Nicht nur die Erinnerung kommt an diesem ganz eigenen Tag der Woche. Auch der Tatort. Und in ganz seltenen Fällen sogar beides, hintereinander und zugleich.
Ich hatte schon länger daran gedacht, wieder einmal eine Veranstaltung des Musikvereins Renningen, in dem ich so lange gespielt hatte, zu besuchen. Heute war es soweit. Am Morgen erinnerte ich mich plötzlich wieder daran, dass an diesem Wochenende ein Herbstfest auf dem Bergwald stattfinden sollte. Also rein in die S-Bahn und hinaus aus Stuttgart. Vom Bahnhof zum Bergwald sind es gute 15-20 Minuten Fußweg, und ich nutzte die Gelegenheit, um mal wieder bewusst durch die ruhig im Herbstlicht daliegende Stadt zu gehen. Einige neue Häuser fielen mir auf, der erweiterte Schulhof des Gymnasiums und das erste Mal in diesem Jahr - bunte und herabgefallene Blätter.
Ich nahm mir fest vor, mitzuzählen, wie oft ich auf Fußball angesprochen würde: Na, was is los mit dem VfB? An was liegts? Am Trainer? Gehst Du immer noch so oft?
Ich war überrascht: Die Fragen beschränkten sich auf diejenigen, mit denen man darüber auch reden kann!
Viele bekannte Gesichter - ein freudiges Hallo hier, ein kräftiger Händedruck dort und viel Smalltalk - mal kurz, mal länger. Natürlich auch einmal die wunderbare rhetorische Frage, ob man auch mal wieder im Lande sei (immer mit unüberhörbarer Betonung auf "auch"). Die Stücke des Orchesters sind auch nach ca. zwei Jahren absolut präsent. Mein Geschichtslehrer der 12. und 13. Klasse meinte, um die Wichtigkeit einer bestimmten Sache zu betonen, wir müssten es auswendig aufsagen können, wenn er uns um 3 Uhr nachts wecken würde. Genau so ist es mit Musikverein-Stücken. Polka- und Marsch-Klassiker sowie alle möglichen Musikverein-Hits, wie z.B. "Welthits aus Italien" und auch meinen früheren Favoriten: das Robbie-Williams-Medley. Nur leider kein ABBA Gold. Alles in allem war es mal wieder ein schöner Nachmittag in der alten Heimat.
Die Erinnerungen an knapp 20 Jahre Musikverein sind natürlich an einem solchen Tag recht präsent. Abends kam dann eine unerwartete Erinnerung dazu, als im eher mäßigen Tatort (wann begreifen Drehbuchautoren eigentlich, dass Verfolgungen in den Bergen irgendwie etwas angestaubt wirken?) folgender Song zu hören war:
Faszinierend, wie ein erster Akkord, erste Klänge einem sofort bestimmte Erinnerungen ins Gedächtnis rufen!
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Freitag, 8. Oktober 2010
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