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Montag, 1. Dezember 2014

Fanmeilen-Indie

Ja, ja, das Suffix "Indie" ist verbraucht und "Indie" an sich auch irgendwie wie ein alter Schulfreund, dem man seit Jahren wieder begegnet und man nicht so richtig weiß, wie die Konversation nach der Klärung der Fragen "Wie geht's so" und "Was machst Du so" weiter aufrechtzuerhalten ist. Eine interessante Zustandsbeschreibung hat mein Band-Kumpane bei einem Konzertbericht über die Klaxons, eine seiner Indie-Helden der Nullerjahre, gegeben.

Indie hat sich auf eine kaum mehr zu überblickende Weise in viele Einzelteile aufgespalten. Eines dieser Teile ist der von "I Heart Sharks" am vergangenen Donnerstag auf die Bühne des Club Schocken gebrachter "Fanmeilen-Indie". Man könnte auch weniger gemein von "Festival-Indie" sprechen. Gar nicht gemein gemeint ist die Feststellung, dass "I Heart Sharks" im Prinzip am Puls der Zeit sind. Nur ist dieser spezielle Puls in meinen Ohren schlicht und ergreifend monoton und hat mich an diesem Abend aus der vierten Reihe zurück in die letzte getrieben, von wo aus ich in sehr angenehmer Gesellschaft dem restlichen Konzert mehr oder weniger aufmerksam weiterlauschte.

Der Vorwurf der Monotonie liegt erstens darin begründet, dass diese eigentlich nach vorne gehende Musik keinen aufhörenden, geplanten kleinen Bruch beinhaltete. Die Songs wirkten alle doch sehr gleich: Ein 4/4-Beat, breiige Synthie-Klänge und eine in den immer gleichen Höhen tönende E-Gitarre. Nichts gegen diese einzelne Komponenten, aber aus dieser immer gleich klingenden Zusammenstellung ergab sich die erwähnte Monotonie. Und zweitens ergab sich daraus ein Sound, der vielleicht in einer größeren Halle oder - wahrscheinlich noch besser - auf einem Festival besser zu Geltung kommt, als im kleinen Schocken.
Als dann das Publikum im Laufe des Konzerts zweimal dazu aufgefordert wurde in die Hocke zu gehen, um auf ein Zeichen des Sängers in die Höhe zu springen, um dann aber richtig abzugehen, konnte ich an der Assoziation "Fanmeile" nicht mehr vorbei. Zusammengenommen ist das sicherlich ganz nett und tut keinem weh, wollte bei mir aber weder zünden, noch sich ins musikalische Gedächtnis brennen.

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