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Freitag, 3. April 2009

Rot gegen Blau

Am Mittwoch kam ich gegen halb sechs von der Bibliothek zur Haltestelle Charlottenplatz und wunderte mich über eine nicht zu übersehende Polizeipräsenz. Nicht etwa "normale" Streifenpolizisten, nein eher wie bei einem Fußballspiel. Da fiel mir ein, dass um 18 Uhr ja das Spiel VfB II gegen die Kickers auf der Waldau anstand. Kurz entschlossen nahm ich die nächste U-Bahn genau dorthin, um mir seit einer halben Ewigkeit mal wieder ein Spiel der "Amateure" anzuschauen.

Leider war kaum jemand da, den ich kannte, sodass ich das Spiel alleine verfolgte. In der Halbzeitpause habe ich dann doch noch jemand von uns getroffen, hab aber die bessere Sicht vorgezogen.

In der Vergangenheit war dieses Spiel - das Stadtderby - ein echtes Highlight und versetzte die Stadt in fiebrige Spannung. Nachdem die Kickers dann den Gang in die 3. Liga antreten mussten, reduziert sich dieses Derby auf deren erste gegen unsere zweite Mannschaft, was anfangs, vor ein paar Jahren, auch einigermaßen interessant und witzig war. Doch am Mittwoch war es wirklich ein Offenbarungseid der Blauen: Eine Fanszene, die völlig am Ende zu sein scheint und dabei sehr gut zur Verfassung der Mannschaft passt! Denn was die elf Kickers-Spieler auf dem Rasen boten, war wirklich unterirdisch, und zu Recht steht diese Mannschaft vor dem Gang in die Regionalliga!
Die mit A-Jugendlichen gespickte Zweite des VfB musste sich nicht wirklich anstrengen, um am Ende mit 3-0 als Sieger vom Platz unter dem Fernsehturm zu gehen. Highlight war ein Eigentor der Marke "Nimm Du ihn, ich hab ihn sicher". Abschlag von Ulreich, der Ball kommt am Rande des anderen Strafraums auf, VfB-Angreifer und Kickers-Verteidiger im Laufduell, der Torwart kommt raus, der Verteidiger köpft den Ball gekonnt am Torwart vorbei ins leere Gehäuse (das ist auch ein tolles Sportreporter-Wort!).

Die blauen Aufkleber, die man in letzter Zeit vermehrt in Stuttgart sieht ("WIR sind Stuttgart") können eigentlich nur Selbstironie sein.

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