1.1. - Neujahrstag.
Irgendwie ein seltsamer Tag. Alles scheint stillzustehen. Es wird wahrscheinlich der einzige Tag des Jahres sein, an dem so viele Menschen einfach nichts tun, keinen Tagesplan haben. Der Post-It-Zettel mit der To-Do-Liste für die erste Woche im neuen Jahr schwächelt auch und fällt unbemerkt unter den Schreibtisch. Ein kurzer Blick ins Neujahrskonzert der Winer Philharmoniker mit der alljährlichen Feststellung, dass Johann Strauss wirklich nicht zu meinen bevorzugten Komponisten gehört.
Ein perfekter Tag, um an das vergangene Jahr zurückzudenken und ein klein wenig an das vor einem liegende vorauszublicken. Und dabei ist es auf jeden Fall ein Trost, nicht zu wissen, wie alles werden wird, aber dafür die Gewissheit zu haben, dass alles schon irgendwie werden wird.
Mir kam letztes Jahr einmal ein Vergleich in den Sinn: Es war Mitte August auf der S-Bahn-Fahrt vom Flughafen Schönefeld in die Stadt zum Hostel und ich hörte einen Song von Bruce Springsteen - "Downbound Train"
Es gibt da diesen Zwischenpart, der auf der Studioaufnahme noch um einiges eindringliche ist, als auf dieser Live-Aufnahme - die knarzende und nuschelnde Stimme von Springsteen, unterlegt nur mit einem sphärischen Synthie-Teppich.
Und irgendwie dachte ich mir an diesem Abend in dieser Berliner S-Bahn, dass das Leben manchmal genau mit solchen Augenblicken aufwartet; ein Zwischenspiel, das der normalen, schnellen und oft hektischen Welt leicht entrückt ist, und währenddessen man das Gefühl hat, dass für einen selbst gerade alles kurz stehenbleibt und sich die Möglichkeit bietet, einen Blick darauf zu werfen.
Genauso wie am ersten Tag des Jahres.
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Samstag, 1. Januar 2011
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