Gibt es etwas Besseres, als irgendwann in der Nacht durch Stuttgarts verlassene Straßen zu fahren, mit dem Gefühl, am gerade zu Ende gegangenen Abend Menschen zum ausgelassenenen Tanzen gebracht zu haben?
Vielleicht - in diesem Augenblick, irgendwann um ein Uhr nachts allerdings kaum!
Vielen Dank an alle, die am Mittwoch in der TMS in Hohenheim und gestern im Z-Club dabei waren und sich zu unserer Musik treiben ließen.
Langsam bekommen wir den Eindruck, dass der Begriff "Tanzkapelle" doch nicht so aus der Luft gegriffen ist. Es macht uns jedenfalls riesigen Spaß, die treibenden Beats und die schnellen Akkordfolgen aus den Boxen zu jagen!
Am Mittwoch legten die Kimberlakes los und sorgten für eine tolle Stimmung in der gut gefüllten TMS.
Gestern spielten dann Sascha Santorineos & Band, die mit tollem "Songwriter-Folk-Punk" gut vorlegten und mit denen wir einen super Abend hatten!
In diesem Sinne bis zum nächsten Auftritt und zur nächsten Tanzrunde!
Gedanken, Kommentare, Meinungen zu Aktuellem & Vergangenem oder einfach nur etwas, was wert sein könnte von aller Welt gelesen werden zu können.
Freitag, 29. Mai 2009
Donnerstag, 21. Mai 2009
Georg Schramm
Wer die Chance hat, Georg Schramm live zu sehen, sollte sich diese nicht entgehen lassen!
Alternativ gibt es das Programm auch auf DVD zu kaufen: http://www.georg-schramm.de/html/programm.html
Hier drei Ausschnitte zu dem, was ich im letzten Post teilweise schon beschrieben habe: Das korrupte Gesundheitssystem, die Überlegungen zur Ermordung eines Pharmareferenten und der Schlussmonolog.
Alternativ gibt es das Programm auch auf DVD zu kaufen: http://www.georg-schramm.de/html/programm.html
Hier drei Ausschnitte zu dem, was ich im letzten Post teilweise schon beschrieben habe: Das korrupte Gesundheitssystem, die Überlegungen zur Ermordung eines Pharmareferenten und der Schlussmonolog.
Brilliant
Nach 2 1/2 Stunden des Zorns und des Aufrüttelns wird der Rentner Dombrowski auf einmal ganz ruhig, in sich gekehrt. Er schleudert seine Weltsicht und seine Meinung über untragbare Zustände in diesem Land nun nicht mehr dem Publikum zu, das vorher teilweise dankbar das eine oder andere Wortspiel oder einen Seitenhieb auf einen Prominenten belacht hatte, bevor es weiterging mit der zornigen Zustandsbeschreibung unserer Gesellschaft, wobei einem meistens nicht wirklich zum Lachem zumute war.
Nun, am Ende, ist es ein ruhiges Selbstgespräch, das dieser Rentner mit dem steifen rechten Arm und dem schwarzen Handschuh an der rechten Hand - die Paraderolle Georg Schramms - führt. In der Linken hält er einen Revolver, mit dem er vorher noch in einem brillianten Gespräch zwischen drei seiner Figuren (dem alten, desillusionierten SPD-Mitglied August und einem rheinischen, etwas blauäugigen Rentner) im Wirtshaus saß und sie zum bewaffneten Widerstand bewegen wollte. Nach einer Reihe möglicher Kandidaten, die eine Kugel treffen sollte, schlägt Dombrowski vor einen beliebigen Pharmareferenten zu erschießen. Damit bezieht er sich auf die erste Hälfte des Programms, in dem das Gesundheitssystems einen Schwerpunkt darstellte.
Doch plötzlich lässt die Wut des Rentners nach und es scheint so, als resigniere er. Sein neuer Plan ist es, sich von seiner Versicherung den genauen Tag ausrechnen zu lassen, wann seine Renteneinzahlungen aufgebraucht sind, also den Tag, an dem alles auf null steht. Die Gesellschaft schuldet ihm nichts mehr und er wird der Gesellschaft auch nicht mehr zur Last fallen. An diesem Tag will er mit Würde aus dem Leben treten. Die Waffe, die zuvor noch den Beginn eines bundesweiten Aufstands werden sollte, will er gegen sich selbst richten. Damit konterkariert er sein bisheriges Leben voller Zorn und Wut - er will ganz kostenneutral ableben.
