Gedanken, Kommentare, Meinungen zu Aktuellem & Vergangenem oder einfach nur etwas, was wert sein könnte von aller Welt gelesen werden zu können.

Montag, 9. April 2012

Noch 'n Gedicht

Welttheater

Sollte es einen Regisseur zu diesem ganzen Theater geben, er müsste sehr an diesem Stück hängen.
Sollte es ein Publikum geben, es müsste sich langweilen.
Sollte es eine Kritik geben, es würde die Frage gestellt, wann dieses Stück endlich abgesetzt würde.
Es gibt Schauspieler, die meinen, eine Uraufführung zu spielen –
doch es ist nur eine neue Inszenierung.

Mittwoch, 4. April 2012

Unbeschreiblich

Es ist wie eine Explosion. Von einem auf den anderen Augenblick. Vielleicht kündigt es sich für zwei, drei oder vier Sekunden an. Man hofft so sehr, dass es passieren wird, dass „hoffen“ eigentlich ein viel zu schwaches Wort dafür ist. Man weiß einfach nicht, was als nächstes passieren wird. Kommt es zu diesem rauschhaften Erlebnis? Oder wird diese unbändige Hoffnung, es solle geschehen, in zwei Sekunden durch ein Gefühl der Enttäuschung abgelöst?

Und dann geschieht es und man weiß nicht, wohin mit seinen Emotionen, mit sich selbst. Man hört für unendliche zehn oder 15 Sekunden einfach auf zu denken und schreit undefinierte Geräusche, wenn man denn die Kraft aufbringt, zu schreien. Und das 6000-fach verstärkt bewirkt einen Sog, der für kurze Zeit alles außer Kontrolle geraten lässt. Ekstatisch verzerrte Gesichter von Freunden, mit denen man schon zehntausende von Kilometern zurückgelegt hat. Von vereinzelten Fremden, denen man nie mehr so nah kommen wird. Dazwischen für einen winzigen Moment millionenschwere Spieler, die wie Kinder vor diesem eingzäunten Torso übereinanderfliegen.

Und dieses unkontrollierbare Chaos von Emotionen lichtet sich ganz allmählich, es kommt wieder so etwas wie eine Struktur in das Ganze...zunächst nicht wahrnehmbar, aber dann doch unüberhörbar formiert sich ein 6000-Kehlen-Chor, der anfängt, unbändig zu singen, ein Lied in die flutlichtdurchflutete Nacht hinauszuschmettern. Jetzt spürt man den Schweiß, der einem den Rücken hinunterläuft und hört seine eigene Stimme in diesem mit nichts zu vergleichenden Gesang aufgehen.