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Dienstag, 14. August 2007
Jason Mraz
Endlich hat es geklappt. Seit mindestens zwei Jahren schwärme ich, von Flo angesteckt, von diesem Sänger aus Kalifornien mit dieser facettenreichen, tollen Stimme und diesen wunderbaren Songs, die einen durch den Tag tragen können. Nun konnte ich ihn also live erleben, letzten Dienstag in München, Café Attomic.
Das Konzert war klasse. Zwei Stunden Jason Mraz, solo mit Gitarre, zwei Meter vor der Nase. Es ist wirklich erstaunlich, er scheint keine Setlist zu haben, sondern sich spontan zu überlegen, auf was er gerade Lust hat. In dieser Form kommt seine Stimme natürlich noch mehr zu tragen, als mit Band. Dagegen ist es aber auch nicht leicht den Spannungsbogen zwei Stunden aufrecht zu erhalten. Das ist ihm nicht ganz gelungen. Nach ca. 40 Minuten fing er an zwischen den Songs mindestens drei Minuten die Gitarre zu stimmen, dazu ins Mikro zu summen und die nächsten 15 Minuten nur langsame Stücke zu spielen, womit ihm das Publikum etwas entglitt. Die Frage 'warum' ist hier allerdings entscheidend und es gibt meiner Meinung zwei Möglichkeiten:
1. Er wusste einfach nicht, was er spielen sollte, überlegte etwas zu lange und entschied sich, meiner Meinung nach, für die falschen Songs. Irgendwann fiel es ihm auf und er riss das Ruder herum.
2. Es lag am Publikum. Das bestand aus einem erschreckend großen Teil junger Konzertbesucher. Das ist ja an sich kein Problem. Ich war auch mal jung ( ich fühle mich auch jetzt noch jung, aber das gehört nicht hierher ). Aber ich hatte schon vor dem Konzert eine böse Vorahnung: als nämlich einige Jason Mraz' Namen skandierten. Ich will nicht Teil eines Publikums sein, das den Namen des Sängers oder der Band skandiert! Warum? Ganz einfach, ich bin wegen der Musik auf einem Konzert, nicht wegen dem Sänger! Wie der heißt, wie der aussieht, ist für mich zweitrangig.
Das Problem war zudem, dass Mraz den, wieder meiner Meinung nach, Fehler beging, zwischen zwei Songs zu fragen, was das Publikum denn hören wolle. Daraufhin wurde nach jedem Song munter Songtitel dazwischen geblökt. Das könnte wiederum Mraz auf den Sack gegangen sein und daraufhin das Geplänkel mit dem Stimmen der Gitarre und dem Summen.
Vielleicht ist es die dunkle Seite der myspace-Generation. So toll diese Plattform zum aufspüren neuer Musik und deren Verbreitung ist, ich habe das Gefühl, dass es ein bisschen zum Hype um Personen beiträgt und dass manchmal nicht die Musik im Vordergrund steht.
Vielleicht ist Jason Mraz aber auch einfach der Typ, der dieses Phänomen an sich zieht. Seine lockere Art, seine Witze während dem Konzert, sein gutes Aussehen. Ich finde ihn auch sympathisch, keine Frage und die Spaße fand ich auch lustig. Es macht ihn, neben der genialen Musik, einfach aus. Dann muss er eben mit diesem kleinen, hysterischen Teil des Publikums leben.
Auch wenn ich es jetzt etwas zerredet habe:
Hey Jason, great gig!
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