Doch das ist doch noch nicht das (sein) Ende. Er sagt, dass er den Brief bekommen hätte, der Termin sei der Donnerstag vor der Bundestagswahl ("In diesem Jahr schon"). Wieder fängt er an, seinen zuvor beschlossenen Plan in Zweifel zu ziehen.
"Thomas Bernhard hätte geschossen" heißt Georg Schramms aktuelles Programm, das er gestern Abend in Pforzheim spielte, und es zeigt einen Kabarettisten in Hochform. Als wütenden Rentner Dombrowski, der am liebsten die ganze Republik gegen die bestehenden Verhältnisse aufbringen will, der Klartext redet und sich wundert, dass es niemanden zu kümmern scheint. Ein Hauptpunkt von Schramm ist, dass diese teils skandalösen Zustände nicht zufällig bestehen, sondern dass es immer eine Gruppe gibt, die davon profitiert.
Schramm scheut nicht vor heiklen Themen zurück. Er thematisiert den ehemaligen Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin-Schleyer und empört sich darüber, dass dieser nur noch als Opfer gesehen würde - seine Rolle während der Zeit des Nationalsozialismus (Mitglied der Hitlerjugend ab 1931, der SS ab 1933 und der NSDAP ab 1937; aktiv in der NS-Studentenbewegung; ab 1943 Sachbearbeiter des Zentralverbands der Industrie für Böhmen und Mähren, der für die "Arisierung" der tschechischen Wirtschaft und die Beschaffung von Zwangsarbeitern zuständig war) und während der Arbeitskämpfe in den sechziger Jahren vergessen würde und es ein Unding sei, eine Halle nach ihm zu benennen.
Das ist Schramm - direkt, zornig, mitreißend.
Zwischendurch blitzt allerdings eine weitere Facette in einer seiner Rollen durch: der des wirklich guten Schauspielers. Allein die Tatsache, dass er es versteht blitzartig die Rolle zu wechseln und so zweimal während des Programms ein Dreiergespräch darzustellen, ist faszinierend. Im ersten dieser Gespräche (in einem Wartezimmer einer Arztpraxis) erzählt Schramm in der Rolle des Alt-SPD-Mitglieds August von der Geschichte dessen Frau, die einen Schlaganfall hatte und nun pflegebedürftig sei. Beeindruckend gelingt Schramm hier eine tiefe Betroffenheit darzustellen, in dem er den Rentner von seinem Freund erzählen lässt, der seine Frau in ein Heim brachte, wo katastrophale Zustände herrschten. August macht sich nun Vorwürfe, dass er den Notarzt gerufen hatte - der unmittelbare Tod wäre ein würdigeres Ende für seine Frau gewesen!
Nach knapp 3 Stunden (20 Minuten Pause) ist man geschafft. Man hat viel gehört, muss viel verarbeiten und will vieles nicht gleich wieder vergessen.
Georg Schramm ist in meinen Augen ein großer Kabarettist unserer Zeit. Man spürt, wie Persönliches er in seine Rolle hineinsteckt. Er macht dies nicht zur Unterhaltung. Ich denke, er will wirklich, dass die leute nach Hause gehen und etwas mitnehmen von diesem Abend.
Eine Frage stellt sich natürlich noch (deren Patent nicht bei mir liegt): Warum brauchen wir in der heutigen Zeit Kabarettisten, um über diese Dinge nachzudenken? Warum bekommen wir das nicht von selbst auf die Reihe?
Diese Frage stellt sich Georg Schramm vermutlich auch!
Nun, am Ende, ist es ein ruhiges Selbstgespräch, das dieser Rentner mit dem steifen rechten Arm und dem schwarzen Handschuh an der rechten Hand - die Paraderolle Georg Schramms - führt. In der Linken hält er einen Revolver, mit dem er vorher noch in einem brillianten Gespräch zwischen drei seiner Figuren (dem alten, desillusionierten SPD-Mitglied August und einem rheinischen, etwas blauäugigen Rentner) im Wirtshaus saß und sie zum bewaffneten Widerstand bewegen wollte. Nach einer Reihe möglicher Kandidaten, die eine Kugel treffen sollte, schlägt Dombrowski vor einen beliebigen Pharmareferenten zu erschießen. Damit bezieht er sich auf die erste Hälfte des Programms, in dem das Gesundheitssystems einen Schwerpunkt darstellte.
