Gedanken, Kommentare, Meinungen zu Aktuellem & Vergangenem oder einfach nur etwas, was wert sein könnte von aller Welt gelesen werden zu können.

Donnerstag, 27. August 2009

Wahlfang

Noch genau einen Monat bis zur Bundestagswahl. Meiner Meinung einer der wichtigsten, bei der ich teilnehmen werde, denn die Themen, um die es geht, sind grundlegend für die kommenden Generationen und können nicht weiter halbherzig (und das ist schon übertrieben) angegangen werden: Dienstwagennutzung, Essen im Kanzleramt, das Decolltée der Kanzlerin, die Koteletten von Özdemir usw.

Warum hat Hape Kerkelings Film Erfolg? Weil viele die Inhaltsleere der politischen Parolen erkannt haben, und sich mitfreuen wollen, wie diese vor einer großen Öffentlichkeit selbst ins Lächerliche gezogen werden. Es ist herrscht irgendwie eine seltsame Stimmung vor dieser Wahl. Kann man Plakate mit völlig abgedroschenen Slogans wie "Mehr Netto vom Brutto" noch ernst nehmen? Bzw. die Parteien, die dahinter stecken?

Man kann nur hoffen, dass sich sich nicht zu viele potentielle Wähler abschrecken lassen von dem derzeitigen Sommertheater.

Was ich eigentlich posten wollte, ist ein Wahlkampfspot der anderen Art. Ich weiß, dass die Leserschaft dieses Blogs nicht die Hauptzielgruppe ist - trotzdem möchte ich auf ihn aufmerksam machen, da ich es toll finde, wenn Künstler ihren Bekanntheitsstatus für die Wahl an sich und somit für den demokratischen Prozess einsetzen!

Dienstag, 18. August 2009

Zugfahrt

Sie betrat den Zug und setzte sich in den oberen Teil des Wagens, der um diese Uhrzeit doch noch recht gut gefüllt war. Das Buch, das sie dabei hatte, wollte sie jetzt nicht weiterlesen. Irgendwie kam sie nicht richtig in die Geschichte rein. Eine Chance von 20 Seiten sollte der Roman noch bekommen, mehr auf keinen Fall. Sie kramte in ihrer Tasche um stattdessen ihren MP3-Player herauszuholen. Gerade als sie nach einer halben Ewigkeit das Kabelgewirr der Kopfhörer entworren hatte, fiel ihr ein, dass die Batterien schon auf dem Hinweg am Morgen ihren Dienst quittiert hatten. Leicht genervt, und verärgert darüber nicht an neue gedacht zu haben, starrte sie in die Richtung des Typen auf der anderen Seite des Ganges. Erst nach einer Weile fiel ihr dessen durchaus als interessiert zu bezeichnenden Blick auf und sie sah, hastiger als es beabsichtigt war, schnell weg und aus dem Fenster hinaus. An was hatte sie gerade gedacht? Etwas verwirrt versuchte sie trotz der Spiegelung etwas in der draußen vorbeirauschenden Dunkelheit zu erkennen – mehr als ein paar vereinzelte Lichter waren dies nicht. Ein letzter mürrischer Gedanke an das zu grelle Licht im Abteil – dann kam der Gedanke von eben zurück. Sie hatte ihn heute Abend wieder daran erinnert: ein Buch wollte er irgendwann einmal schreiben. Ihm fiel es wieder ein. Diese Idee spukte in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder durch seinen Kopf. Heute dachte er an seine kürzliche Idee einen Roman aus ihrer Perspektive zu schreiben. Warum? Warum diese Gedanken an Dinge, von denen er meint, dass sie irgendwie gemacht werden müssen? War das etwa sein Problem zum Ende hin? Vielleicht ein Teil des Problems. Wie oft hatte sie sich z.B. das Gejammer über die Sache mit dem Ausland anhören müssen. Sie hatte es zum Schluss nicht mehr hören können und war jedes Mal schon im Voraus in der Lage zu erahnen, wann dieses Thema wieder aufkommen würde. Dieses Selbstmitleid, in dem er es genoss sich zu winden – so schien es wenigstens. Und immer versuchte sie ihn aufzubauen. Wo war diese Anfälligkeit für Melancholie heute? Einen kurzen Moment lang dachte sie, dass sie ihn wieder dazu gebracht hätte. Zu diesem Grübeln, diesem versonnenen Schweigen. Natürlich hatte sie zuviel geredet. Aber was heißt „zuviel“? Er hatte ja selbst das Thema angesprochen und sie sagte einfach, was sie dachte und fühlte. Das war nicht geplant. Sie setzte sich ja nicht einen Tag vorher hin und schrieb sich ein Konzept für ein mögliches Gespräch, das so womöglich gar nicht stattfinden würde. So natürlich nicht. Aber so ähnlich. Ja, das hatte sie schon irgendwie vermutet. Aber sein Schweigen war heute irgendwie anders. Da war weniger Stirnrunzeln, weniger Seufzen und keine herabhängenden Schultern. Überhaupt, er wirkte irgendwie verändert. Das merkte sie schon als er über die Straße ging und die letzten Schritte auf sie zukam. Sie sah ihn schon vorher und aus einem unbestimmten Grund fing sie an irgendetwas, von dem sie selber nicht wusste, was es sein sollte, in ihrer Tasche zu suchen, bis er vor ihr stand. Es war irgendwie alles: Bis vor Kurzem hätte er sich nie so gekleidet; er war locker; er lachte. Vielleicht eine Spur zu locker? Wirkte es nicht etwas zu von sich selbst eingenommen, zu überheblich, so wie er sich gab? Oder war dieser Gedanke nun doch nicht gerecht?
Der Zug fuhr an und eine Gruppe von Jugendlichen kam die Stufen zum Abteil herauf. Fünf Jungs, alle ungefähr sechzehn oder siebzehn. Wie er wohl in diesem Alter war? Hätte sie sich damals für ihn interessieren können? Nach dem, was er aus dieser Zeit erzählte wohl eher nicht. Naja, wer weiß.
So offen hatten sie jedenfalls schon lange nicht mehr miteinander geredet, und das war es, was sie freute. Sie freute, dass er trotz ihrer vielen ehrlichen Worte nicht geknickt und grüblerisch schien, sondern gefasst und aufgeschlossen gegenüber dem, was sie über ihn und die Zeit sagte. Natürlich braucht es noch ein bisschen, aber heute waren sie mehr als einen Schritt weitergekommen.
Ein Kronkorken, der sie am Kopf traf, riss sie aus ihren Gedanken – gerade rechtzeitig, denn gleich war sie am Ziel. Vier der Jungs lachten und kicherten, einer sah sie verstohlen an und wurde knallrot, als sie ihren Blick erwiderte.
Sie nahm ihre Tasche und trat in die frische Sommernacht.

