Handballer nach einem anstrengenden Abend machen, kann für mich nicht schlecht sein". (Nebenbei ist mir heute beim Aufstehen der Gedanke gekommen, dass ich mich nicht mehr über die Stuttgarter Verhältnisse beim nächtlichen Heimkommen nach dem letzten Nachtbus beschweren sollte - ab halb 5 fahren regelmäßig wieder die U-Bahnen!)
Und drittens denke ich mir: Verdammt - warum ist fast jedes Handballspiel ein Krimi - und jedes zweite Fußballspiel eine Rosamunde-Pilcher-Verfilmung?
So, das waren also meine Gedanken nach dem Aufstehen. Jetzt höre ich die lauten Rufe der Linguistik-Aufsätze und der am Mittwoch mit dem Pokalspiel beginnenden Bundesliga-Rückrunde!
P.S.: Heute 18 Uhr - Handball-EM-Halbfinale - GER:DEN!!

Freitag, 25. Januar 2008

Marathon

Nein, keine Angst, nicht die berühmten 42,7 km sind gemeint, sondern meine fünf Referate in drei Wochen. Da ich ja aus diversen Gründen im November und Dezember nicht so viel Zeit für Referate hatte, fanden sich eben nun im Januar plötzlich fünf Referatstermin in meinem Kalender!
Darunter so spannende Themen wie "Die Edelsteinmetaphorik im Mittelalter" in Mediavistik oder eins über den Aufsatz "so oder so und so weiter - Die Schwierigkeiten der Wortklassifizierung" in Linguistik! Außerdem die Leitung einer Sitzung des interdisziplinären (Germanistik & Geschichte) Seminars zur Politik und Literatur der DDR, wobei ich mich mit dem wirklich interessanten Dramatiker Heiner Müller und seinem ebenfalls interessantes Stück "Germania Tod in Berlin" beschäftigte. Am Montag dann noch eine kurze Präsentation in Pädagogik und am Mittwoch zum Abschluss noch ein Referat in Fachdidaktik Deutsch zum Thema "Hypertexte".
Trotzdem muss ich sagen, dass mir mein Studium schon lange nicht mehr so viel Spaß gemacht hat (abgesehen von den Gedanken an die Schreibaufgabe für die Semesterferien in Mediavistik!!). Vielleicht liegt das daran, dass ich gerade eine gesunde Mischung aus Studium und Freizeit finde. So stehen neben den beiden Referaten nämlich noch ein Konzert und eine Lesung an. Es wird also wieder eine abwechslungsreiche Woche!

Drachenläufer


Zwei der im vorletzten Eintarg angekündigten Filme habe ich nun also gesehen und die Zwischenbilanz fällt durchweg positiv aus.
Der in den Feuilletons zahlreich besprochene Film "Der Drachenläufer" ist eine wunderbare Geschichte über Freundschaft, Verrat und den Versuch der Wiedergutmachung.
Der Film beginnt in der Gegenwart mit einem Anruf für Ali, der in den USA gerade seinen ersten Roman veröffentlicht hat. Ein alter Freund seines Vaters bittet ihn darum, nach Afghanistan zu kommen um etwas gutzumachen.

Rückblende

Die zwei Jungen Ali und Hassan sind zwei unzertrennliche Freunde im Kabul der 70er-Jahre. Nicht nur beim jährlichen Drachentunier bilden sie ein festes Team. Dieser scheinbare Bund fürs Leben erfährt eine jähe Zäsur, als Hassan aufgrund seiner Herkunft (Shiite) von älteren Jungs vergewaltigt wird und Ali aus einem Versteck heraus zusieht und nicht eingreift. Sein Gewissen ist von da an so belastet, dass er schließlich versucht Hassan, dessen Vater als Hausangestellter bei Alis Vater (Baba) arbeitet, einem Diebstahl zu bezichtigen, den dieser nicht begangen hat. Aufgrund der Demütigung beschließt Hassans Vater zusammen mit seinem Sohn das Anwesen zu verlassen. Es folgt eine dramatische Flucht Babas mit seinem Sohn vor den einrückenden Sowjets in die USA, worauf die Geschichte, was aus den beiden dort wird, bis zu dem Anruf aus der ersten Szene erzählt.

