Als ich letzte Woche am Ende des ersten Akts Schillers Räuber angekommen war, überkam es mich plötzlich und unvermittelt: Ich musste etwas Anderes lesen. Nichts für die Uni, nichts, das ich für meine Zula oder für mein Deutsch-Examen lesen sollte - nein, ein ganz normales Buch!
Hurtig in die nächste Buchhandlung und nach kurzem Umschauen "Ich und Kaminski" von Daniel Kehlmann gekauft. Kehlmann kennt man spätestens seit seinem Erfolg "Die Vermessung der Welt", das ich, wie auch seinen neuesten Roman "Ruhm", nicht gelesen habe.
"Ich und Kaminski" ist eine erfrischend unkonventionelle Geschichte über den freien Kunstjournalisten Sebastian Zoilner, um die 30, der die Biographie des Malers Kaminski schreiben will und ihn deshalb in seinem Alterswohnsitz irgendwo in den Bergen besuchen will, um von ihm sensationelle Dinge zu erfahren, welche die Welt noch nicht über den Maler weiß, wobei seine Absicht eindeutig ist: Dieses Buch, das natürlich aus Gründen der Aufmerksamkeit kurz vor oder besser noch nach Kaminskis Tod herauskommen müsste, soll sein beruflicher Durchbruch werden, für den er keine Skrupel zu kennen scheint. Das Unkonventionelle ist meiner Meinung nach erstens die Tatsache, dass Kehlmann die Hauptfigur nicht wirklich sympathisch erscheinen lässt, es aber doch schafft, dass der Leser sich mit ihm identifizieren kann. Außerdem schafft er es, auf den 170 Seiten die ein oder andere Überraschung und Wendung zu platzieren, die den Roman wirklich kurzweilig machen.
Jetzt wartet also der zweite Akt der Räuber...
Gedanken, Kommentare, Meinungen zu Aktuellem & Vergangenem oder einfach nur etwas, was wert sein könnte von aller Welt gelesen werden zu können.
Montag, 18. Mai 2009
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