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Freitag, 25. Januar 2008
Drachenläufer
Zwei der im vorletzten Eintarg angekündigten Filme habe ich nun also gesehen und die Zwischenbilanz fällt durchweg positiv aus.
Der in den Feuilletons zahlreich besprochene Film "Der Drachenläufer" ist eine wunderbare Geschichte über Freundschaft, Verrat und den Versuch der Wiedergutmachung.
Der Film beginnt in der Gegenwart mit einem Anruf für Ali, der in den USA gerade seinen ersten Roman veröffentlicht hat. Ein alter Freund seines Vaters bittet ihn darum, nach Afghanistan zu kommen um etwas gutzumachen.
Rückblende
Die zwei Jungen Ali und Hassan sind zwei unzertrennliche Freunde im Kabul der 70er-Jahre. Nicht nur beim jährlichen Drachentunier bilden sie ein festes Team. Dieser scheinbare Bund fürs Leben erfährt eine jähe Zäsur, als Hassan aufgrund seiner Herkunft (Shiite) von älteren Jungs vergewaltigt wird und Ali aus einem Versteck heraus zusieht und nicht eingreift. Sein Gewissen ist von da an so belastet, dass er schließlich versucht Hassan, dessen Vater als Hausangestellter bei Alis Vater (Baba) arbeitet, einem Diebstahl zu bezichtigen, den dieser nicht begangen hat. Aufgrund der Demütigung beschließt Hassans Vater zusammen mit seinem Sohn das Anwesen zu verlassen. Es folgt eine dramatische Flucht Babas mit seinem Sohn vor den einrückenden Sowjets in die USA, worauf die Geschichte, was aus den beiden dort wird, bis zu dem Anruf aus der ersten Szene erzählt.
Ali erfährt von dem Schicksal seines früheren Freundes und geht der Bitte nach, Hassans Sohn aus dem von den Taliban beherrschten Kabul zu retten, wobei er mehrere schockierende Erfahrungen machen muss.
Der Film gibt einen eindrucksvollen Eindruck des Landes Afghanistan und vor allem der Stadt Kabul, wie wir sie heute nicht mehr kennen. Eine bunte, fröhliche und lebendige Stadt. Er zeigt in späteren Szenen die menschenverachtende Brutalität der Taliban auf. Er stellt ohne Wertung die afghanische Gemeinschaft in den USA dar. Und er wartet mit unglaublich guten Schauspielern auf, insbesondere den beiden afghanischen Kindern, die Ali und Hassan spielen, aber auch Homayon Ershadi, der Baba, den Vater Alis verkörpert.
Absolut sehenswert!
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