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Mittwoch, 8. Februar 2012

Mittwochstexte

Den guten Vorsatz, dass ich mehr für meinen Blog schreibe, habe ich in der Nacht zum neuen Jahr schon gar nicht mehr gefasst. Trotzdem denke ich neben allen Terminen immer wieder daran. Und es kann dann schon mal vorkommen, dass ich durch die Posts der letzten fünf Jahre scrolle und überrascht bei dem ein oder anderen Eintrag hängen bleibe.

Nun also ein weiterer Versuch der Reanimation. Und zwar – Obacht – derer nachhaltigen!!
Dazu habe ich mir Folgendes überlegt: Jeden Mittwoch werde ich auf der morgendlichen Fahrt vom Hauptbahnhof Stuttgart nach Schorndorf einen Text schreiben und ihn, wenn möglich, direkt nach der Ankunft bloggen (durch unvorhergesehene Massen-Kopie-Aktionen kann sich das in Einzelfällen auf die Mittagspause verschieben).

Die Fahrt dauert ca. 23 Minuten. Nichts darf danach hinzugefügt werden, nicht geändert werden.

Warum ausgerechnet der Mittwoch? Nun, erstens ein ganz pragmatischer Grund: An diesem Tag habe ich keine Zugbegleitung meines geschätzten Kollegen Hermann. Zeitens finde ich die Regeln doch ziemlich reizvoll. Es entsteht ein gewisser Druck, auch wirklich etwas zu schreiben. Ohne diese vollmündige Ankündigung, wäre es wohl niemandem aufgefallen, ich hätte zwei Wochen an einem Tag etwas geschrieben und dann ziemlich wahrscheinlich wieder damit aufgehört.

Der Mittwoch ist an sich auch ein oft vernachlässigter Tag! Wogegen der Montag immerhin durch das millionenfache „Oh nein, schon wieder Montag“ (und das oft schon am Sonntag) in vieler Munde ist und der Donnerstag bei vielen schon der langsame Einstieg in das bevorstehende Wochenende bedeutet, fristet der Mittwoch ein eher tristet Dasein zwischen den Welten respektive Wochenenden (ganz so verzweifelt bin allerdings auch ich nicht, dass ich an dem Außenseiter der Wochentage schlechthin, dem Dienstag, schreibe).

Da es sich dem Namen nach um die Mitte der Woche handelt, noch ein paar Gedanken zur Mitte an sich. Was ich nächste Woche definitiv nicht mehr machen werde, ist, in der Zugmitte einzusteigen! Viel zu viel los für diese Uhrzeit. Da werde ich doch die bisherige Angewohnheit, ganz vorne meinen Platz einzunehmen, beibehalten. Man nennt die Mitte oft golden. Die Parteien wollen Wahlen – wenigstens in den Nullerjahren – in der Mitte gewinnen. In der Mitte mancher Menschen ist man gut aufgehoben. Die Mitte kann aber auch langweilig sein, z.B. in der Bundesliga, in der die Mitte der Tabelle oft als Niemandsland bezeichnet wird. In der Mitte kann man es sich auch allzu bequem machen, immer die Meinung annehmen, die gerade vom Rand sich nach innen bewegt.

Wie auch immer. Ich bin selber gespannt, ob und wie lange ich diese selbst auferlegten Regeln durchhalten werde. Und welche Texte dabei entstehen werden.

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