Mein drittes Festival sollte dieses Jahr anstehen. Nach dem Terremoto 2003 und dem Southside 2006 ging es dieses Jahr wieder nach Neuhausen ob Eck.
Es ist immer so eine zwiespältige Sache. Es gibt Momente während dieser drei Tage, in denen ich mich frage, warum ich mir das antue. Gut, es regnete nicht, dafür war es schon fast wieder etwas zu warm und allgemein schlaucht es manchmal schon ganz schön. Und spätestens wenn man merkt, dass man in der Nähe DER Idioten des gesamten Zeltplatzes sein Übergangsdomizil aufgeschlagen hat, denkt man: Vielleicht ist es dieses Mal das letzte Mal.
Doch dann gibt es zum Glück einige Augenblicke des musikalischen Glücks, die mehr als nur Entschädigung sind. Der erste davon war gleich bei der ersten besuchten Band zu erleben:"Elbow". Wunderbare Melodien, einfallsreiche Songs und eine tolle Stimme des Sängers - Gänsehaut und ein absolutes Wohlfühlgefühl. Danch ging es direkt weiter mit "Calexico", die zwei völlig unterschiedliche Stilrichtungen präsentierten. Einerseits südamerikanisch angehauchte Salsa-Musik, andererseits nicht zu verachtenden Indie-Pop. Danach Razorlight, die okay waren, aber irgendwie nicht restlos überzeugen konnten. Der erste Headliner war Radiohead. Ist einfach nicht so mein Ding, auch wenn die Lightshow wirklich spektakulär war. Außerdem war ich dermaßen müde, dass ich mich bei Nada Surf nach dem fünften Song in mein Zelt verkrochen habe. Schade, ich hatte mich eigentlich auf die Jungs gefreut.
Am Samstag freute ich mich hauptsächlich auf Jason Mraz, bei dessen Auftritt im Zelt man schon die ersten Auswirkungen seines steigenden Bekanntheitsgrades erleben konnte: Die Menge horchte interessiert 55 Minuten zu, applaudierte brav und flippte beim zum diesjährigen SWR3-Sommerhit mutierenden (nebenbei: wunderschön leichten und schwebenden, aber im Radio schrecklich verstümmelten) "I'm Yours" kollektiv aus. Na gut. Davor durfte ich noch ein paar Songs der Band "Bell X1" (Ex-Band von Damien Rice") belauschen, die mich absolut begeisterten! Unbedingt in die aktuelle CD "Flock" reinhören - lohnt sich!
Abends haten die Beatsteaks ihren großen Auftritt, den die Jungs aus Berlin auch wirklich zu nutzen wussten. Gekonnt begeisterten sie die Masse, die bereitwillig hüpfte, klatschte und sonstige Dinge tat. Bis spät in die Nacht tobten sich dann noch die Chemical Brothers an ihren Turntables und bei einer exzessiven Lightshow aus!
Am letzten Sonntag standen die Bands um unsere Aufmerksamkeit dann Schlange: "The Enemy", "The Wombats", "The Subways" und schließlich noch die "Kaiser Chiefs". Abends noch ein weiteres Highlight: "Maximo Park", deren Melodien und Sound einfach auch großartig sind und das Festival für mich persönlich absolut glanzvoll abschlossen - denn die das Festival beschließenden Fou Fighters konnten mich an diesem Abend nicht mehr begeistern. Sei es, weil wir weit weg oder einfach fertig waren oder warum auch immer.
Nach einer ewig vorkommenden Fahrt konten wir, beseelt von so viel Musik, irgendwann um 3 Uhr morgens wieder auf einer Matratze schlafen.
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Donnerstag, 26. Juni 2008
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