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Dienstag, 13. November 2007

Ewiges Thema

Wie es mit dem Umgang mit dem Nationalsozialismus in Deutschland, genauer gesagt: in der Öffentlichkeit, bestellt ist, konnte man wunderbar in den letzten zwei Wochen beobachten.
In Stuttgart gab es Diskussionen , ob der jährliche Landespresseball (im Prinzip eine Wohltätigkeitsveranstaltung) wie gewöhnlich mit Tanz stattfinden darf, da er dieses Jahr auf den 9. November fiel.

In der Zeitschrift "Vanity Fair" wurde vor kurzem ein Interview , das Michel Friedmann mit dem Nationalsozialisten (Nazi klingt irgendwie zu "niedlich") Horst Mahler geführt hatte, veröffentlicht. Das Interview trieft nur so von rechtsradikalen und nationalsozialistischen Gedanken und Ansichten und eine Diskussion, wie es sich Friedmann vielleicht vorgestellt hatte, war dabei nicht möglich.

Dann habe ich noch eine Parodie auf die Serie "Stromberg" gesehen (von "Switch"): In der Parodie heißt die Serie "Obersalzberg", Stromberg ist Hitler, und die ganze Serie wird nun darauf umgemünzt.


P.S.: Da es meine Zeit sprengen würde, detailliert zu allem meine Meinung zu schreiben, hier die Kurzversion:
- Landespresseball: Man kann es wirklich übertreiben!
- Friedmann/Mahler-Interview: Sehr grenzwertig! Bin mir da selbst noch nicht ganz sicher. Einerseits werden die abstrusen Gedanken einer breiten Öffentlichkeit dargeboten und damit ihre Absurdität dargestellt, andererseits weiß man, dass diese Ideen abstrus sind - muss man ihnen dann noch diese mediale Aufmerksamkeit geben? Zu diskutiren wäre noch, dass eben Friedmann dieses Interview führte.
- Stromberg/Hitler-Parodie: Ich hab sehr gelacht!

P.P.S.: Mich würde interessieren, was englische Schüler oder andere Engländer dazu sagen! (Hallo Janina!)

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi Chris (und alle anderen),
ich kann dazu eigentlich nur sagen, dass ich im Grunde froh bin über jede (noch so grenzwertig sinnvolle) Diskussion über "das deutsche Verhältnis zur Geschichte", denn das heißt nur, dass sich Leute damit beschäftigen und das ist doch der Kern der Sache... ich persönlich wünsche mir kein "normales" Verhältnis zur Geschichte, denn ein solches wäre eben kein "besonderes" Verhältnis mehr, welches angesichts der deutschen Geschichte mehr als gefordert ist.
Gruß
(und danke für die Examensglückwünsche!)
Flo

Ciceros Erbe hat gesagt…

Da gebe ich Dir absolut Recht! Ich will auch kein "normales" Verhältnis zu unserer Geschichte, und jede Diskussion kann nützen, auch das stimmt.
Nur ist es ein kleiner, aber feiner Unterschied, ob man sinnvoll diskutiert, oder es medial ausschlachtet!
Und ich finde es einfach übertrieben, nicht hilfreich für die Aufarbeitung und unverständlich, wenn der Zentralrat der Juden fordert, dass auf einem Ball an diesem Tag nicht getanzt werden darf.
Vielleicht können wir das ja nochmals bei nem Bierchen diskutieren.

Gruß Chris

Anonym hat gesagt…

Was Horst Mahler da so von sich gelassen hat ist unter aller Sau. Ob man so was veröffentlichen sollte? Die Vanity Fair schreibt ja nett in ihren Einführungstext, dass es der Entlarvung dient oder so was. Aber tut es das wirklich? Wollten sie nicht nur die Quote? Und denken nicht doch viel zu viele, die dies Interview lesen, dass Mahler Recht hat? Und ja, die Ideen mögen abstrus sein, aber dennoch können sich leider viele Menschen damit identifizieren. Muss man dem also so eine Präsentationsfläche bieten?
Außerdem hätte meiner Meinung nach Friedmann gleich nach der Begrüßung einfach aufstehen und gehen sollen.