Gedanken, Kommentare, Meinungen zu Aktuellem & Vergangenem oder einfach nur etwas, was wert sein könnte von aller Welt gelesen werden zu können.

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Auf Reisen III - Madrid & Leon

Da ist es - das gefürchtete trübe, depressiv machende, graue, regnerische Herbstwetter. Und ab Sonntag fällt frühes Aufstehen nochmals schwerer: Ende der Sommerzeit.
Gute Gelegenheit, um sich bei einem Kaffee und einem süßen Stückchen im wohlig warmen Zimmer mit einem Blogeintrag über die letzte der Semesterferien-Reisen abzulenken: Spanien
Anlass war die Hochzeit unserer Freunde Bea und Dany (Bea und Janina waren in England an der selben Schule).
Diese Einladung nahmen wir zum Anlass ein paar Tage länger in Spanien zu bleiben, beginnend mit zwei Tagen Madrid. Leider fiel das Couchsurfen diesmal aus, sodass wir uns noch ein Hostel suchten, was aber kein Problem war.
Was doch überraschend ist, ist die Größe Madrids: Ca. 3,2 Mio Einwohner. Dafür lässt sich aber die Innenstadt recht gut zu Fuß und in zwei Tagen erkunden. Bei strahlendem Wetter schlenderten wir durch gemütliche enge Gassen

oder durch den Parque del Retiro.
Ohne einheimische Hilfe kamen wir aber nicht in Genuss der berühmten Tapas, die man in Madrid und dem Rest Nordspaniens zum Getränk in einer Bar dazu bekommt. Für Vegetarier ist die spanische Landesküche auch nur bedingt zu empfehlen. Schinken und Fleisch sind unverzichtbare Bestandteile eines typischen spanischen Essens. Auch in die berühmte Madrider Kunstwelt tauchten wir ein: Wir entschieden uns für das kleinste der drei berühmten Madrider Museen, aber immerhin die zweitgrößte private Gemäldesammlung der Welt: die Thyssen-Ausstellung. "Die" bekannten Sehenswürdigkeiten gibt es Madrid sonst nicht, aber dafür viele schöne Gebäude und immer wieder nette Gassen.




Am Freitagabend nahmen uns dann Joe und ihr Freund (auch beide Lehrer an besagter Schule in Reigate) vom Flughafen aus mit ihrem Mietwagen in das ca. drei Stunden entfernte Leon mit. Für uns war es natürlich toll, dass die Beiden auch zur Hochzeit eingeladen waren, da wir uns mit ihnen wirklich nett und ausgiebig unterhalten konnten. In Leon gab es dann natürlich ein großes Hallo, als wir Bea und Dany sowie ein weiteres gut befreundetes Paar der Beiden in der Stadt trafen. Es stellte sich dann heraus, dass wir die vier Nächte in Beas und Danys Wohnung verbringen würden und dass ihre Freunde ebenfalls Englisch sprachen sowie total nett und hilfsbereit waren. Die Feier am nächsten Tag verlief anders als gewohnt, aber nicht weniger feierlich. Eine kurze Zeremonie im Standesamt, bevor das Paar mit ca. zwei Kilo Reis, Blumen und Kanonenschlägen bei strahlender Sonne begrüßt wurde.
Auch die Feier danach etwas ungewohnt, aber toll: Eine Menge Essen (Schinken, Fleisch, Fisch) und Tanz im Restaurant, bevor es um 21 Uhr in die Stadt in eine Bar ging, wo bis in die Morgenstunden weitergefeiert wurde.



Am nächsten Tag war allgemeines Ausruhen angesagt, bevor wir am Montag Leon besser kennenlernen sollten. Eine hübsche Stadt, die für ihre Kathedrale berühmt ist und auf dem Jakobs-Pilgerweg liegt. Bea und Dany zeigten uns alles und so verbrachten wir nochmals einen herrlichen Tag, der mit einer Breakdance-Vorstellung von Danys Kumpels endete.



