Gedanken, Kommentare, Meinungen zu Aktuellem & Vergangenem oder einfach nur etwas, was wert sein könnte von aller Welt gelesen werden zu können.

Samstag, 22. Dezember 2007

Nahendes Ende?

Als erstes möchte ich auf einen Artikel von der Homepage des Fan-Magazins 11Freunde verweisen: http://www.11freunde.de/bundesligen/107267

Dieser Artikel bringt einiges auf den Punkt, was mich seit einiger Zeit zum Thema Fußball beschäftigt. Und nicht nur mich. Auf unserer Fanclub-Weihnachtsfeier oder auf dem Rückflug nach Barcelona, entwickelten sich interessante Gespräche über die bisher erreichte und zukünftige Entwicklung im Fußball allgemein und in Deutschland speziell. Die Aussichten sind nach Meinung aller nicht sehr vielversprechend und nach jetzigem Stand wird dem Sport, wie wir ihn lieben gelernt haben, nicht mehr viel Zeit gegeben!
Zu viel hat sich in den letzten Jahren verändert. Das Schlimme ist: Schleichend verändert! Es fing alles ganz harmlos an. Hier ein paar höhere Werbebanden, dort ein weiteres Stadion, dessen Namensrechte von einem Sponsor gekauft wurde usw. Wir haben es nicht wahrgenommen, oder wollten es vielleicht auch nicht wahrnehmen. Doch langsam geht einem ein Licht auf. Es fing an vielleicht vor zwei oder drei Jahren an, als mir auffiel, dass die Musik (die dazu noch meistens schlecht ist) immer lauter wird. Aber das war nur der Anfang hin zu "Fußball als Event". Wieviele Zuschauer gehen heute in der Bundesliga in die jeweiligen "Arenen", um "auch mal zum Fußball zu gehen"?
Ich will nicht alles wiederholen, was in dem Artikel steht. In einem Punkt stimme ich mit diesem nicht ganz überein: Die Rolle der Ultras. Auch wenn man über diesen Gedanken des Artikels sicher nachdenken muss, so sehe ich die (friedliche) Ultra-Bewegung doch eher als Bewahrer des Fußballs, die sich eben nicht jede Kommerzialisierung bieten lassen...oder doch?
Wann ist bei mir das Ende der Fahnenstange erreicht? Definitiv, wenn es an den Vereinsnamen geht. Und Utopie ist das wohl nicht mehr, wenn es nach dem ach so gelobten DFB-Präsidenten Zwanziger geht. http://www.sportgericht.de/sportrecht-newstext-8887-.html
Und was wäre, wenn ein Investor sich anschicken würde, den Verein zu übernehmen? Wären wir so mutig und konsequent wie etliche Fans von Manchester United, die am Tag der Übernahme des Clubs durch einen US-Investor einen neuen Verein gründeten, den FC United of Manchester? Der Verein spielt vor drei bis viertausend Fans und ist mittlerweile von der zehnten bis in die achte Liga aufgestiegen. Die Sportschau brachte am heutigen Sonntag einen eindrucksvollen Bericht dazu. Vor allem waren die Aussagen der befragten Fans eindeutig. Die Preise seien zu hoch (60-70€/Spiel) und der Fußball wäre einfach nicht mehr "echt" gewesen. Leicht ist es trotzdem keinem gefallen - viele Erinnerungen hängen am "alten" Verein.

Was kann man gegen diese Entwicklung tun? Lässt sie sich aufhalten? Ich denke nicht. Sie wird weitergehen, bis vielleicht etwas spektakuläres seitens der Fans passiert. So etwas wie in Manchester.
Die wahren Fans sind jedenfalls nur noch geduldet, was die Hoeneß-Rede bewies - und ich bin sicher, dass das nur die Spitze des Eisberges ist. Im Grunde werden die meisten Manager der Clubs so denken: "Was glaubt ihr eigentlich, wer ihr seid?"

Dieser Eindruck verstärkt sich bei mir immer mehr.

