Gedanken, Kommentare, Meinungen zu Aktuellem & Vergangenem oder einfach nur etwas, was wert sein könnte von aller Welt gelesen werden zu können.

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Überdenkenswerte Prüfungspraxis

Gestern gab es mal wieder Post vom Llpa - dem Landeslehrerprüfungsamt. Neben der schriftlichen Bestätigung meines mündlichen Prüfungstermins (hatte ich schon über die Neuerung geschrieben, dass die Prüfung zweigeteilt ist? Zwischen dem Literaturteil und dem Linguistik-/Mediävistikteil liegen 4 1/2 Stunden!!) gab es die für die Prüfungsanmeldung relevanten Scheine zurück. Das hat mich nochmals etwas schmerzhaft daran erinnert, dass ich mit meinen durchaus passablen Scheinen aus dem Hauptstudium im übertragenen Sinne die Klowand behängen oder sonstwas damit tun kann. Was ich meine ist, dass diese Leistungen rein gar nichts zu meiner Staatsexamensnote hinzuzählen. Natürlich waren die Seminararbeiten, die ich für die Scheine angefertigt habe nicht umsonst, nur weil sie mir jetzt nichts für die Note einbringen. Die intensive Auseinandersetzung mit einem Thema und das Anfertigen an sich haben mich hinsichtlich wissenschaftlichen Arbeitens und auch fachlich durchaus weitergebracht.
Aber das Engagement und die Mühe, die dahinter steckt, könnte durchaus auch durch die Miteinbeziehung der Scheinnoten in die Staatsexamensnote belohnt werden. Schon der Anteil der Zulassungsarbeit zur Gesamtnote ist mit ca. zehn Prozent schon etwas kläglich, wenn man sich den Aufwand betrachtet, den die meisten für diese Abschlussarbeit aufbringen.

Ebenso fände ich es überlegenswert, ob die Zahl von sieben Themen für eine Stunde Prüfung nicht doch etwas zu viel ist. Eine Alternative wäre evtl. in einem Teilgebiet - das der Prüfling sich aussuchen kann - nur ein Thema zu prüfen, das aber ausführlicher geprüft wird, sodass ein intensives Gespräch zwischen Prüfer und Prüfling stattfinden kann. Würde das nicht viel eher dem universitären Anspruch der Wissensvermittlung (was heißt, dass man teilw. für einen Roman ein ganzes Seminar veranstaltet, um alle möglichen Aspekte zu beleuchten und in die Tiefe des Stoffes gehen zu können) nahekommen, als nun 10 Minuten (in Literatur) bzw. 7 1/2 Minuten in Linguistik und Mediävistik stichwortartik auf die Fragen zu antworten?

Keine Kommentare: