Am Freitag war es soweit: Das Auftaktspiel der neuen Bundesliga-Saison. Über das Spiel möchte ich nichts schreiben, kann ja auf allen enschlägigen Sportseiten nachgelesen werden.
Ich möchte das Spiel zum Anlass nehmen, um mir mal wieder ein paar Gedanken über die Entwicklung des Fußballs zu machen:
1. Klar, Wolfsburg gegen Stuttgart - da steckt Brisanz drin! Der Vorjahres-Meister, dessen neuer Trainer der Ex-Meister-Trainer des letztjährigen Dritten war und ausgerechnet nach einer Niederlage gegen seinen Verein gegen den eigens von ihm eingesetzten Assistenztrainer ausgetauscht wurde. Das füllt schon einige Minuten der Berichterstattung und einige Zeilen der Sportpresse!
Da ist es egal, dass die Auswärtsfans einmal mehr an einem Freitag bei Ferienende des zu bereisenden Bundeslandes 540 km Anfahrt auf sich nehmen müssen. Und alle, die jetzt denken, dass diese Fans das ja nicht "müssen", mit dem/der unterhalte ich mich gerne mal über die Psyche von Fußballfans. :-)
2. Okay, es gibt klare Regeln in deutschen Stadien: Das Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen ist unter Strafe (Stadionverbot) verboten. Punkt, aus, Ende.
Bei der "Eröffnungs-Zeremonie" wurde auf dem Rasen nun ein Feuerwerk abgebrannt, dass einem die Augen übergingen. Flammen, wohin das Auge blickte. Frage: Wie ist das mit der Vorbildfunktion? Warum werden Vorschläge zu einem kontrollierten Abbrennen von Pyrotechnik völlig ignoriert, die Deutsche-Fußball-Liga zündelt dagegen munter drauf los? Wie würde das ein Funktionär gegenüber einem 16-jährigen Fan aus dem Fanblock erklären? Würde mich interessieren!
3. Anstoßzeiten
Freitag 20.30 Uhr, Samstag 15.30 Uhr & 18.30 Uhr, Sonntag 15.30 Uhr & 17.30 Uhr. Das sind alle Anstoßzeiten der 1. Liga. Die der zweiten weiß ich auswendig nicht, drei Spiele sind jedenfalls sonntags um 13.30 Uhr.
Was das soll? Klar, der Fernseh-Zuschauer soll möglichst viel an sein Empfangsgerät gebunden werden - höhere Werbeeinnahmen. Diverse andere Gründe mögen auch noch im Spiel sein.
So macht man auf Dauer einen "Volkssport" kaputt. Die "Marke" und "Ware" Fußball wird immer weiter wie eine Zitrone gequetscht, um immer mehr Profit herauszuholen. Noch machen das immer mehr Menschen mit. Aber irgendwann könnte diese Blase platzen. Bei der schon erwähnten Eröffnungs-Zeremonie vor dem Auftaktspiel und den ewigen Einlasskontrollen (mittlerweile muss man in WOB seinen Namen auf die Karte schreiben...soll den Schwarzmarkt bekämpfen...welcher Depp schreibt denn zuerst seinen eigenen Namen drauf, um die Karte dann zu verkaufen?!?) habe ich mich och spontan nach einfachem, 4.- oder 5.Liga-Fußball gesehnt. Ein kleines, nettes Stadion, eine Wurst & ein Bier (bezahlbar ohne Chipkarte und nicht für je 3,50 €) und FUSSBALL...schlichter, einfacher FUSSBALL. Denn darum sollte es doch eigentlich gehen.
Nun ja, das alles ist kommenden Samstag wieder vergessen und man pilgert wieder in Richtung Stadion. Aber eventuell ist irgendwann die Zitrone ausgequetscht. Meine persönliche Tendenz geht sehr langsam, aber doch ziemlich sicher in diese Richtung!
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Montag, 10. August 2009
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