Ali erfährt von dem Schicksal seines früheren Freundes und geht der Bitte nach, Hassans Sohn aus dem von den Taliban beherrschten Kabul zu retten, wobei er mehrere schockierende Erfahrungen machen muss.

Der Film gibt einen eindrucksvollen Eindruck des Landes Afghanistan und vor allem der Stadt Kabul, wie wir sie heute nicht mehr kennen. Eine bunte, fröhliche und lebendige Stadt. Er zeigt in späteren Szenen die menschenverachtende Brutalität der Taliban auf. Er stellt ohne Wertung die afghanische Gemeinschaft in den USA dar. Und er wartet mit unglaublich guten Schauspielern auf, insbesondere den beiden afghanischen Kindern, die Ali und Hassan spielen, aber auch Homayon Ershadi, der Baba, den Vater Alis verkörpert.

Absolut sehenswert!

Montag, 21. Januar 2008

Nichts als Musik!


Die Publikumszusammensetzung an einem Montagnachmittag ist schon recht erstaunlich. Ich dürfte mit Abstand der Jüngste gewesen sein, der um Viertel vor 5 den Weg ins Kino gefunden hatte, um sich einen Streifen über einen Songwriter und eine Pianisten in Dublin anzusehen.

Man sollte auf jeden Fall gleich zu Beginn sagen, dass man sich diesen Film nur anschauen sollte, wenn es einem nichts ausmacht mehr als die Hälfte der Zeit Songs zu hören. Ja - hören! Die Musik, konkret die Songs von Glen Hansard (zusammen mit dem Regisseur John Carney Bandmitglied der früheren Band "The Frames") ist die eigentliche Hauptdarstellerin dieses Films - allerdings nicht wie bei Musikfilmen wie "Almost Famous" oder "Wie im Himmel", bei denen die Film ebenfalls die Hauptrolle spielt. In "Once" singt Hansard, der einen Straßenmusiker spielt, der nebenbei im Geschäft seines Vaters Staubsauger repariert, in manchen Szenen seine kompletten Songs. Dabei ist er entweder den ganzen Song über in alleine auf der Straße zu sehen, oder dabei, wie er sich Videoaufnahmen seiner Ex-Freundin ansieht, die ihn verlassen hat. Oder wie er von der tschechischen Pianistin, die er kennenlernt in einem Musikgeschäft am Klavier begleitet wird.
Daneben entwickelt sich eine liebenswürdige Geschichte zwischen den beiden. Man könnte es Liebesgeschichte nennen - aber eben nicht die klassische Kitschvariante, wie man sie ziemlich genau vor einem Jahr in "Music and Lyrics" (Hugh Grant/Drew Barrimore) ertragen musste.
Nein, es ist eine Geschichte über zwei Menschen, die sich zufällig begegnen und feststellen, dass die Musik sie verbindet. Der Film wurde angeblich in zwei Wochen mit einem Budget von 180.000 Euro gedreht. Dieses Nicht-perfekt-sein verleiht dem Film jedoch eine Wärme und Authentizität, wie sie wohl in einer durchgestylten Fassung nicht vorgekommen wäre.
Die Songs erinnern von ihrem Sound sehr stark an den, ebenfalls irischen, Songwriter Damien Rice - fast schon ein wenig zu stark.
Nichtsdestotrotz: Ein schöner Film für einen einsamen Montagnschmittag!

Dienstag, 15. Januar 2008

K & K

Nein, nun folgt keine Abhandlung über die K&K-Monarchie! Nur ein kleiner Rückblick auf den letzten Kino- und Konzertbesuch.
Kino: Berlin am Meer
Nette Komödie über ein paar Studenten in Berlin. Darunter zwei DJs, einer gespielt von Robert Stadlober, die Berlins Szene-Clubs auflegen, ein mäßig erfolgreicher Medizin-Student, dessen Schwester aus München zu Besuch kommt und für viel Gefühlschaos sorgt. Der Film hätte Chancen gehabt und hat auch Ansätze richtig cool zu sein - doch die hat er einfach nicht genutzt und so bleibt es ein Film für einen netten, gemütlichen Kinoabend (außerdem nimmt man Stadlober einfach keinen Studenten ab, da er immer noch aussieht wie 18!)!
Die Hoffnung auf tolle Filme liegt in den nächsten Wochen: Once, Drachenläufer, Leergut, Blindsight!

