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Montag, 29. Oktober 2007

Himmelhochjauchzend...



...und zu Tode betrübt.

Diesen Spruch hätte ich noch am Samstagvormittag ausgewählt, um die derzeitige Situation und die letzten Wochen mit dem VfB zu beschreiben. Himmelhochjauchzend? Klar, keine Frage - die Bilder der Meisterschaft sind immer noch präsent und werden ewig in meinem Gedächtnis bleiben.
Zu Tode betrübt? Das könnte die letzten Wochen beschreiben. Auswärts noch keinen einzigen Punkt geholt, was bei den ganzen Entfernungen, die man in dieser Zeit zurücklegte (Berlin, Glasgow, Bremen, Hamburg) doch zu einem gewissen Frust führen konnte. Dazu eine völlig leblose Mannschaft in Hamburg und beim Champions-League-Heimspiel gegen Lyon, bei dem dann noch obendrein sämtliche Chancen auf ein Weiterkommen hergeschenkt wurden.
Das zehrt an den Nerven. Nicht nur an meinen. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, wie groß die Anspannung und der Druck für die Anfang 20-Jährigen, wie Khedira, Tasci, Gomez oder Hilbert sein muss. Man hat eine überagende Saison gespielt, ist Meister geworden, und Nationalspieler, und hat gerade mal ein Jahr vorher vielleicht noch in der zweiten oder dritten Liga gekickt. Das steckt man nicht mal so locker weg. Warum gleiten wohl so viele Rock- und Popstars in die Drogenwelt ab? Weil sie den Erfolg wahrscheinlich nicht verarbeiten können. Hey, was es für einen Kick gibt, regelmäßig vor Tausenden von Leuten zu stehen, die extra kommen, um einen singen zu hören oder spielen zu sehen, das kann ich nur erahnen. Der Unterschied zwischen Profifußballern und erfolgreichen Musikern ist aber beträchtlich: Der Fußballer hat den (vor allem bei einem in der vorigen Saison erfolgreichen Club) Erfolgsdruck jede Woche, wenn nicht sogar alle drei Tage. Okay, eine Band spielt ein halbes Jahr auch alle zwei Tage ein Konzert. Aber der Unterschied ist die öffentliche und mediale Reaktion auf Misserfolg. Wenn ein Konzert nicht gut war - eine schlechte Kritik in der Lokalpresse, shit happens. Die Reaktion auf ein schlechtes Fußballspiel sind dagegen viel gewaltiger!
Und ich will von Niemandem das Stammtisch-Argument hören: "Die verdienen aber so viel Geld". Jeder würde es nehmen - dass es so viel ist, ist größtenteils nicht die Schuld der Spieler - und 99% der Spieler gehen auf den Platz um zu gewinnen.

So wie die Spieler des VfB am Samstag. Da hat es wieder geklappt! Ein dreckiges, erkämpftes 1-0 gegen Leverkusen. Die nächsten Wochen könnten interessant werden!

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