Mittwoch, 12. August 2009

Passender Artikel

Einen passenden Artikel zu meiner Kritik des letzten Eintrags habe ich heute morgen auf SPIEGEL online gefunden.

Darin heißt es unter anderem:

"Einfacher schon dürfte sich die Neuorganisation des Spielplans durchsetzen lassen. Künftig, so erwarten die Autoren der Studie, werde wohl jeder Wochentag zum Bundesliga-Tag werden. Denn auf diese Weise hätten die Fans nicht nur die Gelegenheit, die Spiele ihres Lieblingsvereins zu betrachten - die Zahl der Zuschauer pro Spiel ließe sich auf diese Weise deutlich steigern."

Ja, die Zitrone...

Montag, 10. August 2009

Gedanken zum Liga-Auftakt

Am Freitag war es soweit: Das Auftaktspiel der neuen Bundesliga-Saison. Über das Spiel möchte ich nichts schreiben, kann ja auf allen enschlägigen Sportseiten nachgelesen werden.
Ich möchte das Spiel zum Anlass nehmen, um mir mal wieder ein paar Gedanken über die Entwicklung des Fußballs zu machen:

1. Klar, Wolfsburg gegen Stuttgart - da steckt Brisanz drin! Der Vorjahres-Meister, dessen neuer Trainer der Ex-Meister-Trainer des letztjährigen Dritten war und ausgerechnet nach einer Niederlage gegen seinen Verein gegen den eigens von ihm eingesetzten Assistenztrainer ausgetauscht wurde. Das füllt schon einige Minuten der Berichterstattung und einige Zeilen der Sportpresse!
Da ist es egal, dass die Auswärtsfans einmal mehr an einem Freitag bei Ferienende des zu bereisenden Bundeslandes 540 km Anfahrt auf sich nehmen müssen. Und alle, die jetzt denken, dass diese Fans das ja nicht "müssen", mit dem/der unterhalte ich mich gerne mal über die Psyche von Fußballfans. :-)

2. Okay, es gibt klare Regeln in deutschen Stadien: Das Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen ist unter Strafe (Stadionverbot) verboten. Punkt, aus, Ende.
Bei der "Eröffnungs-Zeremonie" wurde auf dem Rasen nun ein Feuerwerk abgebrannt, dass einem die Augen übergingen. Flammen, wohin das Auge blickte. Frage: Wie ist das mit der Vorbildfunktion? Warum werden Vorschläge zu einem kontrollierten Abbrennen von Pyrotechnik völlig ignoriert, die Deutsche-Fußball-Liga zündelt dagegen munter drauf los? Wie würde das ein Funktionär gegenüber einem 16-jährigen Fan aus dem Fanblock erklären? Würde mich interessieren!

