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Donnerstag, 12. Juni 2014

Die sechste Jahreszeit - es ist WM

"Das ist nicht unsere WM" hieß es zusammengefasst von einem Teil der aktiven Fanszene im Vorfeld der WM 2006. Es ging um erhöhte Sicherheitsmaßnahmen und Repression. Die Weltmeisterschaft in Deutschland setzte dann in vielerlei Hinsicht neue Maßstäbe, die sich seitdem etabliert haben:

Die Werbeindustrie nutzt jede erdenkliche Fußball-Assoziation, ab ca. vier Wochen vor einem Turnier.
Tägliche, nervige Werbespots und allerorts Plakate, in und auf denen einem Fußballassoziationen in schwarz-rot-gold oder grün-gelb-blau um die Ohren bzw.Augen geschlagen werden.

Der DFB nutzt jede erdenkliche Aktion in und um die Nationalmannschaft, um eine Nachricht zu kreieren.
Tägliche Pressekonferenzen, Interviews mit Neuers Schulter und die schier unglaubliche Nachricht, dass Miroslav Klose zum Geburtstag einen Tanz des benachbarten Indianerstamms vorgetanzt bekommt.

Die Medien nutzen jede erdenkliche Aktion in und um die Nationalmannschaft um eine Nachricht zu kreieren.
Tägliche Pressekonferenzen, Interviews mit Neuers Schulter und die schier unglaubliche Nachricht, dass der Bus der Mannschaft eine Panne auf der Fähre zum abgeschotteten Mannschaftsquartier hatte.

Das offizielle Leben dreht sich in den vier Wochen eines Fußballgroßereignisses scheinbar nur noch um eben dieses.
Keine Kneipe, die nicht mindestens alle Spiele der deutschen Nationalmannschaft sowie alle weiteren relevanten Spiele (oft alle) live auf einer Leinwand überträgt. Die nebenher vom Kneipenwirt gegrillte "Stadionwurst" ist obligatorisch. Falls nicht, dann Stapelchips in Fußballform und Salsa-Geschmack.
Konzerte veranstalten nur noch diejenigen, die sich den Spaß mal gönnen wollen, die Band im intimen Rahmen zu erleben und/oder im restlichen Jahr nur ausverkaufte Clubs vorweisen können.
Freunde bzw. meistens Bekannte entwickeln einen Ehrgeiz im Fußballschauen und einen Fatalismus, wenn im Halbfinale die Segel gegen die "doch im ganzen Turnier so viel schlechteren" Italiener gestrichen werden, dass ich mir immer vornehme, sie Anfang Dezember zu fragen, ob sie nicht Lust hätten, sonntags mit nach Wolfsburg zu fahren. Nein, nicht um den neuen Golf zu holen. Fußball. Ach nicht? Schade!

Auch bei Brasilien sind die Begleitberichte zur Situation "abseits des Fußballs" sehr stark vetreten. Wie schon in China 2008. Und in Südafrika 2010. Und in Russland Anfang dieses Jahres. Interessant, da mal mehr zu erfahren! Oh, wie schön das Feuerwerk bei der Eröffnungsfeier!
Und der Konfettiregen!

Am dritten Augustwochenende ist die erste Runde im DFB-Pokal!

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