Leider!

Sonntag, 16. Dezember 2007

Barcelona

Der Fußball dieser Champions-League-Saison wird es also nicht schaffen, sich in mein Gedächtnis einzubrennen, um in ruhigen Minuten des Alltags plötzlich als Tagtraum aus der Vergangenheit aufzutauchen. Dafür aber zwei Reisen, die ich aus diesem Anlass erlebt habe. Die erste war die Tour zusammen mit Elmar nach London, Edinburgh und Glasgow. Die zweite führte mich dieses Mal nach Barcelona (die Busfahrt nach Lyon ist unter dem Stichwort „Auswärtsfahrt“ abgehakt).
Dieses Mal unternahmen Elmar, Lars und ich die Tour, und wir erlebten drei wunderschöne, erlebnisreiche Tage in dieser interessanten Stadt.
Es hat einfach alles gepasst. Ein sehr entspanntes Sightseeing, bedingt durch das Bewusstsein, dass wir drei ganze Tage Zeit haben werden. Nach unserer Ankunft am Dienstag Vormittag, dem Beziehen unseres Hostels und der ersten Begutachtung des sich in der Nähe befindlichen Camp Nou

, machten wir uns auf, die Altstadt zu erkunden. Was mir als erstes auffiel, waren die zahlreichen kleinen, schmalen Gassen, die sich von der Rambla weg in die Altstadt schlängelten.

Wir besuchten die alte und wunderschöne Kathedrale Barcelonas

,gingen stilvoll ein spanisches Menü essen (nach halbstündigem Brüten über die spanische und englische Speisekarte) und trafen uns dann mit den anderen (Nussi, Pete und Timo), die eine spätere Flugverbindung wählten, um einen klasse Abend in diversen Kneipen und Bars zu verbringen. Dabei schwankte der Bierpreis von zwischen einem Euro und 5,70 €. Na gut, irgendwann muss man mal auf Touristen-Nepp hereinfallen. Der Abend endete mit einem längeren Fußmarsch zurück zum Hostel (ja, nicht nur in Stuttgart ist nach halb eins Schicht im U-Bahn-Schacht!).
Am nächsten Tag bestiegen Elmar, Lars und ich den Berg (auch das erinnerte entfernt an Stuttgart – die Kessellage
;
nur ist unser Fernsehturm einfach viel schöner!), auf dem die Festung Barcelona steht und gingen weiter, am Olympiastadion und dem Nationalmuseum vorbei,

wieder in die Stadt. Ich sagte ja bereits, dass mich die Gassen der Altstadt absolut angetan haben. So machte ich mich nachmittags nochmals zu einem Spaziergang durch diese auf.

Auf dem Weg durch die Gassen, in denen Licht und Schatten toll ineinander übergingen, fühlte ich mich richtig wohl. Mit dem Gedanken, Mitten im Dezember einfach mal nach Barcelona fliegen zu können und durch diese Stadt zu schlendern, ohne jegliche Gedanken an daheim, an die Uni und was alles demnächst zu tun ist. Nein, einfach gehen, schauen, staunen und richtig diese Zeit genießen. Dieses Gefühl, die zu Verügung stehende Zeit gerade intensiv zu genießen, hat mich dann auch in einem wunderschönen, sonnendurchfluteten und mit Mandarinenbäumen gespickten Innenhof einer Hochschule veranlasst, mich gegenüber einer Gitarrenspielerin auf eine Bank zu sitzen und ihr zuzuhören, wie sie unter anderem Songs von Damien Rice spielte und sang. Auch dass ich sie ansprach, wird mit dieser inneren Zufriedenheit des Augenblicks zu tun haben. Es stellte sich heraus, dass sie Irin ist und seit drei Wochen wegen ihrer Freundin in Barcelona ist. Wir unterhielten uns über Musik, Bands und Konzerte und zwischendurch spielte sie noch ein paar Songs. Ich denke, ich habe das gemacht, um einfach die Chance wahrzunehmen, die sich mir und meiner Generation durch die ungeheure Mobilität bietet. In andere Länder zu reisen, Städte zu erkunden und dann noch neue Leute kennenzulernen. Diese Chance sollte man einfach nutzen. Deshalb fand ich auch diesen Tripp so toll: Es gibt nichts schöneres, als für einige Zeit dem Alltag zu entfliehen, und dabei auch noch eine neue Stadt zu entdecken.
Das Spiel abends lasse ich außen vor, es genügt, wenn man das Ergebnis weiß (okay, nebenbei: wir durften immerhin einmal in Camp Nou eine Führung bejubeln – das kann auch nicht jeder von sich behaupten!). Das Stadion: beeindruckend groß!

