Gedanken, Kommentare, Meinungen zu Aktuellem & Vergangenem oder einfach nur etwas, was wert sein könnte von aller Welt gelesen werden zu können.

Mittwoch, 14. Februar 2007

Buch, Film, Konzert, CD

Kleiner Nachtrag zu den letzten kulturellen Highlights:

Buch:
América von T.C.Boyle
Habe ich vor ca. 2 Wochen fertig gelesen und und es beschäftigt mich teilweise immer noch. Das könnte eines der wenigen Bücher sein, die etwas Einfluss auf die Sicht der Dinge dieser Welt haben. Wenigsten für meine Sicht.
Es geht um ein mexikanisches Paar, das sich illegal in der Nähe von L.A. aufhält und versucht zu überleben & um einen recht wohlhabenden freien Journalisten, der mit seiner Familie auch am Rand von L.A. wohnt. Es wird die gleiche erzählte Zeit und teilweise die gleichen Geschehnisse aus diesen beiden unterschiedlichen Perspektiven, jeweils aus der Ich-Perspektive der beiden Mexikaner und der beiden US-Bürger, erzählt. Sehr beeindruckend!
Ich habe mir nach diesem Buch gedacht: Ist das alles eigentlich gerecht und richtig, so wie es ist? Wie könnte es anders sein? Warum ist es nicht anders?

Film:
Babel
Passt meines Erachtens perfekt zum Buch von Boyle. Nicht nur, weil sich ein Teil der Geschichte um Mexiko dreht, sondern eher wegen den Fragen, die der Film aufwirft und den Problemen, die er darstellt.
Hier geht es um ein Ereignis, das in Marokko passiert und das verschiedenste Auswirkungen auf das Leben Anderer in der ganzen Welt hat. In den USA/Mexiko, in Japan und eben in Marokko. Das Ereignis ist an sich schon tragisch, aber die Folgen, die durch unüberlegtes und überzogenes Handeln, bzw. Reagieren, ausgelöst werden, sind noch viel schlimmer. Ein Film, der, wie das Buch, nachdenklich stimmt über diese Welt. Auch über das Verhältnis der Industrienationen zu einfacherern Lebensformen. Und ob wir auf dem richtigen Weg sind.

Konzert:
Teitur
Einer von vielen Singer-/Songwritern, der sich allerdings wohltuend absetzt von den Üblichen:
1. Er kommt von den Färöer-Inseln. Das macht ihn als Songwriter schon fast einzigartig bei 64.000 Einwohnern!
2. Er hat eine sehr ungewöhnliche Stimme, an die man sich anfangs gewöhnen muss, die aber dann um so interessanter ist.
3. Er hatte zwei coole Musiker dabei: Einen Bassisten (auch Färöer-Inseln) und einen Drummer (Las Vegas). Allein dieser kulturelle Austausch ist schon der Wahnsinn und zusammen mit Teitur machen sie eine Mischung aus Pop, Jazz und vielleicht eine Spur Folk/Ethno/Weltmusik/Country...(!?!). Hörenswert!
4. Er ist einfach sympathisch! Muss man heutzutage mal erwähnen. So gerne ich viele Indie-Bands höre! Die meisten, die ich bisher live gesehen habe, wirken einfach eine Spur zu arrogant. Oder muss das so sein? Bei Indie? Ist das cool? Und das sind beileibe nicht nur die Bands aus England! Stichwort Mando Diao!!! Dem Sänger würde man doch am liebsten das Bier an den Kopf werfen!

CD:
Phil Vetter: Say Goodbye To The Moment
War die "Vorgruppe" von Teitur. Wohlklingende Songwriter-Musik aus München; auch interessante Stimme und witzige Texte. Hatte bei dem einen oder anderen Lied (live) richtig Gänsehaut. Einfach schön! Auf der CD noch mehr instrumentiert. (interssant: 2 Klarinettensoli)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Versuche Buechern und Filmen mit gesellschaftskritischem Charakter eigentlich aus dem Weg zu gehen. Manches lässt mich nach über einem halben Jahr noch nicht los. Gerne möchte ich die Welt verbessern. Ich kriege es aber nicht hin, dass auch umzusetzen. Im kleinen ja. Aber vor grossen Veränderungen fühle ich mich ohnmächtig. Will ich wirklich mein bequemes Leben aufgeben und auf der "Cap Anamur" anheuern? Werde ich in der Politik aktiv und versuche die Welt hierüber zu ändern? Mach ich meinen nächsten Urlaub in Peking und demonstriere gegen die Missachtung von Menschenrechten? Nein. All dies werde ich nicht machen. Schade. Und ich weiss das.

Ciceros Erbe hat gesagt…

Ich glaube, das wäre auch fast Aktionismus, der nichts bringt.
Aber es wäre schon ein enormer Schritt, wenn es in den Köpfen des Großteils der Menschen *klick* machen würde. Dass es das Bewusstsein für die Probleme und Missstände dieser Welt gibt. Das ist bei vielen, denke ich, nicht der Fall.
Vergleiche die Zahl der Bild-Leser mit denen von FAZ, SZ usw.
Ich kann aber auch verstehen, dass es etwas zu viel verlangt ist, auf die globalen Probleme zu achten, wenn dein Arbeitsplatz in Gefahr ist oder du seit Jahren keinen mehr hast.
Aber die Globalisierung ist da und damit auch die Probleme aller Menschen vor unseren Augen!