Am Dienstag ging es mit dem Bus zurück nach Madrid, wo wir uns noch mit Ruben, einem Freund von Dany, den wir an der Hochzeit kennenlernten, trafen und gemütlich Essen gingen. Dabei muss man sagen, dass man in Spanien keine Chance hat, sein Essen selbst zu bezahlen wenn man Freunden ausgeht. Wir wurden grundsätzlich eingeladen - aber auch sonst waren es natürlich tolle, erholsame und ereignisreiche Tage bei guten, hilfsbereiten und liebenswerten Freunden, die wir hoffentlich bald wieder sehen werden - das nächste Mal vielleicht bei uns.

Montag, 20. Oktober 2008

War nicht so gemeint...

Klar - es ist nie so gemeint, wie es gesagt wurde!
Ich will gar nicht lange drumherum reden: Als ich den ersten Satz meines letzten Eintrages gestern Abend um 23 Uhr geschrieben habe, war ich mit meinen Gedanken noch zu einem Großteil bei I Am Kloot und ihren Melodien und mit dem Rest schon im Bett. So fiel mir die Bedeutung dieses ersten Satzes überhaupt nicht auf. Im Nachhinein muss ich zugeben, dass der Satz von jemandem, mit dem man fast das gesamte (und zudem wunderschöne) Wochenende verbrachte, doch etwas kritisch aufgefasst werden könnte.
Deshalb an dieser Stelle ein ehrliches

Sorry

Sonntag, 19. Oktober 2008

Große Gefühle

Auf große Gefühle habe ich am Donnerstagnachmittag in der Landesbibliothek nicht unbedingt für das Wochenende gehofft. Im Gegenteil - seit Ewigkeiten ist mal wieder eine Auswärtsfahrt geplatzt (nur zu zweit im Auto wollten wir nicht, Busse waren ausgebucht) und just als ich mich doch noch aufraffen konnte mich an meine Texte für die Hausarbeit zu setzen, konnte ich fühlen, wie plötzlich von Minute zu Minute eine Erkältung die Macht über mich ergriff. Die Sehnsucht nach erholsamen Schlaf war groß und ein bisschen war ich froh, dass ich die Nacht von Freitag auf Samstag nicht in einem Bus verbringen würde.
Der Freitagabend war dementsprechend unspektakulär, aber mein Körper hat mir die zehn Stunden Schlaf gedankt.
Doch zurück zu den großen Gefühlen: Das Spiel in Berlin verfolgte ich in einer Kneipe in Tübingen, und wäre eine Aufzeichnung von irgendeinem anderen Spiele des VfB in Berlin aus den letzten Jahren gezeigt worden - es wäre mir wahrscheinlich nicht aufgefallen. Der VfB die optisch überlegene Mannschaft, die Hertha im Bemühen darum, noch vor Cottbus und Bielefeld den ersten Platz in der Kategorie "uninspirierter & biederer Fußball 2008" zu erklimmen. Nur irgendwelche höheren Mächte können dafür verantwortlich sein, dass Berlin mit dieser Spielweise 2-1 gewann. Frust war angesagt.
Der verflog aber spätestens abends im Kino: "Young@Heart" - ein Dokumentationsfilm über einen Senioren-Chor aus den USA, der Pop-und Rocklieder aufführt. Einfach wunderbar ist der selbstironische und warmherzige Humor, den die Protagonisten, die näher portraitiert werden, ausstrahlen. So viele Szenen fielen mir jetzt ein...einfach anschauen und verzaubern lassen von der Lebensfreude, welche die 75- bis 92-Jährigen in diesem Film versprühen.
Noch mehr Glücksgefühle gab es dann heute Abend in der Röhre: "I Am Kloot " aus Manchester kamen, um etwas über 1 1/2 Stunden das Publikum zu begeistern. Es gibt einige Stimmen, die mich begeistern - Kelly Jones von den Stereophonics zum Beispiel, den ich an gleicher Stelle im Juni erlebte - aber John Bramwell hat mich heute total in seinen Bann gezogen, inklusive seeligem Schwelgen in verträumten Melodien und Gänsehaut.
Als er Mitte des Konzerts zwei Songs allein auf der Bühne stand, hätte man am Liebsten noch fünf weitere dieser kleinen Geschichten über "disaster" (running-gag des Abends) hören wollen: markant, mit viel Hall, ausdrucksstark (z.B. "Proof" auf myspace). Dazu zwei Bandkollegen, welche diese Stimme mit ihrem unaufdringlichen Sound bestens unterstützten & ergänzten sowie ein wirklich sympathisches Auftreten. Man merkte, dass die drei sich freuten, als sie - was ich in Stuttgart bis jetzt noch nie erlebte - zum zweiten Mal auf die Bühne kommen musste, da das aufgedrehte Publikum der schon von CD laufenden Musik einfach drei Minuten frenetischen Applaus entgegensetzte.
Thanks a lot & cheers