Die Stimmung darin: beeindruckend schlecht! Alles in allem: muss nicht noch einmal sein (vor allem wenn man an den obersten rand dieser Schüssel verfrachtet wird – mit Blick über die Stadt). Danach wieder in die Stadt auf das ein oder andere Bierchen.
Am Donnerstag mussten die anderen drei schon wieder früh zurückfliegen, wohingegen uns noch ein schöner Tag bleib, den wir zu einem gemütlichen Spaziergang durch die Stadt mit Ziel Strand nutzten, vorbei am Triumphbogen und Justizpalast.

Auch die Zeit am Strand konnte ich richtig genießen und die Gedanken abschalten. Nur in T-Shirt, Pulli und barfuß machten wir es uns im Sand bequem, tranken gemütlich ein Bierchen, dösten vor uns hin und liefen am Wasser entlang – herrlich!

Dann waren sie auch schon zu Ende – drei wunderschöne Tage in Barcelona!


P.S.: Danke an Elmar & Lars für die tolle Zeit!

P.P.S.: Danke natürlich auch an die zweite Crew – Nussi, Pede & Timo!

Europapokal


So, das war sie also: Die Champions League 07/08. Fünf Niederlagen und ein Sieg. Mehr als dürftig – richtig enttäuschend. Wird mir deshalb vielleicht dieses Mal nicht der Fußball in Erinnerung bleiben? So war es nämlich 03/04, als der VfB das Achtelfinale erreichte. Berauschende Fußballnächte in Glasgow (das erste CL-Spiel überhaupt, knapp 1-2 verloren) oder gegen ManU (2-1 – wohl eine der herrlichsten Fußballabende in Stuttgart).
Und diesmal? Wieder 1-2 (und wieder nach Führung) bei den Rangers verloren, 0-2 gegen eine völlig überlegene Elf aus Barcelona, deren Fußball von einem anderen Stern zu kommen schien, 0-3 gegen Lyon, das entscheidende 2-4 in Lyon, der einzige mühsame Sieg gegen Glasgow (3-2) und das letzte Spiel in Barcelona (1-3).
Der VfB ist sehr weit von seiner Form der vergangenen Saison entfernt. An was das liegt, kann ich nicht sagen. Das Beispiel der Spielzeit 03/04 belegt, dass es auch mit Europapokal-“Belastung“ geht. Wobei, können denn CL-Spiele eine Belastung sein? Wird die zusätzliche Anstrengung nicht vielleicht durch Euphorie und Adrenalin wettgemacht? Wohl nicht. Wer das letzte Spiel der Vorrunde am Samstag in Bielefeld gesehen hat, muss sich ernsthaft fragen, was mit dem Team los ist. Oder muss man hier schon einhaken? Ist die Mannschaft nicht mehr „ein Team“, wie in der letzten Saison, als man so ein Spiel mit Wille, Konzentration und erzwungenes Glück noch gewann? Hier jetzt alle möglichen Faktoren aufzuzählen, wäre müsig und ist auch nicht der richtige Ort. Es bleibt zu hoffen, dass das Feuer und die Begeisterung in der Rückrunde vielleicht wieder ein Team entstehen lassen!