3. Anstoßzeiten
Freitag 20.30 Uhr, Samstag 15.30 Uhr & 18.30 Uhr, Sonntag 15.30 Uhr & 17.30 Uhr. Das sind alle Anstoßzeiten der 1. Liga. Die der zweiten weiß ich auswendig nicht, drei Spiele sind jedenfalls sonntags um 13.30 Uhr.
Was das soll? Klar, der Fernseh-Zuschauer soll möglichst viel an sein Empfangsgerät gebunden werden - höhere Werbeeinnahmen. Diverse andere Gründe mögen auch noch im Spiel sein.
So macht man auf Dauer einen "Volkssport" kaputt. Die "Marke" und "Ware" Fußball wird immer weiter wie eine Zitrone gequetscht, um immer mehr Profit herauszuholen. Noch machen das immer mehr Menschen mit. Aber irgendwann könnte diese Blase platzen. Bei der schon erwähnten Eröffnungs-Zeremonie vor dem Auftaktspiel und den ewigen Einlasskontrollen (mittlerweile muss man in WOB seinen Namen auf die Karte schreiben...soll den Schwarzmarkt bekämpfen...welcher Depp schreibt denn zuerst seinen eigenen Namen drauf, um die Karte dann zu verkaufen?!?) habe ich mich och spontan nach einfachem, 4.- oder 5.Liga-Fußball gesehnt. Ein kleines, nettes Stadion, eine Wurst & ein Bier (bezahlbar ohne Chipkarte und nicht für je 3,50 €) und FUSSBALL...schlichter, einfacher FUSSBALL. Denn darum sollte es doch eigentlich gehen.

Nun ja, das alles ist kommenden Samstag wieder vergessen und man pilgert wieder in Richtung Stadion. Aber eventuell ist irgendwann die Zitrone ausgequetscht. Meine persönliche Tendenz geht sehr langsam, aber doch ziemlich sicher in diese Richtung!

Montag, 3. August 2009

Grenzen der Medien

Das muss jetzt spontan raus:
Ich habe vor ein paar Minuten folgende Twitter-Nachricht der Stuttgarter Zeitung erhalten:
"Amoklauf Winnenden: Der Brief von Tims Eltern im Wortlaut" + den Link dazu, den ich hier aus Prinzip nicht reinstelle.

Ich hab das in den letzten Tagen bei dem Gang an dem ein oder anderen Kiosk mitbekommen, dass die Eltern des Amokläufers mit den Eltern der Opfer in Verbindung treten wollen und wunderte mich schon, was dies in der Zeitung zu suchen hat. Warum muss das die Öffentlichkeit wissen? Wen interessiert das?
Und nun also der Brief im Wortlaut in der Zeitung und im Internet. Ich finde es wirklich grauenhaft, wie sich Teile vermeintlich seriöser Medien auf solch ein Niveau begeben. Schon die Berichterstattung kurz nach der Tat war teilweise über jede Grenze der Achtung und Wahrung von menschlicher Privatsphäre hinaus gegangen. Die Öffentlichkeit mag ein großes Maß an Informationsrecht haben (ein zentraler Punkt einer modernen Demokratie), aber es gibt Grenzen, die man einhalten sollte. Und von Medien wie der Stuttgarter Zeitung (oder ARD & ZDF in Bezug auf die Berichterstattung nach der Tat, z.B. wie im Heute Journal live zum spontanen Trauergottesdienst geschaltet wurde und auch bei diesen Sendern nicht davor zurückgeschreckt wurde unmittelbar nach der Tat Menschen sensationslüstern zu befragen.) erwarte ich, dass sie sich dieser Grenzen bewusst sind und nicht blindlings dem Auflagen- und Quotendruck hinterherrennen.
Und wer diese vermeintlichen "Informationen" mit Interesse (oder besser: Sensationsgeilheit) liest, dem rate ich ganz dringend mal darüber nachzudenken, was er/sie in solch einem Fall über sich selbst in den Medien lesen und hören möchte!

Sonntag, 2. August 2009

STUTTGART BRAUCHT MEHR BLUES-POP

Da ich an diesem Sonntagnachmittag nun doch zu faul bin einen extra Eintrag für meinen Blog zu schreiben, hier der Eintrag aus unserem myspace-Blog von Hawelka:


Tja, nicht nur in der Politik gibt es ein Sommerloch - auch bei uns! Leider können wir nicht mit irgendwelchen Skandälchen aufwarten...wobei man vielleicht mal wieder die Bandkasse nachzählen sollte...

Die lokalen Open-Air-Festivals haben unseren fröhlichen Sommersound leider verschmäht...somit entgeht den Liebhabern der Freiluft-Saison leider unser luftig-leichter Mix aus Pop, Blues und Indie-Electro-Polka. Aber wir wollen ja nicht nachtragend sein, sondern nutzen die Zeit um ZWEI NEUE SONGS aufzunehmen. Wann, steht zwar noch nicht fest - aber das wird schon!

Das Ende unserer Sommerpause fällt sogar noch in den kalendarischen (und hoffentlich auch metereologischen) Sommer - nämlich auf den 2.9. - dann spielen wir nämlich im Zwölfzehn, worauf wir uns jetzt schon mordsmäßig freuen!!!

Keine Angst...diesen Event wird auch keiner verpassen, da ab heute unsere mediale Offensive anläuft, in deren Verlauf unzählige E-Mails verschickt werden sollen! Außerdem gibt es nun auch eine StudiVZ-Gruppe von uns: Hawelka - Grenzgänger-Blues-Pop.

Ja, wir gehen jetzt aufs Ganze...keine halben Sachen mehr!
STUTTGART BRAUCHT MEHR BLUES-POP!!!

In diesem Sinne - bis bald und sommerliche Grüße!