Heute vor einer Woche trafen sich vier Freunde in einer Kneipe, sahen sich bei einem Bier ein Fußballspiel an und erzählten sich die neuesten Neuigkeiten der letzten Zeit. Das klingt jetzt noch nicht sonderlich aufregend oder einzigartig. Wenn man aber einige zusätzliche Einzelheiten erfährt, war es schon ein besonderes Treffen. Im überdimensionalen Fernsehgerät fand gerade das von allen Medien und Freunden als "Spiel des Jahres" bezeichnete CL-Achtelfinal-Hinspiel Stuttgart gegen Barcelona statt. Nun wäre unser Ort des Aufenthalts normalerweise nicht irgendeine Eckkneipe in Stuttgart gewesen. Doch das Schreiben des Vereins für Bewegungsspiele mit dem üblichen Hinweis auf das Vorkaufsrecht seines Stammplatzes ließ bei uns ein deutliches Staunen entstehen: 41 € sollte die Teilnahme an diesem "Event" kosten.
Um es mit aller Deutlichkeit zu sagen: Hiermit ist eine Grenze überschritten worden!
Ich will jetzt an dieser Stelle nicht mit einer Aufzählung kommen, wo und wann wir diesen Verein in den letzten Jahren unterstützt haben - das märe müßig!
Aber wäre es nicht eine nette Geste, denen, die auch in weniger erfolgreichen Zeiten zu diesem Verein und in der Kurve stehen, die Karte zu einem fairen Preis anzubieten? Wäre es vielleicht nicht auch angebracht zu berücksichtigen, dass sich viele Schüler, Auszubildende oder Studenten diese Preise langsam nicht mehr leisten können? Will man wirklich englische Verhältnisse in den deutschen Stadien (für diejenigen, die diesen Begriff bei Wikipedia eingeben müssen - das war das frühere Wort für die heutigen "Arenen", was wiederum eine noch viel, viel ältere Bezeichnung für "Wettkampfstätte" ist...so alt, dass die Betonung auf "Kampf" lag)? Verhältnisse, in denen in einigen Jahren die Generation der 15- bis 25-Jährigen kaum mehr in den Stadien vertreten ist? Sondern nur noch zahlungs- und konsumwillige "Kunden", die natürlich bei einem oder zwei Stadionbesuchen pro Saison wahrscheinlich mehr Geld liegen lassen, als der Dauerkarteninhaber in der Kurve?
Ich denke, dass dies der Trend ist und schneller als befürchtet voranschreitet.
Schade! Fußball wird gemeinhin als "Volkssport" bezeichnet. Das wird bald ebenso Geschichte sein, wie das wunderbare Wort "Stadion".
P.S.: Vielleicht sollte man sich bei Zeiten einen unterklassigen Verein suchen und schon einmal beginnen die emotionale Bindung etwas zu stärken.
P.P.S.: Einen ähnlichen Artikel sehe ich schon zum Thema WM voraus, denn der mediale Hype und die Werbemaschine fangen sich langsam an warmzulaufen!
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Freitag, 26. Februar 2010
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