Gedanken, Kommentare, Meinungen zu Aktuellem & Vergangenem oder einfach nur etwas, was wert sein könnte von aller Welt gelesen werden zu können.

Mittwoch, 14. November 2007

Erlesene Lyrik


Beim zappen am Anfang dieser Woche blieb ich mal wieder beim WDR hängen. Dort lief eine Wiederholung der Lese-Sendung von und mit Jürgen von der Lippe, der sich einen prominenten Gast einlud, um ein Stück Literatur vorzustellen. Dies sollte vorzugsweise amüsant sein. Ich habe ca. 3 Sendungen gesehen, und fand sie wirklich ganz interessant.
Am Montag stellte von der Lippe den Gedichtband "Reim und Zeit" von Robert Gernhardt vor. Ich fand diese Gedichte so herrlic, dass ich mir das Reclam-Bändchen am nächsten Tag gleich bei Amazon bestellte. Jetzt ist es also da, und ich möchte Euch einen Auszug nicht vorenthalten


Bekenntnis

Ich leide an Versagensangst,
besonders, wenn ich dichte.
Die Angst, die machte mir bereits
manch schönen Reim zuschanden.


Dreißigwortegedicht

Siebzehn Worte schreibe ich
auf dies leere Blatt,
acht hab' ich bereits vertan,
jetzt schon sechzehn und
es hat alles längst mehr keinen Sinn,
ich schreibe lieber dreißig hin:
Dreißig


Kunst und Natur

Da sitzt der berühmte Mann.
Er schaut der unbekannten Frau nach.
Der berühmte Mann muß seufzen,
als die unbekannte Frau lachte.

Die macht ja alles zunichte,
was er je geschrieben:
Sein Werk mag man ja schätzen, aber
ihr Lachen muß man lieben.

2 Kommentare:

Annie Higgen hat gesagt…

TOLL!
wenn ich das so sagen darf.
Einfach klasse! :)
schön wenn es mehr Lyrik geben würde die so selbstverständlich mit Worten und Ideen spielt. - oder gibt es sie und ich weiß nur nichts davon?!?

Ciceros Erbe hat gesagt…

Wahrscheinlich eher das Zweite! Bin ja auch eher zufällig darauf gestoßen!