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Auf Reisen II - Livorno

Schon immer stelle ich mir vor, dass es einfach herrlich sein muss, in ein Auto zu sitzen, und einfach drauflos zu fahren. Den lieben Gott einen guten Mann sein lassen, sich nicht um die alltäglichen Dinge daheim kümmern, sich von nichts aufhalten zu lassen. Einfach weg, dorthin, wo einen der Zufall hinführt.
So ähnlich war es Anfang September, nur mit dem Unterschied, dass das Ziel feststand: Livorno, Toscana, Italien.
Janina war seit zwei Wochen bei ihrer Tante, ihrem Onkel und deren beiden Kinder, die alle nunmehr seit 10 Jahren in Italien leben. Und irgendwie hatte ich nach der ein oder anderen SMS, wie toll denn das Wetter, das Meer und das Essen sei, doch auch Lust Meer bekommen (sorry - der Wortwitz hat sicher einen der längsten Bärte!). Mir ist dann oben schon beschriebene kleine Sehnsucht wieder in den Sinn gekommen und so stand schnell fest: Nicht mit dem Auto sollten die Alpen überquert werden, sondern mit dem Auto.
Und es hat einfach Spaß gemacht. Toll war schon der langsame Sonnenaufgang auf der Schwäbischen Alb und doch immer wieder beeindruckend sind natürlich auch die Alpen. Vor allem ist es von Stuttgart aus gar nicht einmal so weit, bis man in den Alpen ist. Spaß gemacht hat die Fahrt nach Innsbruck: rechts wie links beeindruckende Berge, geöffnetes Schiebedach, schicke Sonnenbrille (ja, die von meinem myspace-Profil) und natürlich den mp3-Player voller Musik!
Nach dem österreichisch-italienischen Grenzübergang wurde ich das erste Mal von der italienischen Polizei herausgewunken. Ob es an meiner Brille lag? Ob dass ich verdächtigerweise alleine unterwegs war? Nun ja, meine Papiere schienen in Ordnung und auf dem Boden meiner Reisetasche wurde auch nichts gefunden - also weiter über den Brenner. Die Strecke nach Bozen und Verona zog sich dann doch etwas, was auch an der nicht gerade abwechslungsreichen Landschaft liegt. Deutlich abwechslungsreicher war es dann wieder ca. 50-70 km vor Florenz, wo zahlreiche kurze Tunnel und eine schöne kurvige Strecke wirklich Spaß machten.
Als ich dann nach ca. 10-11 Stunden Fahrt in Livorno ankam, wurde ich gleich zum Meer gelotst und von der schon ordentlich braunen Janina empfangen, worauf ich schneller als ich "Buon Giorno" sagen konnte im Wasser war.
Es folgten sechs wunderschöne, entspannende Tage mit Sonne, Meer & gutem Essen - Parmesan, Schinken, 50 Jahre alter Balsamico usw.
Ein Nachmittag sahen wir uns Pisa an, ansonsten waren wir jeden Tag mit den beiden Kids am Meer.
Am Wochenende ergab es sich, dass zufällig der A.S. Livorno in der Serie B gegen Mantova spielte. Zusammen mit Janinas Onkel verfolgte ich ein recht interessantes Spiel und durfte die neuen Bestimmungen in Italiens Stadien kennenlernen, wonach jeder, der eine Karte kauft erst einmal seinen Ausweis vorzeigen muss, sodass der Name auf die Karte gedruckt werden kann. Drinnen werden aber munter die Plastikflaschen, Feuerzeuge und sonstige Gegenstände in Richtung des Linienrichters geworfen.