Doch plötzlich lässt die Wut des Rentners nach und es scheint so, als resigniere er. Sein neuer Plan ist es, sich von seiner Versicherung den genauen Tag ausrechnen zu lassen, wann seine Renteneinzahlungen aufgebraucht sind, also den Tag, an dem alles auf null steht. Die Gesellschaft schuldet ihm nichts mehr und er wird der Gesellschaft auch nicht mehr zur Last fallen. An diesem Tag will er mit Würde aus dem Leben treten. Die Waffe, die zuvor noch den Beginn eines bundesweiten Aufstands werden sollte, will er gegen sich selbst richten. Damit konterkariert er sein bisheriges Leben voller Zorn und Wut - er will ganz kostenneutral ableben.
Doch das ist doch noch nicht das (sein) Ende. Er sagt, dass er den Brief bekommen hätte, der Termin sei der Donnerstag vor der Bundestagswahl ("In diesem Jahr schon"). Wieder fängt er an, seinen zuvor beschlossenen Plan in Zweifel zu ziehen.
"Thomas Bernhard hätte geschossen" heißt Georg Schramms aktuelles Programm, das er gestern Abend in Pforzheim spielte, und es zeigt einen Kabarettisten in Hochform. Als wütenden Rentner Dombrowski, der am liebsten die ganze Republik gegen die bestehenden Verhältnisse aufbringen will, der Klartext redet und sich wundert, dass es niemanden zu kümmern scheint. Ein Hauptpunkt von Schramm ist, dass diese teils skandalösen Zustände nicht zufällig bestehen, sondern dass es immer eine Gruppe gibt, die davon profitiert.
Schramm scheut nicht vor heiklen Themen zurück. Er thematisiert den ehemaligen Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin-Schleyer und empört sich darüber, dass dieser nur noch als Opfer gesehen würde - seine Rolle während der Zeit des Nationalsozialismus (Mitglied der Hitlerjugend ab 1931, der SS ab 1933 und der NSDAP ab 1937; aktiv in der NS-Studentenbewegung; ab 1943 Sachbearbeiter des Zentralverbands der Industrie für Böhmen und Mähren, der für die "Arisierung" der tschechischen Wirtschaft und die Beschaffung von Zwangsarbeitern zuständig war) und während der Arbeitskämpfe in den sechziger Jahren vergessen würde und es ein Unding sei, eine Halle nach ihm zu benennen.
Das ist Schramm - direkt, zornig, mitreißend.
Zwischendurch blitzt allerdings eine weitere Facette in einer seiner Rollen durch: der des wirklich guten Schauspielers. Allein die Tatsache, dass er es versteht blitzartig die Rolle zu wechseln und so zweimal während des Programms ein Dreiergespräch darzustellen, ist faszinierend. Im ersten dieser Gespräche (in einem Wartezimmer einer Arztpraxis) erzählt Schramm in der Rolle des Alt-SPD-Mitglieds August von der Geschichte dessen Frau, die einen Schlaganfall hatte und nun pflegebedürftig sei. Beeindruckend gelingt Schramm hier eine tiefe Betroffenheit darzustellen, in dem er den Rentner von seinem Freund erzählen lässt, der seine Frau in ein Heim brachte, wo katastrophale Zustände herrschten. August macht sich nun Vorwürfe, dass er den Notarzt gerufen hatte - der unmittelbare Tod wäre ein würdigeres Ende für seine Frau gewesen!
Nach knapp 3 Stunden (20 Minuten Pause) ist man geschafft. Man hat viel gehört, muss viel verarbeiten und will vieles nicht gleich wieder vergessen.
Georg Schramm ist in meinen Augen ein großer Kabarettist unserer Zeit. Man spürt, wie Persönliches er in seine Rolle hineinsteckt. Er macht dies nicht zur Unterhaltung. Ich denke, er will wirklich, dass die leute nach Hause gehen und etwas mitnehmen von diesem Abend.
Eine Frage stellt sich natürlich noch (deren Patent nicht bei mir liegt): Warum brauchen wir in der heutigen Zeit Kabarettisten, um über diese Dinge nachzudenken? Warum bekommen wir das nicht von selbst auf die Reihe?
Diese Frage stellt sich Georg Schramm vermutlich auch!
Montag, 18. Mai 2009
Stuttgart Hymne
Stuttgart war für den deutschsprachigen Hip-Hop jahrelang die Metropole. Das hat sich, wenigstens für die große Öffentlichkeit, mittlerweile etwas geändert. Gut, es gibt immer noch die Fantas, die nun zu ihrem zwanzigsten Jubiläum ihre marketingstrategische Liebe zu ihrer Heimatstadt wiederentdeckt haben (klingt vielleicht hart, aber ich finde es einfach nicht passend, aus einem Jubiläumskonzert solch ein neun Monate lang beworbenes Massenevent zu machen).
Dazu muss man, wenn man mal wieder das Radio einschaltet, regelmäßig mitanhören, wie z.B. Peter Fox Berlin besingt (was die Musik an sich nun nicht unbedingt schlechter macht).
Gestern hörte ich allerdings auf DASDING einen Song, dessen Text mir schon etwas aus der Seele spricht. Nach "Mutterstadt" von den Massiven Tönen und dem unbekannteren "Stuttgart City" von Style Filet, gibt es nun von den beiden Stuttgarter Hip-Hopper Meni und Deve eine neue Stuttgart-Hymne, die zudem absolut ins Ohr geht. Perfekt für den kommenden Sommer in der 0711-Stadt.
Dazu muss man, wenn man mal wieder das Radio einschaltet, regelmäßig mitanhören, wie z.B. Peter Fox Berlin besingt (was die Musik an sich nun nicht unbedingt schlechter macht).
Gestern hörte ich allerdings auf DASDING einen Song, dessen Text mir schon etwas aus der Seele spricht. Nach "Mutterstadt" von den Massiven Tönen und dem unbekannteren "Stuttgart City" von Style Filet, gibt es nun von den beiden Stuttgarter Hip-Hopper Meni und Deve eine neue Stuttgart-Hymne, die zudem absolut ins Ohr geht. Perfekt für den kommenden Sommer in der 0711-Stadt.
Abwechslung
Als ich letzte Woche am Ende des ersten Akts Schillers Räuber angekommen war, überkam es mich plötzlich und unvermittelt: Ich musste etwas Anderes lesen. Nichts für die Uni, nichts, das ich für meine Zula oder für mein Deutsch-Examen lesen sollte - nein, ein ganz normales Buch!
Hurtig in die nächste Buchhandlung und nach kurzem Umschauen "Ich und Kaminski" von Daniel Kehlmann gekauft. Kehlmann kennt man spätestens seit seinem Erfolg "Die Vermessung der Welt", das ich, wie auch seinen neuesten Roman "Ruhm", nicht gelesen habe.
"Ich und Kaminski" ist eine erfrischend unkonventionelle Geschichte über den freien Kunstjournalisten Sebastian Zoilner, um die 30, der die Biographie des Malers Kaminski schreiben will und ihn deshalb in seinem Alterswohnsitz irgendwo in den Bergen besuchen will, um von ihm sensationelle Dinge zu erfahren, welche die Welt noch nicht über den Maler weiß, wobei seine Absicht eindeutig ist: Dieses Buch, das natürlich aus Gründen der Aufmerksamkeit kurz vor oder besser noch nach Kaminskis Tod herauskommen müsste, soll sein beruflicher Durchbruch werden, für den er keine Skrupel zu kennen scheint. Das Unkonventionelle ist meiner Meinung nach erstens die Tatsache, dass Kehlmann die Hauptfigur nicht wirklich sympathisch erscheinen lässt, es aber doch schafft, dass der Leser sich mit ihm identifizieren kann. Außerdem schafft er es, auf den 170 Seiten die ein oder andere Überraschung und Wendung zu platzieren, die den Roman wirklich kurzweilig machen.
Jetzt wartet also der zweite Akt der Räuber...
Hurtig in die nächste Buchhandlung und nach kurzem Umschauen "Ich und Kaminski" von Daniel Kehlmann gekauft. Kehlmann kennt man spätestens seit seinem Erfolg "Die Vermessung der Welt", das ich, wie auch seinen neuesten Roman "Ruhm", nicht gelesen habe.
"Ich und Kaminski" ist eine erfrischend unkonventionelle Geschichte über den freien Kunstjournalisten Sebastian Zoilner, um die 30, der die Biographie des Malers Kaminski schreiben will und ihn deshalb in seinem Alterswohnsitz irgendwo in den Bergen besuchen will, um von ihm sensationelle Dinge zu erfahren, welche die Welt noch nicht über den Maler weiß, wobei seine Absicht eindeutig ist: Dieses Buch, das natürlich aus Gründen der Aufmerksamkeit kurz vor oder besser noch nach Kaminskis Tod herauskommen müsste, soll sein beruflicher Durchbruch werden, für den er keine Skrupel zu kennen scheint. Das Unkonventionelle ist meiner Meinung nach erstens die Tatsache, dass Kehlmann die Hauptfigur nicht wirklich sympathisch erscheinen lässt, es aber doch schafft, dass der Leser sich mit ihm identifizieren kann. Außerdem schafft er es, auf den 170 Seiten die ein oder andere Überraschung und Wendung zu platzieren, die den Roman wirklich kurzweilig machen.
Jetzt wartet also der zweite Akt der Räuber...
Samstag, 16. Mai 2009
Wichtig?!?
Wer hat sich diese Frage nicht schon einmal, zweimal, unzählige Male gestellt:
Was ist eigentlich wichtig im Leben?
Um es auf ein Schlagwort herunterzubrechen: zwischenmenschliche Beziehungen.
Das ist wohl das A und O eines menschlichen Lebens. Alles andere baut darauf auf, bezieht sich darauf.
Neulich habe ich wieder einmal gehört, dass mir der Fußball möglicherweise viel wichtiger sei als eine ganz besondere zwischenmenschliche Beziehung!
Wenn ich nun in diesem Post noch über das Spiel am Mittwoch auf Schalke und jenes, das in drei Stunden beginnen wird, schreibe, scheine ich wohl diese Aussage zu bestätigen. Ich tue es trotzdem, trotz der anderen eigentlich viel wichtigeren Dinge, über die ich mir Gedanken mache.
Seltsam, oder?
Wobei ich immer mehr zu dem Ergebnis komme, dass das ganze Leben seltsam ist und nicht rational erklärbar!
Mit dieser nebulösen Aussage beende ich meinen kleinen Exkurs in meine derzeitige Psyche und komme nun doch zum Fußball.
Wie ich in einem der letzten Posts geschrieben habe, muss ich schon aus Gründen des anonsten bei mir nicht wirklich ausgeprägten Aberglaubens darüber schreiben. Die Serie nicht verlorener Spiele bestätigt dies eindrucksvoll!
Am Mittwoch passierte das, womit wohl kaum einer, der in den letzten Jahren in der Schalker Turnhalle dabei war, gerechnet hatte: Der VfB holte nach einem intensiven und nervenaufreibenden Spiel die drei Punkte und ist weiter im Rennen um die ersten vier Plätze dabei.
Allein das ist schon ein Wahnsinn!
Nun sind wir an dem Punkt der Saison angekommen, an dem jedes Tor oder Gegentor entscheiden kann, an dem alle Mannschaften gleichzeitig spielen, an dem es kein Taktieren mehr geben kann, an dem ein Ohr am Radio, ein Auge auf der Videoleinwand hängt - an dem Punkt, an dem die ganze Faszination des Fußballs kulminiert zu einer unfassbaren Anspannung. 90 Minuten, in denen man vielleicht alles andere vergisst, zusammen mit anderen 55 000 Menschen, an einem Ort. Man kann im Prinzip nichts tun außer schreien. Auf den Ausgang hat man eigentlich keinen direkten Einfluss. Es ist vielleicht vergleichbar mit einem Casino. Außer dass der Einsatz und der Gewinn nicht materiell sind, sondern aus reinen Emotionen bestehen. Emotionen, für die man selbst nicht verantwortlich ist, sondern der Verlauf und der Ausgang eines an sich absolut simplen Spiels!
Ob das wichtig für mein Leben ist? Es gibt definitiv wichtigeres! Das muss allerdings für 90 Minuten warten!
P.S.: Ich muss es erwähnen: Heute bin das erste Mal in meinem Leben 10 km gelaufen! Und es war gut!!
Was ist eigentlich wichtig im Leben?
Um es auf ein Schlagwort herunterzubrechen: zwischenmenschliche Beziehungen.
Das ist wohl das A und O eines menschlichen Lebens. Alles andere baut darauf auf, bezieht sich darauf.
Neulich habe ich wieder einmal gehört, dass mir der Fußball möglicherweise viel wichtiger sei als eine ganz besondere zwischenmenschliche Beziehung!
Wenn ich nun in diesem Post noch über das Spiel am Mittwoch auf Schalke und jenes, das in drei Stunden beginnen wird, schreibe, scheine ich wohl diese Aussage zu bestätigen. Ich tue es trotzdem, trotz der anderen eigentlich viel wichtigeren Dinge, über die ich mir Gedanken mache.
Seltsam, oder?
Wobei ich immer mehr zu dem Ergebnis komme, dass das ganze Leben seltsam ist und nicht rational erklärbar!
Mit dieser nebulösen Aussage beende ich meinen kleinen Exkurs in meine derzeitige Psyche und komme nun doch zum Fußball.
Wie ich in einem der letzten Posts geschrieben habe, muss ich schon aus Gründen des anonsten bei mir nicht wirklich ausgeprägten Aberglaubens darüber schreiben. Die Serie nicht verlorener Spiele bestätigt dies eindrucksvoll!
Am Mittwoch passierte das, womit wohl kaum einer, der in den letzten Jahren in der Schalker Turnhalle dabei war, gerechnet hatte: Der VfB holte nach einem intensiven und nervenaufreibenden Spiel die drei Punkte und ist weiter im Rennen um die ersten vier Plätze dabei.
Allein das ist schon ein Wahnsinn!
Nun sind wir an dem Punkt der Saison angekommen, an dem jedes Tor oder Gegentor entscheiden kann, an dem alle Mannschaften gleichzeitig spielen, an dem es kein Taktieren mehr geben kann, an dem ein Ohr am Radio, ein Auge auf der Videoleinwand hängt - an dem Punkt, an dem die ganze Faszination des Fußballs kulminiert zu einer unfassbaren Anspannung. 90 Minuten, in denen man vielleicht alles andere vergisst, zusammen mit anderen 55 000 Menschen, an einem Ort. Man kann im Prinzip nichts tun außer schreien. Auf den Ausgang hat man eigentlich keinen direkten Einfluss. Es ist vielleicht vergleichbar mit einem Casino. Außer dass der Einsatz und der Gewinn nicht materiell sind, sondern aus reinen Emotionen bestehen. Emotionen, für die man selbst nicht verantwortlich ist, sondern der Verlauf und der Ausgang eines an sich absolut simplen Spiels!
Ob das wichtig für mein Leben ist? Es gibt definitiv wichtigeres! Das muss allerdings für 90 Minuten warten!
P.S.: Ich muss es erwähnen: Heute bin das erste Mal in meinem Leben 10 km gelaufen! Und es war gut!!
Montag, 11. Mai 2009
Herausforderung
Mehr als zwei Wochen liegt nun schon das Geschichtsexamen zurück und die Zeit wird reif für den nächsten Schritt zum abgeschlossenen Studium - der Zulassungsarbeit.
Dummerweise erschweren zwei Dinge die konzentrierte und intensive Arbeitsaufnahme: die thrillerartige Endphase der Bundesliga-Saison sowie die abgeschlossenen Examina meiner Mitleidensgenossen der letzten Monate (in Verbindung mit dem weggefallenen Zang des Lernens auf eben das Examen).
Morgen beginnt schon der drittletzte Akt dieser völlig verrückten Saison mit dem Blick auf die anderen Partien, bevor es am Mittwoch in die wohl von allen Fans des VfB äußerst unbeliebten Arena auf Schalke geht. Dort hat es bis jetzt nur zu einem mageren Punktgewinn gereicht. Aber wer hätte denn gedacht, dass Wolfsburg mit seinem Super-Sturm mit 4-1 wieder nach Hause geschickt wird? Trotzdem überwiegt die Skepsis, diese treue Begleiterin jedes langjährigen VfB-Fans.
Überall sind nun Prognosen, Einschätzungen der Restprogrammen und sonstige Orakel-Bemühungen zu lesen und zu hören. Völlig umsonst - keiner weiß, wie es ausgehen wird, nicht einmal ahnen kann man es! Und wenn jemand nach einer Erklärung für die weltweite Faszination für diesen Sport sucht - im diesjährigen Saison-Finale kann er oder sie eine finden!
Die Herausforderung wird nun in den nächsten zwei Wochen sein, diese drei Dinge unter einen Hut zu bekommen. Den Bann des Fußballs, den Beginn der Zulassungsarbeit und die ein oder andere Feier zum Abschluss eines weiteren Examens.
Dummerweise erschweren zwei Dinge die konzentrierte und intensive Arbeitsaufnahme: die thrillerartige Endphase der Bundesliga-Saison sowie die abgeschlossenen Examina meiner Mitleidensgenossen der letzten Monate (in Verbindung mit dem weggefallenen Zang des Lernens auf eben das Examen).
Morgen beginnt schon der drittletzte Akt dieser völlig verrückten Saison mit dem Blick auf die anderen Partien, bevor es am Mittwoch in die wohl von allen Fans des VfB äußerst unbeliebten Arena auf Schalke geht. Dort hat es bis jetzt nur zu einem mageren Punktgewinn gereicht. Aber wer hätte denn gedacht, dass Wolfsburg mit seinem Super-Sturm mit 4-1 wieder nach Hause geschickt wird? Trotzdem überwiegt die Skepsis, diese treue Begleiterin jedes langjährigen VfB-Fans.
Überall sind nun Prognosen, Einschätzungen der Restprogrammen und sonstige Orakel-Bemühungen zu lesen und zu hören. Völlig umsonst - keiner weiß, wie es ausgehen wird, nicht einmal ahnen kann man es! Und wenn jemand nach einer Erklärung für die weltweite Faszination für diesen Sport sucht - im diesjährigen Saison-Finale kann er oder sie eine finden!
Die Herausforderung wird nun in den nächsten zwei Wochen sein, diese drei Dinge unter einen Hut zu bekommen. Den Bann des Fußballs, den Beginn der Zulassungsarbeit und die ein oder andere Feier zum Abschluss eines weiteren Examens.
Montag, 4. Mai 2009
B I E L E F E L D
Das ist der wahrnehmbarste Schlachtruf der Arminen: Jede Silbe deutlich betont schleudert die Heimtribüne den Namen ihrer Heimatstadt in Richtung der Gästetribüne. So, als wolle sie betonen, dass es die Stadt doch gibt und dieser Runninggag doch endlich aufhören möge.
Allerdings könnte man es auch unermüdlichen, beinahe mutigen Lokalpatriotismus nennen. Diesem bin auch ich gewiss nicht abgeneigt, doch - wie ich jedem Zweifler beweisen werden kann - aus gutem Grund. Die städtebaulichen Gründe für einen Bielefelder Lokalpatriotismus konnte ich hingegen bei der Fahrt und dem Gang durch die Stadt beim besten Willen nicht ausfindig machen. Okay, es gibt eine schöne Ecke, die Altstadt. Doch nach fünf Minuten des Schlendern hat man diese auch schon wieder verlassen. Vielmehr sind eine Vielzahl von Betonklötzen prägend, die es sicher auch in anderen Städten gibt (das obligatorisch hässliche Karstadt-/Kaufhofgebäude lässt sich noch in jeder Stadt - ja, auch in Stuttgart - finden), aber nicht in dieser erschreckendn Vielzahl.
Das Spiel auf der Bielefelder Alm begann velversprechen, als Delpièrre nach einer Ecke schon nch vier Minuten zur Führung traf. Doch irgendwie war heute der Wurm drin. Es gelang zweimal nicht nach der Führung nachzusetzen und so führten zwei dicke Fehler zum jeweiligen Ausgleich (Hitzlsperger traf mit seinem schwächeren rechten Fuß zur erneuten zwischenzeitlichen Führung).
Nun ist ein Punkt in Bielefeld kein Weltuntergang, doch mit Blick auf das Restprogramm (Schalke UND Bayern auswärts) wird es mir doch etwas mulmig beim Blick auf die Verfolger. Spannend wird zudem, wie sich die zweite Garde in der Innnverteidigung gegen den Topsturm der Liga behauptet. Es bleibt weiterhin spannend!
Am Sonntag ging es noch zum in der Nähe gelegenen "Hermannsdenkmal" in Detmold. Ein nationalistischer Bau, der den Cherusker Arminius (erst die Reformatoren machten diesen zum "Hermann") als in Richtung Frankeich drohenden Retter des alten Germaniens (Nein, "die Germanen" als Einheit gab es nicht, womit sie auch schwer als "Vorfahren" der Deutschen einzuordnen sind) vor den römischen Invasoren glorifizierte. Meine kleine Geschichtsstunde für meinen Gastgeber polierte mein vor kurzem heftig ramponiertes Historiker-Ego wieder etwas auf.
Allerdings könnte man es auch unermüdlichen, beinahe mutigen Lokalpatriotismus nennen. Diesem bin auch ich gewiss nicht abgeneigt, doch - wie ich jedem Zweifler beweisen werden kann - aus gutem Grund. Die städtebaulichen Gründe für einen Bielefelder Lokalpatriotismus konnte ich hingegen bei der Fahrt und dem Gang durch die Stadt beim besten Willen nicht ausfindig machen. Okay, es gibt eine schöne Ecke, die Altstadt. Doch nach fünf Minuten des Schlendern hat man diese auch schon wieder verlassen. Vielmehr sind eine Vielzahl von Betonklötzen prägend, die es sicher auch in anderen Städten gibt (das obligatorisch hässliche Karstadt-/Kaufhofgebäude lässt sich noch in jeder Stadt - ja, auch in Stuttgart - finden), aber nicht in dieser erschreckendn Vielzahl.
Das Spiel auf der Bielefelder Alm begann velversprechen, als Delpièrre nach einer Ecke schon nch vier Minuten zur Führung traf. Doch irgendwie war heute der Wurm drin. Es gelang zweimal nicht nach der Führung nachzusetzen und so führten zwei dicke Fehler zum jeweiligen Ausgleich (Hitzlsperger traf mit seinem schwächeren rechten Fuß zur erneuten zwischenzeitlichen Führung).
Nun ist ein Punkt in Bielefeld kein Weltuntergang, doch mit Blick auf das Restprogramm (Schalke UND Bayern auswärts) wird es mir doch etwas mulmig beim Blick auf die Verfolger. Spannend wird zudem, wie sich die zweite Garde in der Innnverteidigung gegen den Topsturm der Liga behauptet. Es bleibt weiterhin spannend!
Am Sonntag ging es noch zum in der Nähe gelegenen "Hermannsdenkmal" in Detmold. Ein nationalistischer Bau, der den Cherusker Arminius (erst die Reformatoren machten diesen zum "Hermann") als in Richtung Frankeich drohenden Retter des alten Germaniens (Nein, "die Germanen" als Einheit gab es nicht, womit sie auch schwer als "Vorfahren" der Deutschen einzuordnen sind) vor den römischen Invasoren glorifizierte. Meine kleine Geschichtsstunde für meinen Gastgeber polierte mein vor kurzem heftig ramponiertes Historiker-Ego wieder etwas auf.
Freitag, 1. Mai 2009
Nachtrag Frankfurt
Arbeitssieg von zwei zu null.
Warum ich das jetzt noch nachreiche?
Weil Fußballfans doch abergläubisch sind - bis jetzt läuft es doch ganz gur, seit ich über jedes Spiel schreibe.
Morgen in Bielefeld...
Warum ich das jetzt noch nachreiche?
Weil Fußballfans doch abergläubisch sind - bis jetzt läuft es doch ganz gur, seit ich über jedes Spiel schreibe.
Morgen in Bielefeld...
Abonnieren
Posts (Atom)