Samstag, 8. Dezember 2007

Liebe GEZ,

seit Januar 2006 zahle ich für ein äußerst mäßiges Fernseh- und Radioprogramm 17,53 € im Monat! Seitdem kam viermal (!) ein Schreiben an meine Mutter (!!), mit der Frage, ob ich (!!!) alle Geräte angegeben hätte!

Was macht Ihr eigentlich da in euren Büros 365 Tage im Jahr? Wahlweise Leute aus der Kartei suchen, denen man sinnlos auf die Nerven geht?

Mein Fernseher lügt - nicht ich!

Freitag, 7. Dezember 2007

15


Morgen fährt sie also das letzte Mal, die Linie 15. Vom Norden bis zum Fernsehturm - einmal quer durch Stuttgart. Schön war es, wie die letzte der alten Straßenbahn-Baureihe zum Fernsehturm hochächzte, vorbei an schönen alten Gebäuden und urigen Gärten. Bereit steht die moderne U15.

Schade.

Schee wars!

Montag, 3. Dezember 2007

Alte Wunde...

...neu aufgerissen!
Mein Verarbeitungsprozess ob meines abhanden gekommenen ibooks war ganz gut vorangeschritten (wobei die verlorene itunes-library doch am meisten schmezt!), als letzte Woche ein Brief der Landesbibliothek hereinflatterte: In meinem Rucksack befanden sich naemlich noch zwei deren Buecher, fuer die sie jetzt, da es sie leider nicht mehr zu kaufen gibt und kopiert werden muessen, 141 € wollen!!! Damit schraubt sich der materielle Verlust auf satte 1000 Steine, was ja auch irgendwie ne nette Summe ist!
Jedenfalls werde ich da mal nachfragen, warum die Kopien mit je 10 Cent berechnet werden! Das kostet eine Kopie dort fuer Benutzer, aber die Bibliothek an sich wird das sicher nicht so viel kosten!
Abwarten.

Stoebern, lesen, eintauchen


Nur noch wenige Tage (bis zum 9.12.) dauern sie an, aber trotzdem will ich noch auf sie hinweisen. Sie sind ein jahrelanger Fixpunkt fuer mich am Uebergang von Herbst in den Winter: die Stuttgarter Buchwochen im Haus der Wirtschaft. Das ist ein Nachmittag voller neu zu entdeckenden Buechern, die man selbst lesen will oder die man vielleicht zu Weihnachten gerne verschenken moechte. Auch interessant: Die seit einigen Jahren stattindende Ausstellung der ausgezeichneten und zur Wahl gestandenen Bildbaende!
Wichtiger Tipp: Viel Zeit mitbringen und Papier und Stift!

Wallis Bird

Wallis Birdhabe ich nun schon xum dritten Mal live erlebt und ich war ueberrascht, wie kurzweilig es trotzdem wieder war.
Das erste Mal war beim Ausscheidungswettbewerb von Beck's On Stage 2006 in der Rofa, das zweite Mal auf dem Southside im gleichen Jahr und eben letzten Mittwoch in der Roehre.
Wallis Bird ist eine irische Saengerin, 24 Jahre alt, mit einer unheimlich tollen Stimme. Einer Stimme, die ruhigen Songs eine melancholische Klarheit verleiht, die an Eva Cassidy erinnert und bei druckvollen Uptempo-Nummern an Janis Joplin. Dabei spielt sie immer eine mitreisende Akkustik-Gitarre und wird praezise begleitet von zwei deutschen Bruedern an den Drums und am Bass.
Das ganze ist eine unheimlich entspannte, legere Vorstellung, die der Band richtig Spass zu machen scheint, auch wenn die Roehre leider nicht mal zur Haelfte gefuellt war. Dazu kommt eine wie entfesselt zwischen den Songs dreinquasselnde Wallis Bird, die vielleicht dadurch ihre Nervositaet ueberspielen will, was sie aber eigentlich ueberhaupt nicht noetig haette, denn schon beim ersten Ton des naechsten Tons ist sie wieder praesent und zieht die Leute mit ihrer abwechslungsreichen Stimme voellig in ihren Bann!