Ich hätte es durchaus noch länger aushalten können. Das Zeitgefühl kam mit irgendwann abhanden, das Handy war tagelang ausgeschaltet - herrlich!
Doch nach sechs Tagen ging es wieder zurück. Erholt, entspannt und etwas gebräunt.

Freitag, 3. Oktober 2008

Auf Reisen I - Györ

Nun also zu meinen Reisen der letzten Zeit.

Die erste Reise könnte man als Roadtrip bezeichnen. Sechs Jungs im Opel Zafira fahren 1000 km nach Ungarn. Grunde der Reise? Dürfte eigentlich klar sein - mein weiß-roter Fußballclub durfte mal wieder im UI-Cup ran. Morgens um 6 Uhr ging es los in Richtung des ungarischen Städtchens Györ, das ungefähr in der Mitte zwischen Wien und Budapest liegt.


Um 16 Uhr, nach einer doch recht kurzweiligen Fahrt, kamen wir an und konnten uns noch die hübsche Innenstadt anschauen, bevor es zum Spiel ging, das unspektakulär mit 4-1 gewonnen wurde.
Das Highlight der Fahrt war aber dann doch noch der 1-tägige Aufenthalt im Ferienhaus (45 Minuten von Budapest entfernt) von Bernds Eltern. Dort empfing uns schon Bernds Vater und der erfrischende Pool!



Der nächste Tag war einfach nur herrlich: Frühstück auf der Terrasse, Pool, Besichtigung der beeindruckenden Basilika von Esztergom, Pool, Grillen, Pool und eine wieder sehr abwechslungsreichen (aber langen) Heimfahrt, auf der sich sehr interessante Gespräche und Diskussionen über Gott und die Welt ergaben! Solche Fahrten sind das i-Tüpfelchen des Fan-Daseins.

Auf Reisen

An einem mangelte es in diesen bald endenden Semesterferien gewiss nicht: an Reisen. Wieder einmal hatte ich das Glück, einige Teile Europas erkunden zu dürfen, wovon ich im nächsten Eintrag erzählen will.

Was schon eine ganze Ewigkeit zurückliegt ist der Trip mit meiner besten Freundin & kleinen Schwester Katrin nach Wien. Die Tage waren einfach klasse und es tut mir leid, dass ich darüber nicht zeitnah einen eigenen Eintrag geschrieben habe. Wir hatten vor allem das Glück mit Nela eine absolut tolle CouchSurfing-Gastgeberin zu haben, die sich um uns kümmerte und mit uns und Freunden von ihr bis morgens um 5 durch Wien zog. Unter diesen Freunden haben wir Flo kennengelernt, der uns gleich für die letzte Nacht, in der wir nicht bei Nela schlafen konnten, bei sich und seiner ebenfalls wahnsinnig netten Nebenbewohnerin Alex im Studentenwohnheim einquartierte. Der Blick von der Dachterrasse über die Stadt war einfach traumhaft und gern würde ich irgendwann mal wieder vorbeikommen und beim Blick über Stadt und ein paar Dosenbieren die Zeit verplaudern!

Warum mir das mit Wien wieder einfällt? Weil ich heute Katrin zum letzten Mal für ein ganzes Jahr gesehen habe - sie wird am Sonntag um 12.30 Uhr den ersten Flug ihrer Weltreise antreten. Und es war schon ein sehr seltsames, wehmütiges Gefühl, als wir da heute am frühen Abend auf der regennassen Straße standen und uns von ihr verabschiedeten.

Ich werde oft an Dich denken und Dir natürlich schreiben!

Mach's gut!