Konzert: Staatsorchester Stuttgart - Filmmusik
Mein erstes klassisches Konzert, auch wenn alle Klassik-Puristen wahrscheinlich die Hände über den Köpfen zusammenschlagen werden!
Ein Sonderkonzert in der Staatsoper, Sonntag Vormittag. Und es war einfach herrlich! Einerseits ist solch ein Orchester einfach ein beeindruckendes Klang- und Hörerlebnis! Andererseits war die Musik richtig toll. Beginnend mit "Also sprach Zarathustra", das einem live in Reihe 7 eine Gänsehaut einbringt und weiter mit toller und wunderschöner Filmmusik: Spider Man, Harry Potter, Star Wars, Fluch der Karibik, Psycho und der Ungarische Tanz Nr.5, der zu einem Filmausschnitt aus "Der große Diktator" gespielt wurde, in dem Charlie Chaplin sogenanntes "Mickey-Mousing" spielt: D.h. er bewegt sich passend zu der Musik - Genial!!
Dazu unterhaltsame Einführungen zu jedem Stück von einem Schauspieler und ein begeistertes, überwiegend junges Publikum.

Magic


Das neue Jahr hat kulturell eigentlich ziemlich gut begonnen und verspricht in dieser Hinsicht ein ähnlich gutes zu werden wie 2007!
Das erste, was mich begeistert hat, war das neue Album des Altmeisters Bruce Springsteen: Magic
Ich hätte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass mich ein Album (ich denke bei Springsteen ist dieser etwas aus der Mode gekommener Begriff angebracht) vom "Boss" noch einmal so fesselt. Das erste Stück, ein typischer, straight gespielter Rocksong, "Radio Nowhere". Man hat bei allen 12 Songs irgendwie den Eindruck, dass da jemand überraschend wieder ins Grübeln gekommen ist und Fragen stellt. Unbequeme, aber wichtige Fragen. Dass dies Springsteen passiert - auch das konnte man nach dem Album "The Rising" nicht unbedingt erwarten.
Das Lied, das allerdings am häufigsten durch unsere WG dröhnt, ist "Gypsy Biker", was an der Akkordfolge, bzw. am letzten Akkord einer Verszeile liegt, der einfach unter die Haut geht und diese fragende, zweifelnde Stimmung des Albums auf den Punkt bringt. Die verbale Leitfrage findet sich wohl in dem Song "Last To Die":

"Who'll be the last to die for a mistake [...] whose blood will spill, whose heart will break"

Freitag, 11. Januar 2008

Zeit zum Lesen

Die wünscht man sich eigentlich immer und man könnte ständig ein wenig mehr davon haben. Seit dem ersten Januar bekomme ich dafür die ZEIT frei nach Hause und ich muss sagen, dass sie es wirklich schafft, dass man sich mehr Zeit nimmt zu lesen. Man kann gar nicht anders! Auf den ca. 70 großen(!!) Seiten springen einem zahlreiche wirklich lesenswerte Artikel entgegen, die man unbedingt verschlingen will! Das war ich nach zwei Jahren SPIEGEL gar nicht mehr gewohnt!

Neu und alt

Das neue Jahr ist schon nicht mehr ganz so neu - es ist immerhin schon der 11. Januar! 2007 ist schon wieder Geschichte, passé, so gut wie vergessen.
Dabei war es, rein persönlich gesehen, ein höchst erfreuliches Jahr: Heidelberg, Großes Latinum, Nordsee, Meister, England, Glasgow, Barcelona.
Nicht schlecht für 12 Monate und irgendwie ist die Spannung beachtlich hoch, was dieses Jahr 2008 so bringen wird: England, Dublin, Wien, Italien, Zula ...